Letzte Ausfahrt Lissabon: Beim CL-Finalturnier zeigt sich, wohin die Reise für FCB-Star Coutinho geht

Philippe Coutinho bereitet sich mit dem FC Bayern auf das CL-Viertelfinale vor. Kann der Brasilianer ausgerechnet gegen den FC Barcelona glänzen? So stehen seine Chancen.
- Am Freitag kommt es zum ultimativen FCB-Duell zwischen Bayern München und dem FC Barcelona.
- Für einen Protagonisten in den Reihen des Bundesliga-Serienmeisters ist das CL-Match eine ganz besondere Partie.
- Doch wie hoch sind die Einsatzchancen für Philippe Coutinho, der auch einen portugiesischen Pass besitzt?
- In Lissabon könnte der Brasilianer die Weichen für die Zukunft stellen - doch er hat ein Problem: Kingsley Coman.
München/Lissabon - Über 170 Millionen Euro an Ablösesummen hat Philippe Coutinho in seiner bisherigen Laufbahn gekostet. Der Brasilianer war fast immer heiß begehrt – bis jetzt. Seit Montag bereitet sich der Offensivmann mit dem FC Bayern an der portugiesischen Algarveküste auf die Finalrunde der Champions League in Lissabon vor. Dem 29-Jährigen bietet sich die letzte Möglichkeit, Werbung in eigener Sache zu machen. Am Freitag im Viertelfinale ausgerechnet gegen den FC Barcelona. Den Klub, bei dem er noch bis 2023 Vertrag hat. Letzte Ausfahrt Lissabon!
Philippe Coutinho: Wechsel vom FC Bayern zu Arsenal London in die Premier League?
Es ist nämlich längst klar, dass der Brasilianer nach Ende der Königsklasse und dem Ablauf seiner Leihe zum FCB keine Zukunft in Katalonien haben wird. Barça plant nicht mehr mit dem Mann, der vor zweieinhalb Jahren für die fixe Ablöse von 145 Millionen vom FC Liverpool verpflichtet worden war. Gerüchte über ein Interesse des FC Arsenal halten sich hartnäckig, ein Tausch gegen Matteo Guendouzi (21) etwa gilt als Option. Dazu passt: Coutinho-Berater Kia Joorabchian vertritt auch Willian, der kurz vor einem Wechsel vom FC Chelsea zu Arsenal steht. Die Drähte sind also zumindest kurz.
Angesichts von Coutinhos stolzem Jahresgehalt – rund 13 Millionen netto – wäre es von Vorteil, wenn der Brasilianer in der CL-Endrunde noch ein paar Argumente für seine kostspielige Verpflichtung liefert. Ganz unabhängig davon, welcher Klub letztlich zuschlägt. Neun Tore und acht Vorlagen in bisher 35 Partien für Bayern München lesen sich zwar nicht schlecht, seit Hansi Flick übernahm, ist der 29-Jährige aber nur mehr ein teurer Ergänzungsspieler. Ob sich daran in Portugal tatsächlich noch etwas ändert? Äußerst fraglich. Der Münchner Trainer lobte Coutinho vor dem Achtelfinal-Rückspiel gegen Chelsea nahezu überschwänglich – aber obwohl Kingsley Coman ausfiel, nahm der Brasilianer wieder nur auf der Bank Platz. Inter-Leihgabe Ivan Perisic erhielt den Vorzug und traf prompt zum 2:0.
Bayern München: Setzt Hansi Flick gegen Barcelona auch auf die Dienste von Coutinho?
Und Coutinhos Aussichten werden bis zum Duell mit „seinem“ FC Barcelona kaum besser: Flügel-Konkurrent Coman trainiert nach überstandenen muskulären Problemen wieder mit den Teamkollegen, hatte vorher zudem eine Einheit im Kraftraum absolviert. Noch will Flick sich freilich nicht in die Karten schauen lassen, meinte mit Blick auf seine Startelf gegen den FC Barcelona: „Das ist noch zu weit weg, darüber kann ich noch nichts sagen.“ Der Coach des FC Bayern erneuerte aber auch sein Lob für Coutinho: „Philippe ist physisch wirklich topfit, hat sehr viel gearbeitet. Ich mag ihn als Spieler, weil er eine hohe Qualität hat. Wir sind happy, dass er bei uns dabei ist.“
Auf seinem Instagram-Kanal zeigt sich der Brasilianer angesichts der anstehenden Mission(en) motiviert:
Dabei zu sein dürfte dem Brasilianer aber kaum langen. Die mögliche Geschichte, dass Coutinho – zweifelsfrei ein Ausnahmekönner – ausgerechnet im FCB-Duell gegen den Verein groß aufspielt, der ihn nach 76 Einsätzen fallen ließ, klingt ein bisschen zu kitschig, um wahr zu werden. Portugal immerhin würde die passende Bühne bieten: Coutinhos Ehefrau Aine (27) ist Portugiesin, Philippe hat mittlerweile neben dem brasilianischen auch einen portugiesischen Pass.
Schlechte Nachrichten gibt es kurz vor dem Champions League-Turnier: Bei Atletico Madrid ergab ein Corona-Test positive Ergebnisse von zwei Spielern.
Die zwei Tore die Coutinho im Champions League Viertelfinale gegen den FC Barcelona geschossen hat, könnten die Katalanen gleich doppelt teuer zu stehen kommen. Der Brasilianer könnte nach seiner Rückkehr eine neue Chance unter dem neuen Barca-Coach bekommen.