Bayern-Boss Hainer enthüllt Kane-Ablöse – und gescheiterten Transfer von England-Star
Dem FC Bayern ist mit der Verpflichtung von Harry Kane ein Coup gelungen. Herbert Hainer spricht über die gezahlte Ablöse sowie einen geplatzten Deal.
München – Der FC Bayern München hat mit der Verpflichtung von Harry Kane eine Duftmarke auf dem internationalen Transfermarkt gesetzt. In diesem Fall hat der deutsche Fußball-Rekordmeister den Ablöserekord in der Bundesliga gebrochen. Ganz so teuer wie bisher kolportiert ist der Superstar wohl zunächst aber nicht.
Harry Kane | |
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Geburtsdatum: | 28. Juli 1993 (Alter 30 Jahre), Walthamstow |
Verein: | FC Bayern |
Position: | Mittelstürmer |
Marktwert: | 90 Millionen Euro |
FC Bayern: „Harry Kane hat nicht mehr als 100 Millionen gekostet“
Die Fixsumme, die laut Medienberichten an Kanes Ex-Klub Tottenham Hotspur bis dato auf 100 Millionen Euro beziffert wurde, entspricht offenbar nicht der Wahrheit. „Harry Kane hat nicht mehr als 100 Millionen gekostet – es sei denn, wir gewinnen in den nächsten Saisons dies, dies und das. Ohne Boni liegen wir unter 100 Millionen“, erklärte Herbert Hainer im Interview mit der FAZ. Plus Boni soll die Transferentschädigung um 20 Millionen Euro ansteigen können. Der Bayern-Präsident stellte in dieser Sache klar, dass es sich dabei nicht um Pfund-Beträge handle.

FC Bayern stellt mit Transfer von Harry Kane neuen Bundesliga-Rekord auf
Mit dem Kane-Transfer brachen die Bayern den selbst aufgestellten Bundesliga-Rekord. Bis vor einigen Wochen war der zur Saison 2019/20 für 80 Millionen Euro geholte Lucas Hernández noch der teuerste Spieler der Bundesliga-Geschichte. Der Innenverteidiger wechselte vor Kurzem für 45 Millionen Euro zum französischen Serienmeister Paris Saint-Germain.
Dass der FC Bayern einen Stürmer der Qualitätssorte Kane dringend gebraucht hat, machte Hainer indes deutlich: „Es gibt nur wenige Stürmer in dieser Kategorie, die zum einen zu uns passen und zum anderen uns besser machen. Und weil es nur wenige gibt, haben sie ihren Preis. Mit Harry Kane haben wir endlich wieder eine Torgarantie – er steht da, wo ein Stürmer stehen muss und er macht auch viele Tore.“
Hainer spricht über den Transfer-Sommer: Warum Declan Rice nicht zum FC Bayern transferiert wurde
Seine außerordentliche Klasse stellte Kane bereits mehrfach unter Beweis. Auf acht Tore in seinen ersten sechs Bundesliga-Auftritten kommt der Kapitän der englischen Nationalmannschaft. Nur Überflieger Serhou Guirassy vom VfB Stuttgart ist mit zehn Treffern in ebenso vielen Spielen noch erfolgreicher. Hainer erklärte außerdem, warum die Bayern in diesem Sommer einem weiteren Transfer in Kanes Preiskategorie eine Absage erteilten.
Gemeint ist Declan Rice, der ausgemachte Wunschspieler von Trainer Thomas Tuchel, der am Ende aber zu teuer für das Münchner Budget war. „Declan Rice zum Beispiel wurde erwähnt und diskutiert. Arsenal hat ihn für mehr als 120 Millionen Euro gekauft. Wir hätten es auch versuchen können, aber wir wollten es nicht unter diesen Bedingungen“, so Hainer.
FC Bayern setzte Prioritäten anders – kommt Joao Palhinha im Januar?
Die eigens für diesen Sommer zusammengestellte Transfer-Taskforce, der auch Tuchel angehörte, sei letztlich der Meinung gewesen, „dass wir angesichts unserer finanziellen Möglichkeiten andere Prioritäten setzen müssen“, erklärte Hainer. „Was bleibt, ist der Verein. Deshalb muss man Entscheidungen im Sinne des Vereins treffen.“
Was bleibt, ist aber auch eine signifikante Lücke, die Tuchel auf der Sechs ausgemacht hat. In den vergangenen Wochen forderte der Münchner Coach akribisch, und das teils in der Öffentlichkeit, eine sogenannte „Holding Six“. Der Transfer von Joao Palhinha scheiterte aufgrund des Vetos seines Klubs FC Fulham am Deadline Day. Der Portugiese soll nun für Januar auf der Transferliste stehen. (aoe)