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„Phänomen“ Lewandowski wieder zum Weltfußballer gekürt - er denkt sofort an Gerd Müller

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Wie vor einem Jahr gewinnt Robert Lewandowski auch 2022 die Weltfußballerwahl der FIFA. Für Teamkollege Manuel Neuer reicht es bei den Torhütern nicht zum Sieg.

München - Rund anderthalb Monate, 49 Tage, um genau zu sein, musste sich Robert Lewandowski gedulden. Am 29. November vergangenen Jahres musste der polnische Superstar in den Reihen des FC Bayern mit ansehen, wie Lionel Messi vor seinen Augen der Goldene Ball überreicht wurde.

Obwohl Lewandowski - mal wieder - eine schier unglaubliche Saison gespielt hatte und ihn die nationale wie internationale Fachkompetenz bereits als Sieger wähnte, wurde der argentinische Superstar vom französischen Fachmagazin France Football zum besten Spieler der vergangenen Saison gekürt. Am Montag (17. Januar) erfolgte schließlich eine erneute Weltfußballerwahl, diesmal ausgerichtet vom Weltverband FIFA. Und siehe da: Diesmal hatte Lewandowski vor Messi die Nase vorn. Zum zweiten Mal in Folge. Und mit Blick auf die Zahlen und Rekorde des Münchner Torjägers auch zum zweiten Mal in Folge vollem Maße verdient.

FIFA „The Best“: Robert Lewandowski erneut zum Weltfußballer gewählt - vor Lionel Messi

Beim Ballon d’Or, bei dessen Vergabe lediglich Pressevertreter stimmberechtigt sind, hatte Messis Sieg bei der Copa América noch mehr Eindruck hinterlassen. Bei „The Best“, so wie die FIFA ihre eigene Ehrung getauft hat, waren gestern nicht nur Journalisten, sondern auch die Cheftrainer sämtlicher Nationalmannschaften, deren Kapitäne sowie auch Fans stimmberechtigt. Eine weitaus größere Jury also, die Lewandowski vorne sah.

Denn - so steht es in den Statuten der FIFA-Preisverleihung - hier spielen Titel keine Rolle, sondern lediglich die „einzelnen Leistungen“ der Akteure von 8. Oktober 2020 bis 7. August 2021. Ein Zeitraum, in dem der polnische Ausnahmestürmer in den Reihen des deutschen Rekordmeisters nicht nur die legendäre 40-Tore-Marke des „Bombers“ Gerd Müller in der Bundesliga übertroffen, sondern sich auch den Goldenen Schuh für Europas besten Ligatorschützen gesichert hatte. Seine neunte deutsche Meisterschaft gab es ebenfalls obendrauf.

Kein Wunder also, dass der 33-Jährige - anders als noch Ende November - diesmal durch und durch gut gelaunt war, als er die Trophäe bei der Online-Verleihung aus den Händen des Münchner Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn in Empfang nahm. „Danke vielmals, ich fühle mich sehr geehert“, so Lewandowski, der sich im Moment des Triumphs aber auch an den verstorbenen Gerd Müller erinnerte: „Ich hätte nie gedacht, dass ich ihn brechen kann. Leider weilt er nicht mehr unter uns, aber ich möchte mich bei ihm bedanken - ohne sein Vorbild hätte ich diese Bestmarke nicht brechen können.“

FIFA-Präsident Gianni Infantino spricht während der Gala „Best FIFA Football Awards 2021“ mit Robert Lewandowski vom FC Bayern München bei seiner Wahl zum FIFA Weltfußballer des Jahres.
Robert Lewandowski gewann erneut die FIFA-Wahl zum Weltfußballer. © Harold Cunningham/dpa/FIFA

Lob für ihn gab es auch reichlich. „Er ist das personifizierte Perpetuum mobile des Toreschießens“, so Bayern-Präsident Herbert Hainer, Kahn ergänzte: „Robert Lewandowski ist ein Phänomen: Hat er einen Gipfel erreicht, denkt er schon wieder an den nächsten.“ Auf den Punkt brachte es Sportvorstand Hasan Salihamidzic: „Robert hat diesen Titel verdient.“

FIFA-Wahl: Manuel Neuer hat beim Welttorhüter das Nachsehen

Aus Bayern-Sicht blieb es der einzige, schließlich musste Manuel Neuer seinen Welttorhüter-Status an Édouard Mendy, seines Zeichens Schlussmann des Champions-League-Siegers Chelsea, abgeben. Als Nachfolger von Jürgen Klopp als bester Trainer wurde ebenfalls ein Deutscher, nämlich Chelseas Thomas Tuchel, geehrt.

Weltfußballerin wurde wie bereits schon beim Ballon d’Or die Spanierin Alexia Putellas vom FC Barcelona. Dass während der Gala auch noch an Gerd Müller gedacht wurde, der im August 2021 im Alter von 75 Jahren verstorben war, darf nicht nur aus Bayern-Sicht als perfekter Schlusspunkt gewertet werden. Denn auch wenn Lewy seinen Rekord geknackt hat, so bleibt der Bomber unvergessen.

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