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Rummenigge: Franz, wir brauchen dich!

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„Du bist in unserer 101jährigen Geschichte die größte Persönlichkeit, die der Verein jemals hervorgebracht hat“, sagte Rummenigge über Franz Beckenbauer. © Getty

München - Die Jahreshauptversammlung des FC Bayern 2009 – sie wird allen in Erinnerung bleiben als die letzte Mitgliederversammlung von Uli Hoeneß als Manager, die letzte von Franz Beckenbauer als Präsident.

Und vermutlich als die emotionalste aller Zeiten. Während Beckenbauer bei seinem Abschied strahlte, bekam Hoeneß sogar feuchte Augen. Die Mitglieder bedankten sich bei den beiden Bayern-Legenden mit standing ovations.

Auch Karl-Heinz Rummenigge zeigte große Gefühle. „Die zwei wichtigsten Persönlichkeit des Klubs kann man nicht einfach so

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ersetzen. Aber Uli ist ja nicht weg, er wird uns immer zur Seite stehen. Und Franz, dich fordere ich eindringlich auf, weiter eine große Rolle zu spielen. Wir brauchen dich!“ Schon einige Stunden vor Beginn der Versammlung drängten sich hunderte Mitglieder vor den Toren der Messe-Halle in Riem, am Ende kamen 4790. Sie erlebten einen denkwürdigen Abend. Zuvor war eine spannende Frage: Wie würden die Mitglieder den Trainer und die drei Kapitäne empfangen? Die Antwort: Für van Gaal gab es viel Applaus, ein paar Unmutsbekundungen. Dafür wurde Bastian Schweinsteiger mit vielen Buhrufen und Pfiffen bedacht.

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Nachdem Beckenbauer (zu diesem Zeitpunkt noch Präsident) die Sitzung eröffnet hatte, wurde es zunächst mathematisch: Karl Hopfner stellte das Ergebnis des zurückliegenden Geschäftsjahr vor. Die wichtigsten Zahlen: Umsatz: 268,7 Millionen Euro. Gewinn nach Steuern: 2,5 Millionen Euro. Eigenkapital: 177,5 Millionen Euro. Mitglieder: 151 227. Fanklubs: 2535 in 58 Ländern.

Danach ging es nur noch um Hoeneß und Beckenbauer. Rummenigge sagte in seiner bewegenden Rede: „Ich habe den Menschen Uli Hoeneß immer bewundert und viel von ihm gelernt. Dafür möchte ich mich persönlich bedanken.“ Und zu Beckenbauer sagte er: „Du bist in unserer 101jährigen Geschichte die größte Persönlichkeit, die der Verein jemals hervorgebracht hat.“ Die Mitglieder erhoben sich, klatschten minutenlang Beifall. Danach wurde Beckenbauer 32 Jahre nach seinem Abschied zum Ehrenspielführer ernannt.

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Das wichtigste, Hoeneß’ Wahl zum Präsidenten seines Klubs, war wie erwartet überdeutlich: weniger als 0,5 Prozent der Mitglieder stimmten dagegen. Um 21.59 Uhr stand Hoeneß an der Spitze des Klubs, den er groß gemacht hatte. So geriet die Versammlung, die Hoeneß mit einigem „Muffensausen“, wie er zugab, erwartet hatte, zu einer harmonischen Veranstaltung, die die Bayern-Familie noch fester zusammenschweißte. Schlusswort Hoeneß: „Wir müssen jetzt zusammenhalten und gemeinsam für das Wohl des FC Bayern kämpfen!“ So wie er und Beckenbauer dies seit Jahren getan haben.

Jan Janssen

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