"Das hat mich belustigt"
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
München - Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge über den gewonnenen Catering-Prozess gegen den TSV 1860 München. "Ich bin um Sachlichkeit bemüht", sagt Rummenigge.
Herr Rummenigge, das Urteil ist gesprochen. Wie sehen Sie Ihren Erfolg?
Karl-Heinz Rummenigge: Ich muss sagen, uns überrascht dieses Urteil in keiner Weise. Es wäre eine fast hanebüchene Auslegung des Bürgerlichen Gesetzbuches gewesen, wenn wir diesen Prozess nicht gewonnen hätten.
Was heißt das jetzt konkret für Sie?
Die 16 Richtlinien des FC Bayern




Dennoch bleibt die Frage, wie es nun weitergeht. Noch spielen beide Vereine in einem Stadion…
Rummenigge: Ich bin zunächst einmal um Sachlichkeit bemüht. Die Geschäftsführung ist ein Fakt, der Verein 1860 und seine Fans ist ein anderer. Ich habe den Eindruck, sie liegen im Moment finanziell auf der Erde – und ich bin kein Mensch, der drauftritt. Deswegen tun wir ganz gut daran, die Dinge nicht polemisch zu betrachten.
Wie stehen Sie einem Auszug der Löwen aus der Arena gegenüber?
Lesen Sie auch:
Rummenigge: Ich habe auch schon davon gehört, dass man bei 1860 darüber nachdenkt, ins Olympiastadion zu ziehen. Das hat mich schon belustigt, immerhin ist es die Spielstätte, die man immer mit den großen Erfolgen des Franz Beckenbauer und FC Bayern in den 70ern verbindet. Aber im Ernst: Alles, was wir bisher wissen, wissen wir aus den Medien. Die verantwortlichen Leute bei 1860 sind zu keiner Zeit auf uns zugekommen und haben um ein Gespräch gebeten, um uns einen Lösungsvorschlag zu präsentieren. Dinge in den Medien kundzutun, ist ein Fakt. Aber sich dann darum bemühen, Lösungen zu finden, ist ein anderer. Wenn 1860 auf uns zukommt und wir in dieser Maßgabe eine saubere, seriöse, faire Lösung finden, stehen wir dem nicht entgegen.
Kommen wir zum Sportlichen: Stimmt es, dass Bayern an Gregory van der Wiel interessiert ist?
Rummenigge: Da kann ich im Moment gar nichts Seriöses zu sagen, weil wir da noch keine finale Entscheidung gefällt haben. Wir prüfen die Dinge jetzt und werden sie auch noch mal mit dem Trainer besprechen. Und dann werden wir weitersehen.
Wann wird die finale Entscheidung fallen?
Rummenigge: Das weiß man in dem Geschäft ja nie. Theoretisch haben wir bis zum 31. August Zeit. Aber bis jetzt ist noch nicht so viel passiert, als dass es jetzt eine Hotnews wäre.
Was meinen Sie: Kommt er oder kommt er nicht?
Rummenigge: Keine Ahnung. Manchmal muss man auch die Dinge in aller Ruhe betreiben, damit sie nicht zu teuer werden. Ich kann nur sagen: Es ist keine Ente, was bisher berichtet wurde.
Wie sieht es mit weiteren Verpflichtungen aus?
Rummenigge: Wir haben ja immer gesagt, dass wir großes Vertrauen zu unserer Mannschaft haben. Wir sind in allen Teilen sehr gut besetzt. Das hat man ja auch im letzten Jahr an den großen Erfolgen gesehen. Wenn wir etwas tun, dann wäre es noch auf einer Verteidigerposition.
Um einige Ihrer Spieler wie Schweinsteiger oder Müller, gibt es derzeit einen großen Hype. Was glauben Sie, wie sie damit umgehen werden?
Rummenigge: Spätestens an unserem ersten Trainingstag wird sie mit Sicherheit unser Trainer wieder auf den Boden der Tatsachen runterholen. Ich habe auch keine so große Sorge, dass wir einen Fehlstart haben werden, was ich nun immer wieder gelesen habe. Natürlich wird es schwierig nach einer so anstrengenden Saison. Aber ich bin überzeugt, dass unser Trainer das in der verbleibenden Zeit hinkriegt und wir gut starten gegen Wolfsburg. Es wird erfolgreicher sein als mein erstes Bundesligaspiel nach der WM ’74 – da haben wir 6:0 in Frankfurt gegen Offenbach verloren.
Aufgezeichnet: mic