So müsste das Spiel nicht mehr komplett auf den alle anderen in den Schatten stellenden Knipser zugeschnitten werden, andere Offensivakteure könnten womöglich befreiter aufspielen und ihre Stärken gewinnbringender einsetzen. Außerdem könnte ein weiterer und besonders wichtiger Part des Umbruchs vorgezogen werden, denn ganz vorne steigt beim FC Bayern mit Lewandowski, Thomas Müller und Eric Maxim Choupo-Moting bereits eine Ü30-Party. Aber gerade der gebürtige Warschauer scheint mit seiner Präsenz die Entwicklungschancen großer Talente abzuwürgen, soll er doch auf keine einzige Einsatzminute verzichten wollen.
Einen Angreifer mit großem Namen könnten die Bayern also wohl nur an Land locken, wenn Lewandowski nicht mehr da ist. Zuletzt wurden Sadio Mané vom FC Liverpool und der beim FC Chelsea unglückliche Belgier Romelu Lukaku gehandelt. Zumindest der Senegalese ist jedoch ein gänzlich anderer Spielertyp, lange nicht so robust, dafür tempo- und trickreicher. Falls es tatsächlich leise Gedankenspiele um eine Verpflichtung von Erling Haaland gegeben haben sollte, wurden die Anfang dieser Woche mit der Verkündung des Transfers zu Manchester City erstickt.
Günstigere Optionen wären Patrik Schick von Bayer Leverkusen, Darwin Nunez von Benfica Lissabon, Stuttgarts Sasa Kalajdzic oder Sébastien Haller von Ajax Amsterdam, wo die Roten sich bereits für die Defensive bedient haben. Klar wäre auf jeden Fall: Der Neue würde in enorm große Fußstapfen treten, die er allein gar nicht ausfüllen kann. Lassen die Bayern Lewandowski tatsächlich ziehen, endet die größte Stürmer-Ära des Vereins seit dem unvergessenen Gerd Müller. Auch dessen werden sich Kahn und Salihamidzic bewusst sein. (mg)