Sepp Maier zerlegt Brazzo-Transfers: FC Bayern „ist wieder darauf reingefallen“
Sepp Maier wütet gegen die Transfers beim FC Bayern. Die Vereinslegende ärgert sich besonders über die Verpflichtungen von Leroy Sané und Sadio Mané.
München – Vor der Saison wurde Hasan Salihamidzic für seine Transfers beim FC Bayern München von allen Seiten gefeiert. Die Verpflichtung von Weltstar Sadio Mané galt beispielsweise als Coup. Nur wenige Monate später ist der Gesamteindruck ein ganz anderer. Die Kritik an den Bayern-Transfers der letzten Jahre wird lauter, Vereinsikone Sepp Maier fällt ein vernichtendes Urteil.
Sepp Maier | |
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Geboren: | 28. Februar 1944 (Alter 79 Jahre), Metten |
Pflichtspiele für den FC Bayern: | 706 (Rekord) |
Länderspiele | 95 (für Deutschland) |
Größte Erfolge: | 4x Deutscher Meister, 3x Europapokalsieger der Landesmeister, Weltmeister, Europameister |
Sepp Maier wundert sich über Bayern-Transfers von Sané und Mané
„Was haben die denn für einen Kader beieinander?“, polterte Sepp Maier im Kicker. „Bei Sadio Mané hieß es: ein super Deal. Bei Sané hieß es: ein super Deal. Aber glaubst du wirklich, dass Pep Guardiola einen super Spieler für 50 Millionen Euro verkauft? Oder dass Jürgen Klopp einen super Spieler gehen lässt?“, fragte der langjährige Bayern-Torwart, um die Antwort direkt selbst zu geben.
„Nein, die lassen keinen super Spieler ziehen. Bayern war da mal wieder nicht schlau, ist wieder darauf reingefallen. Sie haben Spieler geholt, die woanders nicht mehr gebraucht wurden“, zerlegte der 79-Jährige die Bayern-Transfers. Sadio Mané war im vergangenen Sommer für 32 Millionen Euro Ablöse plus bis zu neun Millionen Boni von Liverpool nach München gewechselt und sollte den Abgang von Robert Lewandowski nach Barcelona kompensieren. Leroy Sané kam bereits 2020 für 49 Millionen Euro von Manchester City.

Sepp Maier zerlegt Bayern-Transfers: „Wieder darauf reingefallen“
Was Sepp Maier meint: Sané konnte die Erwartungen in München seit seinem Wechsel nie dauerhaft erfüllen. 73 Scorerpunkte in 130 Pflichtspielen für den FC Bayern sind ein guter Wert, aber eben nicht überragend. In Bremen traf der Nationalspieler zwar zum vorentscheidenden 2:0, kam zuletzt aber nur von der Bank. Auch unter Guardiola bei Manchester City war Sané kein unangefochtener Stammspieler.
Die Verpflichtung von Mané wurde zunächst als „Statement-Transfer“ (Salihamidzic) gelobt, entpuppte sich jedoch schon bald als „Show-Transfer“. Der mittlerweile 31-jährige Senegalese fiel mit seinem Faustschlag gegen Sané negativ auf und auch auf dem Platz läuft es nicht rund. In 36 Pflichtspielen für den FC Bayern erzielte Mané nur zwölf Tore (fünf Assists), der einzige Treffer in diesem Jahr gelang am 22. April beim 1:3 in Mainz. Aktuell scheint Mané vom Team isoliert zu sein.
Sepp Maier vermisst beim FC Bayern das „mia san mia“
Auch das vermeintlich verloren gegangene „mia san mia“ beim FC Bayern sprach Maier kritisch an. „Ich weiß nicht, ob ‚mia san mia‘ noch zeitgemäß ist. Früher war das anders. Es hat mit Identifikation zu tun, mit Treue und Demut gegenüber dem Verein. Und auch mit einem gewissen Selbstvertrauen“, erklärte der 706-malige FCB-Torhüter.
Neben Thomas Müller und Manuel Neuer könne es aus dem aktuellen Kader „vielleicht noch Joshua Kimmich sagen“, meinte Maier, denn „ich muss auch zu diesen Wörtern stehen“. Bereits nach dem Eklat um das Interview von Nationalkeeper Manuel Neuer knöpfte sich Maier die Bayern-Bosse vor. (ck)