„Form, Vertrauen, Kreativität“: Tuchel listet schonungslos Bayern-Schwächen auf
Der FC Bayern muss auch in der Bundesliga gegen den SC Freiburg ran, diesmal auswärts. Trainer Thomas Tuchel geht knallhart in die Analyse.
München - In der Münchner Allianz Arena ist der FC Bayern unter der Woche im DFB-Pokal am SC Freiburg (1:2) gescheitert. In der Bundesliga will es die Mannschaft des neuen Trainers Thomas Tuchel an diesem Samstag beim Wiedersehen im Breisgau (ab 15.30 Uhr, hier im Live-Ticker) besser machen.
FC Bayern in der Bundesliga: Münchner sind beim SC Freiburg gefordert
Vor dem Gastspiel im Badnerland, bei dem es erneut um die Verteidigung der Tabellenführung vor Borussia Dortmund (zeitgleich bei Union Berlin) geht, hat Tuchel die Schwächen seines neuen Teams schonungslos aufgezählt. Dabei kam ein bisschen was zusammen.
Er vermisse „Präzision. Es fehlt uns insgesamt etwas Vertrauen, hab ich das Gefühl. Es fehlt uns eine Leichtigkeit, dadurch fehlt uns auch ein bisschen Kreativität“, erzählte der bayerische Schwabe auf der Pressekonferenz an der Säbener Straße: „Vielleicht kann man Form dazu sagen, es fehlt uns Form, Selbstverständnis. Das kommt aber auch nur zurück, wenn wir positiv bleiben.“

Seine Mannschaft habe das Recht dazu, „positiv zu bleiben, positiv weiterzumachen. Man kann nur Wut entwickeln und dabei positiv sein“, sagte er. Erst Ende März hatte der einstige Coach des BVB, von Paris Saint-Germain und des FC Chelsea den FC Bayern nach der Entlassung von Vorgänger Julian Nagelsmann übernommen.
Thomas Tuchel: Sieg gegen den BVB folgte mit dem FC Bayern das DFB-Pokal-Aus
Zuerst gewann der 49-Jährige mit den Münchnern souverän das nationale Spitzenspiel gegen die Dortmunder, dann schied er aber unerwartet mit den Bayern im DFB-Pokal aus. Damit verpasste der Bundesliga-Rekordmeister zum dritten Mal in Folge das Halbfinale des Cup-Wettbewerbs. Insgesamt zeigen die Münchner in dieser Saison stark schwankende Leistungen.
Es fehlt uns insgesamt etwas Vertrauen, hab ich das Gefühl. Es fehlt uns eine Leichtigkeit, dadurch fehlt uns auch ein bisschen Kreativität.
„Wir dürfen jetzt nicht zu viel hadern und nicht zu viel mit dem Finger drauf zeigen: ‚Das ging doch schon mal besser‘“, erklärte er: „Es erfordert jetzt ein bisschen Geduld und Arbeit und vielleicht auch ein bisschen eine Galligkeit und eine Giftigkeit, um das zu kompensieren.“ Am Ende komme es darauf an, „dass wir eine Widerstandsfähigkeit entwickeln, dass wir als Mannschaft zusammen einen Biss entwickeln“, sagte Tuchel vor der Abreise nach Südbaden: „Und da haben wir auf jeden Fall noch Luft nach oben.“ (pm)