Nächste Lewy-Show: FC Bayern läuft gegen Schalke 04 heiß

München - Der FC Bayern steht im Halbfinale des DFB-Pokals. Im Heimspiel gegen Schalke 04 präsentiert sich besonders der Torjäger vom Dienst in blendender Verfassung.
Das einzig Positive am Mittwochabend aus Sicht von Königsblau: Es wurden - mit Verlaub, HSV - keine acht. 3:0 stand es zum Beginn der Fastenzeit in der Allianz Arena, dabei hatten die Roten mächtig Hunger mitgebracht. Ohne Lahm und Müller, dafür mit den wieder fitten Alonso und Ribéry schluckten die Roten Schalke mit einem Happen und stehen im Pokal-Halbfinale. Fünf gegen Arsenal, acht gegen den Schießverein, drei gegen S04 - sieht so aus, als ob der FCB pünktlichst zur heißen Phase selbst heißläuft. Die Marschroute? Lewandowski: „Wir wollen nach Berlin!“
Was wurde nur über das „Bollwerk“ von S04 philosophiert. Schöpf, Höwedes, Nastasic, Badstuber und Kolasinac - die Hüter der Pforten von Königsblau, wie es wohl in griechischen Sagen geheißen hätte. Ja, wie sollen die Bayern da nur vorbeikommen? Gerade nach dem mageren 1:1 in der Liga. Die Antwort: pressen. Das taten die Münchner von Minute eins an und in Minute drei - Überraschung - war Troja schon offen. Der wieder genesene Ribéry krallt sich die Kugel von Höwedes, bedient Lewandowski im Lauf und der Pole lupft das Leder über Fährmann ins Glück. 1:0.

Ancelotti nimmt Tor fast emotionslos hin
Ancelotti? Jubelte nicht. Warum auch. Wie der Pate himself saß der Italiener auf der Bank, zog die Braue auf zehn nach zwölf und dachte sich wohl: „Habe ische doche gesakt.“ Und seine Bayern? Erinnerten sich an Pep und fingen an, das Bällchen laufen zu lassen. Und wie. Von rechts nach links, zurück, vor und wieder zurück. Und Schalke? Lief! Auch von rechts nach links, zurück, vor und wieder zurück - nur eben meistens dem Bällchen hinterher. So wie beim 2:0 in der 16. Minute: Wieder Ribéry, der wieder Lewandowski bedient, der wiederum Thiago bedient, der ins lange Eck köpft. Richtig: köpft. Bei 1,72 Meter Körpergröße. Echt jetzt, Schalke?
Carlo war mittlerweile warm geworden und stand auf. Ein wenig die Beine in der Coaching Zone vertreten. Auch Vidal wurde warm, so sehr, dass er Fallrückzieher probierte. Im Sechzehner der Schalker. Das Mitleid galt Markus Weinzierl, der bereits da Löcher in den Rasen der Arena starrte. Vor allem dann, als sein Super-Abwehr in der 29. Minute immer noch nicht verstanden hatte, wie das gestern im FCB-Sturm so lief. Zum Mitschreiben: Wieder Ribéry, wieder auf Lewandowski, diesmal aus zentraler Position flach ins Eck. 3:0. Nur zu gut, dass die Bayern nach 30 Minuten Lust auf Pausentee bekamen und einen Gang runterschalteten. Es ging in die Kabine. Auch für Badstuber, der sich erinnerte, wie es war, als er die Gegner verkloppte. Good old times.

Schalkes Abwehr hält nach der Pause
Doch es war kein Abend für Nostalgie. Eher einer für Schadensbegrenzung. Aus den fünf Hütern der Pforten von Königsblau waren in der Zwischenzeit gefühlt zehn geworden, durch kam der FCB aber trotzdem. Der eingewechselte Bernat per Lupfer und Vidal per Distanzschuss hatten das vierte auf dem Fuß, diesmal hielt Schalke aber stand.
Recht viel mehr gab es am Mittwochabend nicht zu erzählen. Die Bayern schonten sich für Köln am Samstag, die Schalker ließen ihr Schicksal über sich ergehen. Nur einer eben nicht: Holger Badstuber. Der Ex-Münchner war ob der Machtdemonstration seiner Ex-Mannschaft derart gefrustet, dass er seinen Ex-Kollegen Javi Martínez auf die Reise schickte und sich dafür die Gelb-Rote Karte abholte.
Ausgerechnet Badstuber. Der ehemalige Publikumsliebling. In seiner Allianz Arena. Doch die Südkurve hatte ihren Helden auch im Schalker Trikot nicht vergessen und begleitete ihn mit Badstuber-Chören in die Kabine. Nostalgie pur. Nun also doch. Schön.
José Carlos Menzel López
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