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Klagt sich Lewandowski aus seinem Vertrag? Wirbel um „Paragraph 17“

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Von: José Carlos Menzel López

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Es droht der große Transfer-Streit beim FC Bayern. Robert Lewandowski will die Münchner verlassen. Dabei könnte er auch zu juristischen Mitteln greifen.

München - Vier Jahre später holen Uli Hoeneß seine Sätze wieder ein. Im Januar 2018 äußerte sich der damalige Präsident des FC Bayern wie folgt über Ousmane Dembélé, der sich seinerzeit von Dortmund nach Barcelona gestreikt hatte: „Ousmane Dembélé hätte ich nicht gehen lassen. Wir würden den Spieler fragen: Kannst du lesen, wie lange dein Vertrag läuft? Haben Sie schon mal gesehen, dass ein Spieler dem FC Bayern auf der Nase herumtanzt?“ Damals nicht, dieser Tage bittet jedoch ein gewisser Robert Lewandowski die Münchner zum Tanz. Und zwar eindringlich.

FC Bayern: Nach verbaler Blutgrätsche - greift Lewandowski zu juristischen Mitteln?

Nach der verbalen Blutgrätsche des Weltfußballers gegen seinen Arbeitgeber am Montag („Ich will nicht mehr für diesen Verein spielen“) sind nun die Bayern am Zug. Die Fragen, die man sich in der Machtzentrale an der Säbener Straße stellt, sind durchaus simple: Setzen die Bayern – der Hoeneßschen Rhetorik folgend – ein Zeichen, bleiben hart und beharren darauf, dass der Spieler seinen Vertrag erfüllt? Oder geben sie klein bei und stimmen letztlich doch einem Verkauf zu?

Robert Lewandowski spricht auf einer Pressekonferenz der polnischen Nationalmannschaft.
Robert Lewandowski hatte auf einer Pressekonferenz am Montag angekündigt, dass seine Zeit beim FC Bayern endgültig vorbei sei. © Mateusz Wlodarczyk/imago-images

Lewandowski könnte notfalls auch zu juristischen Mitteln greifen. Im Jahr 2005 nahm die FIFA auf Druck der EU-Komission Paragraph 17 in ihr Reglement auf. Dieser besagt, dass Verträge maximal über fünf Jahre geschlossen und diese von den Spielern nach dem 28. Lebensjahr nach drei und von älteren Spielern nach zwei Jahren unilateral aufgekündigt werden können. Das kann der Spieler zwei Wochen nach Saisonende tun. Genauso klagte sich im Jahr 2006 Andy Webster aus seinem Vertrag bei Heart of Midlothian und wechselte zu Wigan Athletic. Ob auch Lewandowski solche Register zieht? Das kommt vor allem auf die Reaktion der Bayern an, auf deren Nase er gerade sein Tänzchen aufführt.

Lewandowski will weg aus München: „Sein Herz ist nicht mehr bei Bayern“

Die Seifenoper jedenfalls scheint auch bei seinen (Noch-) Mitspielern in München ihre Spuren zu hinterlassen. „Ich glaube, dass es insgesamt für den FC Bayern und Lewy eine unglaubliche Erfolgsgeschichte war. Um dem Respekt zu zollen, wäre ich froh, wenn beide Seiten die Emotionalität herausnehmen und eine gute Lösung für beide Seiten finden würden“, unterstrich Leon Goretzka gestern beim DFB.

Zu Wort meldete sich auch der ehemalige Berater des Polen Cezary Kucharski. „Diese Sätze sind heftig. Sein Herz ist nicht mehr bei Bayern“, so der Ex-Agent bei Sport1. Lewy „geht es dabei sicher nicht mehr um Geld. Damals, als er noch ein Jahr bei Borussia Dortmund blieb, da war er noch jung und hatte Angst gehabt. Jetzt ist er ein erfahrener Spieler und weiß, was er will.“ Und was will jetzt der FCB? (lop)

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