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Hamann stänkert vor Bayern-Spiel gegen Tuchel

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Didi Hamann nimmt bei Sky kein Blatt vor den Mund.
Didi Hamann nimmt bei Sky kein Blatt vor den Mund. © IMAGO/Derix

Beim FC Bayern ist die Wiesn-Stimmung nach dem 7:0-Kantersieg gegen den VfL Bochum auf dem Höhepunkt. Die Stimmen zum Spiel.

München – Wow! Der FC Bayern begeistert seine Fans in der Allianz Arena am fünften Bundesliga-Spieltag mit einem Tor-Spektakel. Der VfL Bochum kam beim 7:0 mächtig unter die Räder. Mit drei Toren und zwei Assists war Superstar Harry Kane der überragende Mann (zur Einzelkritik).

Am Sonntag geht es für die Bayern-Stars auf die Mannschafts-Wiesn – einen besseren Grundstein dafür hätte die Tuchel-Elf nicht legen können.

Wir haben die Stimmen zum Spiel von Sky und aus der Mixed Zone gesammelt.

Thomas Müller (FC Bayern) nach dem Spiel über ...

... den hohen Sieg gegen den VfL Bochum: „Wir haben den Matchplan gut umgesetzt und sind sehr zufrieden. Wir haben die Aktionen super sauber gespielt. Da sind ja sogar noch deutlich mehr Tore rumgelegen. Wir hatten immer Zug dahinter und Spielfreude auf allen Positionen. Ich glaube Bochum hatte vor unserem Spiel pro Spiel 20 Schüsse. Heute, bei uns, waren es vier. Das zeigt, dass wir nicht nur vorne schön gespielt haben, sondern hinten auch die Duelle angenommen haben. Bochum ist ein unbequemer Gegner. Ihr könnt ja mal die Dortmunder (1:1 gegen Bochum, d. Red.) fragen. Bochum spielt mutig, kann dir wehtun. Aber wir haben sie gar nicht zur Entfaltung kommen lassen.“

... den neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann: „Man sieht die Energie, die Freude, die er hat, diesen Job ausfüllen zu dürfen. Eine frische Energie zu haben, wird uns gut tun. Julian hat sehr viele Pläne in der Schublade und ich glaube, dass er auch für diese Mannschaft einen passenden finden wird. Jetzt geht es darum, dass sich alle kennenlernen.“

... den neuen Co-Trainer Nagelsmanns, Sandro Wagner: „Es war klar vorgezeichnet, dass Sandro seinen Weg gehen wird. Manchmal öffnen sich Türen schneller, manchmal etwas später.“

Christoph Freund (Sportdirektor FC Bayern) nach dem Spiel über ...

... den Sieg gegen den VfL Bochum: „Die Energie auf dem Platz hat richtig Spaß gemacht. Es war ein rundum gelungener Nachmittag. Man sieht, dass die Jungs, die ein bisschen weniger gespielt haben, richtig ‚on fire‘ waren. Vor allem die Jungs, die nicht so viel Spielzeit hatten, haben es richtig, richtig gut gemacht. Es war eine super Mannschaftsleistung und wir haben auch in dieser Höhe verdient gewonnen.“

... den Bankplatz von Jamal Musiala wegen Belastungssteuerung: „Er hat am Mittwoch ein überragendes Spiel gemacht. Er kam aus einer Verletzung und da müssen wir ein bisschen aufpassen. Wir wissen, was wir an Jamal haben. Gut, dass wir ihn heute nicht gebraucht haben.“

... Matthijs de Ligt, der zuletzt außen vor war: „Er ist ein absoluter Vollprofi, der richtig gut weitertrainiert hat. Er ist ein Teamplayer. Man hat heute gesehen, dass er bereit war. Er hat richtig gut gespielt, ein super Tor erzielt, richtig, richtig stark performt. Er ist ein richtig starker Innenverteidiger, und von dieser Sorte haben wir drei. Deswegen ist es ein harter Konkurrenzkampf. Er hat einen Schlag abbekommen. Aber ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist.“

... Harry Kane: „Der Harry ist das erste Mal in seiner Karriere weg von der Insel. Er war sehr, sehr lange bei Tottenham. Er muss ankommen, davon bin ich überzeugt. Er ist in der Mannschaft total beliebt und ein wichtiger Faktor. Heute hat er mit drei Toren und zwei Assists ein Ausrufezeichen gesetzt. Das tut ihm gut. Er fühlt sich wohl, wir freuen uns auf die nächsten Wochen mit ihm.“

... Joker Mathys Tel: „Eine verrückte Geschichte. Wenn wir seine Scorerpunkte hochrechnen auf die Minuten, ist das schon Wahnsinn. Er ist einfach ein richtig guter Junge, der weiß, was er will und von den älteren Spielern immer wieder im Training lernt. Wenn er reinkommt, macht er immer ein Tor oder einen Assist. Er kommt sicher auch mal von Anfang an.“

Thomas Tuchel (FC Bayern) nach dem Spiel über ...

... die Leistung seiner Mannschaft: „Wir haben die unsichtbare Arbeit mit sehr viel Einsatz erledigt. Wir haben sehr wenig zugelassen. Wir waren sofort da von Anfang an, sehr klar gespielt.“

... Sané: „Leroy hat besondere Qualitäten, er kann entscheidend für uns sein. Das soll er auch. Das erwarten wir von ihm.“

... das System mit zwei Spitzen: „Das haben wir jetzt schon paarmal gespielt. Wir wollten zwei hohe Spitzen haben, um die Innenverteidiger zu blockieren.“

... die zaghafte Lederhosen-Vorfreude bei Harry Kane: „Wenn ich reinmuss in die Lederhose, muss er auch rein. Er hat zumindest ein paar Waden, die die Wadlwärmer halten. Die hab ich nicht.“

Harry Kane (FC Bayern) nach dem Spiel über ...

... den Kantersieg: „Wir haben es einfach aussehen lassen. Es hätte auch ein schweres Spiel werden können, sie haben Mann gegen Mann verteidigt. Wir haben aber schnell gespielt und unsere Geschwindigkeit auf den Flügeln genutzt. Jeder hat heute sein Top-Level erreicht.“

... die Frage, ob er lieber im Doppelsturm spielt: „Das ist mir egal. Ich kann in allen Systemen spielen.“

... seinen anstehenden Besuch auf dem Oktoberfest: „Ich war noch nie dort. Ich freue mich darauf. Es wird ein gutes Gefühl sein, nach dem Sieg dort zu feiern. Ich will die Kultur kennenlernen – und da gibt es nichts Besseres, als morgen dabei zu sein.“

Didi Hamann (Sky-Experte) mit brüchiger Stimme vor dem Spiel über ...

... Thomas Tuchel: „Er hat Kimmich schwach gemacht in den letzten Wochen. Wenn du an ihn glaubst, musst du ihn stark machen. Das Gegenteil hat er getan. Schauen wir mal, ob die anderen noch auf ihn hören.“

Thomas Tuchel vor dem Spiel über ...

... den formstarken Leroy Sané: „Es gibt überall Optimierungsbedarf. Er hat noch einfache Ballverluste, ist manchmal schlampig in der Grundtechnik. Manchmal muss er abwägen, wann geht er ins Dribbling und wann verschafft ein klarer Pass einen Vorteil. Es hat ein eigenes Niveau, ist körperlich extrem widerstandsfähig und schnellkräftig. Er hat ein eigenes Limit, da muss er ran, dann kann er ein Spiel entscheiden.“

... Matthijs de Ligt: „Unzufriedenheit ist nie ein Kriterium. Es geht um Leistung und wie sich jemand in der Gruppe verhält. Wir haben Upa gestern aus dem Training rausgenommen, Matthijs ist im Training dran. Das muss heute sein, er kennt Nous von Ajax, die beiden können gut miteinander kommunizieren.“

... fehlende Typen in der Nationalmannschaft: „Ihr könnt das alles diskutieren, ihr fragt zu viel. Ein starker FC Bayern ist auch eine starke Nationalmannschaft, es gibt immer eine Schnittmenge.“

... den VfL Bochum: „Bochum ist extrem schnell im Spiel nach vorne. Sie haben in den bisherigen Spielen immer vier offensive Spieler sehr zentral gehabt. Sie haben schnelle Spieler, spielen gute Bälle in die Schnittstellen, sind mit sehr vielen Leuten vor dem Ball. So spielen direkt und aggressiv, in der gegnerischen Hälfte oft mit Manndeckung. Es wird eine Herausforderung, aus dem Druck rauszukommen und nach vorne zu spielen. Wir haben ein paar Aufgaben zu lösen.“

Thomas Letsch (Trainer VfL Bochum) vor dem Spiel über ...

... seine Personalentscheidungen: „Wir wollen vorne Intensität reinbringen mit den beiden schnellen Spielern. Das verändert unser Spiel dahingehend, dass wir keinen Zielspieler haben. Wenn lange Bälle kommen, dann am besten in den Rücken der Abwehr. Bayern ist auch nicht schlecht hinten, was Kopfbälle anbelangt.“

... die Marschroute gegen den FC Bayern: „Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder du kommst zu den Bayern und sagst: ‚Wow, was für eine Mannschaft. Wir schauen, dass es so lange wie möglich 0:0 steht.‘ Oder du bleibst bei dir selbst. Wir wollen unser Spiel spielen und mutig sein. Das birgt auch Risiken, aber wir sind überzeugt davon.“

... Maximilian Wittek, gebürtiger Münchner und einstiger 1860-Spieler: „Maxi hat schon größere Spiele hinter sich, wir hatten gemeinsam Spiele gegen Tottenham und Rom (als Trainer und Spieler von Vitesse Arnheim in der Conference League, Anm. d. Red.). Ich hoffe nicht, dass er übermotiviert ist. Er ist ja auch ein Blauer.“ (epp/masc)

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