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„Keine angenehmen Gespräche“: Nagelsmann erklärt Müller-Verzicht, Gomez völlig überrascht

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Von: Philipp Kessler

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Thomas Müller war in Paris lange Zeit nur Zuschauer. Trainer Julian Nagelsmann hatte vorab erklärt, warum der Bayern-Star nicht in der Startelf stand.

Paris - Kurz nach der Ankunft in Paris war Thomas Müller (33) noch frohen Mutes. Strahlend und mit Gewinner-Faust posierte der Bayer vor dem Eiffelturm. „Ein herzlicher Empfang in Paris“, schrieb Müller unter sein Foto, das er auf Instagram gepostet hatte.

24 Stunden später sah seine Gemütslage anders aus. Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (35) setzte den Routinier im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Paris Saint-Germain von Beginn an nur auf die Bank. Überraschend, da der Offensiv-Star in den vier Partien davor noch je zwei Tore und Vorlagen geliefert hatte.

„Keine angenehmen Gespräche“: Nagelsmann erklärt Müller-Verzicht

„Wir haben lange darüber diskutiert. Es war eher eine Entscheidung pro Eric Maxim Choupo-Moting, für einen klassischen Stürmer. Und dahinter wollte ich zwingend Jamal Musiala haben“, erklärte Nagelsmann am Dienstagabend.

„Wir haben auch mit Thomas lange darüber gesprochen. Es war eine sehr enge Entscheidung, denn er hatte zuletzt einen guten Lauf. Aber Thomas hat es professionell aufgenommen. Das sind keine angenehmen Gespräche.“

Julian Nagelsmann lässt Thomas Müller (r.) gegen PSG auf der Bank.
Julian Nagelsmann ließ Thomas Müller (r.) gegen PSG lange auf der Bank. © IMAGO / Revierfoto/ Philippe Ruiz

Mario Gomez vor Bayern-Sieg in Paris: „Ich bin ein zu großer Thomas-Müller-Fan“

Nagelsmanns Entscheidung auf Müller in der Startelf zu verzichten, sorgte bei den TV-Experten für Verwunderung. „Ich bin ein zu großer Thomas-Müller-Fan! Thomas war der Spieler, der den meisten Impact in meiner Karriere auf eine Truppe hatte. Er war der zweite Coach. Oder manchmal dann auch der erste Coach, wenn der Coach nicht mehr weiter wusste. Das ist ein sehr, sehr wichtiges Element in solchen Spielen“, meinte Mario Gomez (37) bei Amazon Prime Video. „Ich bin etwas überrascht. Aber Julian Nagelsmann hat sich natürlich etwas dabei gedacht.“

Müllers Bankplatz oder auch Serge Gnabrys Kurz-Trip nach Paris sowie Manuel Neuers Unterschenkelbruch bei einer privaten Ski-Tour – in den vergangenen Wochen gab es viel Wirbel. „Es geht nicht nur darum, was erlaubt ist oder nicht. Es geht immer um die Wirkung dessen, was ich mache. Wenn ich auf höchstem Niveau agiere, muss ich meine Freizeit auch daran anpassen. Da geht es um Verantwortung“, befand Matthias Sammer (55) bei Amazon Prime Video.

Bayern-Fans protestieren in Paris: „Wir sind nicht Neymar“

Oliver Kahn (53) findet ein wenig Unruhe bei Bayern sogar vorteilhaft. Der Vorstands-Boss betonte: „Wenn es beim FC Bayern zu harmonisch ist: Ist das dann das, was wir in solchen Momenten brauchen? Es geht darum, zu explodieren. Und da muss man schon bei den Spielern bestimmte Reize setzen.“

Apropos Unruhe: Kurz vor Anpfiff am Dienstag gab es im Stadion auch Gerangel zwischen Bayern-Anhängern und der Polizei. Wenig später war es wieder ruhig. Zudem protestierten die mitgereisten Münchner Fans über die hohen Ticket-Preise von PSG. „70 Euro? Wir sind nicht Neymar“, stand auf mitgebrachten Bannern.

Letztlich setzten sich die Münchner mit 1:0 durch, Matchwinner Kingsley Coman musste aber angeschlagen raus. Die internationale Presse sah ein „tristes PSG“. (pk)

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