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„War mir ein hohes Anliegen“: Thomas Tuchel erzählt von wichtigem Telefonat mit Uli Hoeneß

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Von: Manuel Bonke

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Thomas Tuchel sprach bei seiner ersten Spieltags-PK auch über seinen Kontakt zu Uli Hoeneß, bei dem er sich bei seiner Vorstellung noch bedankt hatte.

München - Diese Sätze wurden am Tegernsee mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen, während man in der Führungsetage an der Säbener Straße wohl kurz zusammengezuckt ist. Thomas Tuchel berichtete am Freitag auf seiner ersten Spieltags-Pressekonferenz als Cheftrainer des FC Bayern, weshalb ihm die Kontaktaufnahme zu Ehrenpräsident Uli Hoeneß vor seinem Engagement in München so wichtig war.

Thomas Tuchel
Geboren: 29. August 1973 in Krumbach
Stationen als Spieler: Stuttgarter Kickers, SSV Ulm
Profi-Trainerstationen: 1. FSV Mainz 05, Borussia Dortmund, Paris Saint-Germain, FC Chelsea, FC Bayern
Größte Erfolge: Champions-League-Sieger, Klub-Weltmeister, UEFA-Super-Cup-Sieger, DFB-Pokal-Sieger, 2 x Französischer Meister, FIFA-Welttrainer des Jahres 2021

Tuchel über Gespräch mit Hoeneß: „Wollte ihn wissen lassen, dass ich mein Bestes gebe“

„Der FC Bayern ist Uli Hoeneß. Uli Hoeneß ist der FC Bayern. Deswegen war es mir ein hohes Anliegen vor meiner Unterschrift, mit ihm darüber telefonisch zu sprechen“, sagte Tuchel und verriet: „Ich hatte in dieser Woche die Möglichkeit, persönlich mit ihm zu sprechen. Ich wollte ihn wissen lassen, dass ich mein Bestes gebe, um gut auf seinen Klub aufzupassen.“

Bereits am Samstag könnte Tuchel seinen Worten Taten folgen lassen, wenn er Borussia Dortmund im Spitzenspiel (18.30 Uhr, Sky) schlägt und die Tabellenführung zurückerobert. „Es ist ein großes Spiel und wir wollen die Tabellenführung zurück. Wir sind nicht Meister, wenn wir gewinnen, und nicht Zweiter, wenn wir verlieren – aber es hat eine Signalwirkung. Die Messlatte liegt hoch“, weiß der Nachfolger des geschassten Julian Nagelsmann. Für ihn geht es im ersten Spiel in der Münchner Coaching-Zone gleich von null auf 100.

Thomas Tuchel bedankte sich ausdrücklich bei Uli Hoeneß, die beiden führten vor der Unterschrift Gespräche.
Thomas Tuchel bedankte sich ausdrücklich bei Uli Hoeneß, die beiden führten vor der Unterschrift Gespräche. © Philippe Ruiz/Bernd Elmenthaler/imago

Thomas Tuchel über seinen emotionalen Ansatz: „Wir wollen Feuer vorleben“

Taktische Kunststücke kann man von Tuchel nach seiner Amtsübernahme mitten in der Saison und nur zwei Trainingseinheiten mit der gesamten Mannschaft freilich nicht erwarten. Daher setzt der Schwabe auf eine Mischung aus Mia-san-mia-Gefühl und Emotionen: „Wir wollen der Mannschaft das Gefühl vermitteln, dass alles gut ist, dass sie extrem viel Potenzial hat und es oft genug gezeigt hat. Dass es keiner großen Mittel bedarf, um das zu zeigen.“

Seine Ansprache werde Tuchel daher mit der nötigen Emotionalität halten: „Ohne kriege ich es auch nicht hin. Wir wollen Feuer vorleben. Wenn wir im Stadion sind, wird es emotional. Die Tabellensituation und die Rivalität beider Mannschaften, das wird ein heißes Match!“

Thomas Tuchel: Neuer FC-Bayern-Coach will mit dem Team etwas „kreieren“

Der Trainer habe vollstes Vertrauen in die Mannschaft, sie sei es gewohnt, in solchen Situationen zu stehen: „Wir wollen zeigen, was wir kreieren können. Wir hoffen, dass wir bereit sind.“ Tuchel hat dafür in den vergangenen Woche alles getan. Seine ersten Tage als Bayern-Coach beschrieb er wie folgt: Work, eat, sleep, repeat (zu Deutsch: Arbeiten, essen, schlafen, wieder von vorne). „Was Gespräche und Planungen angeht, hat es sich angefühlt wie ein Monat Arbeit. Ich war sehr müde am Abend.“

Da spielte es dem Wahlmünchner in die Karten, dass er sich zu Hause in den eigenen vier Wänden in Bogenhausen ausruhen konnte. So lassen sich die Akkus für die Wochen der Wahrheit schneller und effizienter aufladen: „April und Mai sind sehr wichtige Wochen für Klubs wie Bayern München, die sich über Titel definieren. Dann wird die Luft dünner.“

Thomas Tuchel über derzeitige Situation: „Es entsteht großer Druck, das ist klar“

Normalerweise sei es der Klub gewohnt, in der Liga einen Vorsprung zu haben und sich in dieser Phase auf die Champions League und den DFB-Pokal zu konzentrieren: „Das ist nicht der Fall. Es entsteht ein großer Druck, das ist klar. Das Beste ist, das anzuerkennen und es als Herausforderung zu sehen.“

Zwar sei es ein ungewöhnlicher Zeitpunkt, um in einen Klub auf diesem Niveau zu kommen, „aber wir geben unser Bestes, es zu einem erfolgreichen Ende zu führen“. Auch das hört man am Tegernsee gerne. (bon)

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