Konkurrenz für Giulia Gwinn: FC Bayern verpflichtet Toptalent aus Kolumbien
Der FC Bayern München hat sich die Dienste der kolumbianischen Außenverteidigerin Ana María Guzmán gesichert. Wächst der Druck auf Giulia Gwinn?
München – Der Transfersommer bei Bayern München geht in die nächste Runde. Nachdem die Herren bereits namhafte Neuzugänge wie Harry Kane, Min-jae Kim, Konrad Laimer oder Raphaël Guerreiro präsentieren konnten, verkündet nun auch die Damenmannschaft die Verpflichtung des kolumbianischen Toptalents Ana María Guzmán.
Ana María Guzmán | |
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Geboren: | 11. Juni 2005 (Alter 18 Jahre) |
Bisherige Stationen: | Deportivo Pereira |
Position: | Außenverteidigerin (rechts) |
Talentierte Außenverteidigerin ist ab der Rückrunde spielberechtigt
Die 18-Jährige, die zuletzt beim kolumbianischen Erstligisten Deportivo Pereira spielte, unterschrieb einen Vierjahresvertrag bis 2027. Die gelernte Außenverteidigerin ist Rechtsfuß und gilt als großes Talent im Weltfußball. Bereits mit 16 wurde sie erstmals in den Kader für die A-Nationalmannschaft Kolumbiens berufen. Nach Angaben des FC Bayern ist Guzmán ab der Rückrunde spielberechtigt und wird nun sukzessive an die Mannschaft von Alexander Straus herangeführt.
„Wir haben ihre Leistungen bei den Jugend-Weltmeisterschaften verfolgt, bei der U20 und der U17. Sie hat uns schon damals sehr beeindruckt. Und zuletzt waren ihre Leistungen nicht nur in der kolumbianischen Liga, sondern auch bei der Weltmeisterschaft sehr überzeugend“, sagte Francisco De Sá Fardilha, Technischer Direktor Frauenfußball, gegenüber den vereinseigenen Medien des Rekordmeisters.

Drei Weltmeisterschaften innerhalb einem Jahres
Die erst 18-Jährige hat eine aufregende Zeit hinter sich: Innerhalb eines Jahres durfte sie an insgesamt drei Weltmeisterschaften teilnehmen. Mit der U17-Auswahl Kolumbiens unterlag sie bei der WM 2022 in Indien im Finale den Spanierinnen mit 0:1, mit der U20 erreichte sie im vergangenen August bei der WM in Costa Rica das Viertelfinale. Im Sommer 2023 wurde sie in den Kader der A-Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland berufen. Im Achtelfinale bereitete die talentierte Außenverteidigerin den entscheidenden 1:0-Siegtreffer gegen Japan vor, ehe es im Viertelfinale eine knappe 1:2-Niederlage gegen die Engländerinnen gab. Weltmeister Spanien sorgte mit einem Kuss-Eklat im Zuge der Siegerehrung für reichlich Aufsehen.
Für Guzmán geht mit dem Wechsel „ein Traum in Erfüllung“. Sie freut sich auf die Herausforderung in München. „In dieser Mannschaft gibt es viele hervorragende Spielerinnen, von denen ich viel lernen kann - auf und neben dem Platz“, so Guzmán weiter. Und sie hofft, dass ihr Schritt ins Ausland viele Spielerinnen in Kolumbien inspiriert.

Neuverpflichtung erhöht den Druck auf Giulia Gwinn
Guzmán als Konkurrenz für Giulia Gwinn? Die feierte 322 Tage nach ihrem zweiten Kreuzbandriss beim Testspiel des FC Bayern gegen Hoffenheim ihr Comeback. Nach einer intensiven Reha und vielen herausfordernden Monaten konnte die 24-Jährige endlich wieder ein Spiel für die Münchnerinnen bestreiten. Dieses Comeback war für sie äußerst emotional. „Es war sogar emotionaler als beim ersten Mal“, beschrieb Gwinn ihre Gefühle nach dem Spiel.
Der FC Bayern wird ihr nach ihrer zweiten schweren Verletzung sicherlich die nötige Zeit geben, um sich wieder in die Mannschaft zu integrieren. Mit der vielversprechenden Rechtsverteidigerin Guzmán wurde jedoch eine Verstärkung verpflichtet, die, sobald sie spielberechtigt ist, sicherlich auch in der Profimannschaft der Bayern-Frauen zum Einsatz kommen wird. Für Gwinn gilt es nun, gesund zu bleiben und gute Leistungen zu zeigen. (fr)