„Bringt nichts, einen Karriereplan zu haben“: FCB-Talent Rhein kämpft sich in Österreich zurück

Torben Rhein galt einst als der kommende Star beim FC Bayern, jetzt spielt er bei Austria Lustenau. In Österreich kämpft der 19-Jährige um seinen Traum.
München – Mit 14 Jahren der Wechsel in die Jugendabteilung des FC Bayern München. Meisterschaften mit der U17 und U19 des Rekordmeisters in der Staffel Süd/Süwest als absoluter Leistungsträger. Und zu guter Letzt mit 17 Jahren der Gewinn der Fritz-Walter-Medaille in Silber, hinter einem gewissen Florian Wirtz.
Die Karriere von Torben Rhein schien eigentlich von klein an vorgezeichnet. Der gebürtige Berliner galt schon in jungen Jahren als Riesentalent. Schnell kamen aufgrund der Spielweise Vergleiche mit Toni Kroos auf und auch Hermann Gerland hielt sich nicht mit Vorschusslorbeeren zurück. „Torben Rhein. Merkt euch diese Namen“, sagte der Tiger 2017 bei einer Talkrunde auf die Frage, welchen Spieler er für den talentiertesten am FCB-Campus halte.
FC Bayern München: Rhein wechselt auf Leihbasis nach Lustenau
Tatsächlich war der Start von Rhein an der Säbener Straße vielversprechend. Auf die Meisterschaften in der U17 und U19 folgten aber die ersten Rückschläge. Eine Verletzung und eine Corona-Erkrankung sorgten dafür, dass das Ausnahmetalent letzte Saison lediglich in 18 Regionalliga-Spielen für die Amateure auflaufen konnte.
Dennoch verlängerte Rhein seinen Vertrag beim FC Bayern bis 2025 und ließ sich anschließend in die österreichische Bundesliga zu Austria Lustenau ausleihen. Von der Hertha über den deutschen Rekordmeister nach Lustenau? Nicht gerade der Karriereweg, den man von einem, der schon mit Toni Kroos verglichen wurde, erwartet.
Torben Rhein erkämpft sich Minuten in Voralberg
Auch Rhein war anfangs nicht überzeugt von der Anfrage aus dem Westen Voralbergs. „Ich muss ehrlich zugeben, dass ich vor den Gesprächen mit den Verantwortlichen weder wusste, wo Lustenau liegt, noch, ob der Verein der wirklich richtige Schritt wäre“, sagte Rhein zu seinem Wechsel im Interview mit transfermarkt.de.
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten scheint der Schritt für den mittlerweile 19-Jährigen aber genau der richtige gewesen zu sein. Rhein stand in den vergangenen sechs Ligaspielen immer in der Startelf und durfte gegen Rapid Wien seinen ersten Scorerpunkt feiern.
Torben Rhein: Familiäre Umgebung als Sprungbrett
Der Linksfuß ist in Österreich angekommen. „Wenn du auf das Trainingsgelände kommst, fühlst du dich sofort heimisch, auch weil ein super Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft herrscht“, erklärt Rhein. Die Umgebung abseits des Medienrummels beim FC Bayern scheint Rhein gutzutun.
Abgeschlossen mit dem Kapitel München hat der Mittelfeldspieler aber noch nicht. Rhein hat nach wie vor große Ziele. „Ich habe den Traum, irgendwann mit Bayern München Deutscher Meister zu werden oder gar die Champions League zu gewinnen und dafür arbeite ich hart“, sagt Rhein.
Torben Rhein: Über Lustenau zurück nach München?
Auch wenn der Schritt nach Lustenau auf den ersten Blick einer zurück war, ist Rhein von seinem Weg überzeugt. Denn von einem Karriereplan hält der 19-Jährige ohnehin nicht viel: „Ich bin das beste Beispiel, dass es nichts bringt, einen Karriereplan zu haben. Ganz neutral und ohne Wertung: Vor zwei Jahren war ich gefühlt in der Champions League und jetzt spiele ich in Lustenau.“
Und dass Rhein mal in Lustenau spielen wird, hätte nach seinem Bilderbuchstart in München wohl auch keiner gedacht. (kk)