Wie ist dieser Leistungsabfall zu erklären? „In der Hinrunde sind wir sehr souverän gewesen. Wir sind dann aus den Ferien zurückgekommen, hatten einige Ausfälle und Probleme, besonders im Januar“, analysierte Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Zum Rückrunden-Start in der Liga gegen Gladbach (0:1) mussten die Bayern trotz neun Corona-Fällen antreten. „Wir hatten da einen Stimmungsabfall.“ Zudem habe man es „nicht geschafft, „wieder den Schalter umzulegen, dieses Pressing, diese Aggressivität auf den Platz zu bringen.“ Das habe den FCB in der Rückrunde begleitet.
Dennoch glaube Salihamidzic „total an die Mannschaft“. Er verspricht: „Das sind tolle Jungs und die werden im nächsten Jahr Gas geben.“
Auch in der Aufsichtsratssitzung am Montag wurde die Saison analysiert. Auch Thema: die Kaderplanung. Die Mannschaft wird für die erwünschte Titel-Attacke kommende Spielzeit verstärkt. Bei der Suche nach Verstärkungen fahndet der FC Bayern auch auf der Sechser-Position. Die Probleme im Gegenpressing könnten zwar mit den vorhandenen Stars gelöst werden, „aber ich habe nichts dagegen, wenn wir ein, zwei Pressingmaschinen kaufen“, sagte Trainer Julian Nagelsmann.
Ein Kandidat: Konrad Laimer (24/Vertrag bis 2023) von Leipzig. Fraglich aber, ob RB einen weiteren Leistungsträger nach München abgibt. Auch ein Innenverteidiger mit Führungsqualitäten wird gesucht. Zudem wird der Markt für Offensivspieler beobachtet. Ein Name, der immer wieder beim FCB gehandelt wurde, ist Callum Hudson-Odoi (21/bis 2024) vom FC Chelsea. Sein Management pflegt zwar guten Kontakt zu Salihamidzic, ein Wechsel in diesem Sommer ist aber unwahrscheinlich. „Wir werden versuchen, im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten etwas zu tun“, sagte Salihamidzic. Es gehe darum, den Kader für die nächste Saison „in der Breite zu verstärken“.
Neben Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui (24/ablösefrei) gilt auch dessen Ajax-Kollege, Mittelfeldspieler Ryan Gravenberch (19/bis 2023), als sicherer Zugang. (Philipp Kessler, Manuel Bonke)