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FC Bayern nur Zwischenstation? Sommer-Kenner hat eine Vermutung - „Yann will Vertrag nicht aussitzen“

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Von: Patrick Mayer

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Neuer Torhüter des FC Bayern: der Schweizer Yann Sommer.
Neuer Torhüter des FC Bayern: der Schweizer Yann Sommer. © Tom Weller/dpa

Yann Sommer ist neuer Torwart des FC Bayern und Neuer-Ersatz in München. Doch: Will er gar nicht lange bleiben? Ein Ex-Gladbacher äußert eine These.

München - Es ist die wohl spannendste Personalie der Fußball-Bundesliga: Yann Sommer, langjähriger Gladbach-Torwart, ist zum FC Bayern gewechselt. Beim deutschen Rekordmeister soll der 34-jährige Schweizer Weltmeister Manuel Neuer nach dessen Unterschenkelfraktur ersetzen - mindestens bis zum Saisonende.

Yann Sommer: Schweizer verlässt Gladbach und schließt sich FC Bayern an

Und zwar schon an diesem Freitagabend (20.30 Uhr, hier im Live-Ticker), wenn die Münchner bei RB Leipzig zum Bundesliga-Topspiel antreten? Die Reise nach Sachsen trat der Neuer-Ersatz am Donnerstag nur wenige Stunden nach seiner Vorstellung an der Säbener Straße in München zumindest an. Zuvor hatte er dort seinen Vertrag unterschrieben. Kolportiert werden eine Laufzeit bis 30. Juni 2025 und eine Ablöse von angeblich acht Millionen Euro plus eine Million Euro an möglichen Boni für die Borussia.

Einer, der die Karriere Sommers seit Jahren aufmerksam verfolgt und viele Weggefährten des Schweizer Nationalkeepers kennt, stellt prompt die These auf, die Isarmetropole könnte für den Torhüter nur eine Zwischenstation sein.

Im Video: Transfer-Update - FC Bayern verpflichtet offiziell Yann Sommer

„Die Bayern kriegen einen erfahrenen Torwart, der nicht unter dem Druck zusammenbrechen wird, weil er jetzt beim Rekordmeister spielt“, sagte Jörg Stiel im Interview mit Sport1. Stiel ist selbst Eidgenosse. Der heute 54-Jährige war einst ebenfalls Bundesliga-Torwart von Borussia Mönchengladbach (2001 - 2004). Und er war einer der Vorgänger Sommers als Keeper der „Nati“. Und: Stiel wurde 2014 Torwarttrainer der U21 des FC Basel, als Sommer den Klub gerade in Richtung Niederrhein verließ.

Yann Sommer beim FC Bayern: Hängt alles von Manuel Neuer ab?

In den vergangenen Jahren äußerte sich der einstige Borusse mit seinem Hintergrundwissen immer wieder in Interviews zum Bayern-Neuzugang. So sprach er etwa 2015 mit der Rheinischen Post über die fußballerischen Stärken des Goalies, wie es in der Schweiz heißt. „Yann hat außergewöhnliche Reflexe und er ist extrem schnell auf den Beinen. Das liegt daran, dass er viele kleine Schritte macht und daher eine sehr kleine Übersetzung hat - es ist wie bei Lionel Messi“, sagte Stiel damals und bescheinigte dem „nur“ 1,83 Meter großen Sommer eine enorme Sprungkraft: „Damit macht er dann zehn Zentimeter wett und legt noch drei drauf.“

Was wird mit Neuer? Wird er nie mehr für die Bayern im Tor stehen?

Jörg Stiel, Ex-Gladbach-Torwart, bei Sport1

Für Stiel hängt die weitere berufliche Zukunft Sommers jetzt maßgeblich vom eigentlichen Münchner Stammtorwart ab. „Was wird mit Neuer? Wird er nie mehr für die Bayern im Tor stehen?“, fragte er im Gespräch mit Sport1: „Yann will bestimmt nicht nur seinen Vertrag aussitzen. Er ist ehrgeizig genug, auch in der nächsten Saison bei Bayern im Tor stehen zu wollen, wenn er bleiben würde. Von seinen Qualitäten her muss er sich da nicht verstecken.“ Er gehe davon aus, „dass er schon am Freitag gegen RB Leipzig spielen wird“, meinte Stiel weiter.

Jörg Stiel im Jahr 2004: Der Schweizer war Bundesliga-Torwart von Borussia Mönchengladbach. (Archivfoto)
Jörg Stiel im Jahr 2004: Der Schweizer war Bundesliga-Torwart von Borussia Mönchengladbach. (Archivfoto) © IMAGO / WEREK

FC Bayern: Torwart-Kenner sieht in Yann Sommer echten Herausforderer für Manuel Neuer

Er würde zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht darüber spekulieren, sagte er, „was nach dieser Saison passieren wird. Das kann Yann selbst beeinflussen. Wenn er solch starke Leistungen wie in Gladbach zeigt, dann wird er auch für Neuer eine Herausforderung. Bei einem Klub wie dem FC Bayern, der rund 60 Spiele im Jahr macht, wird Yann so oder so das eine oder andere Spiel mitnehmen. Auch wenn Neuer gegebenenfalls wieder die Nummer eins wäre. Ich könnte mir aber auch etwas anderes vorstellen: Dass er nach dieser Saison nochmal wechseln wird, wenn Neuer wieder fit ist.“ (pm)

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