„ZDF-Sportstudio“: Hasan Salihamidzic äußert sich nebulös über Kovac-Zukunft

FC Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic war am Samstagabend im ZDF-Sportstudio zu Gast. Mit Antworten zur Zukunft von Niko Kovac erregte er Aufsehen.
München - Natürlich wäre Hasan Salihamidzic am Samstagabend im ZDF-Sportstudio lieber als Deutscher Meister gesessen, jedoch war das 0:0 gegen RB Leipzig (Ticker zum Nachlesen bei tz.de) zu wenig, um sich abermals über einen Titel freuen zu können. Der Sportdirektor stand Moderator Jochen Breyer Rede und Antwort. Vor allem beim Thema Niko Kovac hielt sich Brazzo überraschend bedeckt. Steht der Trainer etwa infrage?
Nach einleitenden Worten über das eben beendete Leipzig-Spiel, hakte Jochen Breyer bei Salihamidzic nach, ob der Trainer fest im Sattel sitze. Anfangs wich Brazzo der Frage aus und antwortete: „In diesen Zeiten, in denen wir vieles erreichen können, sind wir beraten was anderes zu tun. Unsere ganze Energie sollte nicht auf solche Überlegungen verloren werden“, sagte Salihamidzic und bemerkte die Nachfrage von Breyer (“Ist eine Entscheidung getroffen?“) gar nicht, sondern setzte sein Statement fort: „Wir wollen in zwei Wochen mit zwei Titeln dastehen. Wir wollen zeigen, dass wir die beste Mannschaft Deutschlands sind“.
Hasan Salihamidzic über die Zukunft Niko Kovacs: „Wir werden sehen“
Darauf ließ sich der Journalist aber nicht ein und fragte nochmal, ob die Entscheidung über die Zukunft des Trainers gefallen sei. „Der Trainer hat die volle Unterstützung. Die Fakten sprechen für Niko Kovac“, gab sich Salihamidzic selbstbewusst. Eigentlich ein klares Statement pro Kovac, dass er unmittelbar im nächsten Satz wieder zum Wackeln brachte. Denn der ZDF-Moderator wollten nun wissen: „Also bleibt der Trainer?“. Brazzo entgegnete: „Er hat meine volle Unterstützung. Wir werden sehen“.
Ein „wir werden sehen“ wirft natürlich Zweifel auf. Klingt alles danach, als würde Kovac nur mit einem Double auch im nächsten Jahr wieder Trainer sein. Denn als Salihmadzic eingangs der Saison eine Schulnote geben sollte, sagte er: „Ich würde die Note gerne nach dem letzten Spieltag geben. Wenn wir Meister werden, dann wird es eine 2+, sage ich mal. Wenn nicht, dann war das eine Scheiß-Saison.“
Mehrfach sprach Salihamidzic das Ausscheiden gegen Liverpool an und kritisierte die Spielweise. „Was uns nicht gefallen hat, war das Rückspiel gegen Liverpool. Wir hätten so spielen müssen wie gegen Dortmund daheim“, so der 42-Jährige.
Hasan Salihamidzic über Niko Kovac und den Umbruch: „Das ist nicht einfach“
Natürlich fand der Sportdirektor auch ein paar lobende Worte, die man aber auch schon so öfter wahrgenommen hatte. „Der Trainer kommt in eine schwierige Situation. Wir unseren Umbruch eingeleitet. Wir haben viele gute, junge Spieler. Wir haben auch Spieler, die nach der Saison nicht mehr da sind. Das ist nicht einfach, das hat auch Uli Hoeneß gesagt. Die Jungs sollen mit Stil verabschiedet werden. Der Trainer muss damit umgehen.“
Ein klares Bekenntnis zum Trainer klingt anders. Wahrscheinlich wird erst nach dem Pokalfinale entschieden, ob eine „2+“ für ein weiteres Jahr für Kovac reicht, oder ob die Bewertung „Scheißsaison“ eintrifft und dann Kovacs Zukunft beim FCB neu diskutiert wird.
Unmittelbar nach dem Spiel polterte Uli Hoeneß. Nicht wegen des Trainers, sondern aufgrund der Abseitsentscheidung gegen die Bayern. Der Präsident formulierte die Korrektur des Tores von Leon Goretzka als „Witz des Jahres“. Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge trafen auf der Tribüne auch den Bundestrainer Joachim Löw. Wie das Treffen ablief, gab Rummenigge preis.
Für unschöne Szenen sorgten dafür die Bayern-Fans. Mit einem Spruchband gegen RB sorgte der Bayern-Block für Aufruhr. Außerdem interessiert uns ihre Meinung zum Spiel: Wer war der beste Bayern-Spieler gegen Leipzig?
Vor dem Herzschlagfinale um die Meisterschale am kommenden Wochenende wird es giftig: Zwischen den Chefetagen der Bayern und der Dortmunder ist jetzt verbales Säbelrasseln angesagt.
Wie ist die Leistung von Niko Kovac zu bewerten? Gut, sagen Experten. Der Umgang mit dem Trainer stößt ihnen auf. Sie kritisieren Karl-Heinz Rummenigge.
ank