Formel 1 2020: Fahrer, Teams und Strecken der 71. Saison - alle Termine

Formel 1 2020: In diesem Jahr ist alles anders. Wegen der Coronavirus-Pandemie war der Saisonstart erst im Juli. Welche Rennen stehen an? Welche Fahrer und Teams sind dabei? Hier gibt‘s alle Antworten.
- 20 Fahrer aus zehn Teams kämpfen in der Formel 1 2020 um Punkte.
- Als Titelverteidiger gehen Lewis Hamilton und Mercedes ins Rennen.
- Der Kalender umfasste ursprünglich 22 Grands Prix - wegen der Coronavirus-Pandemie ist nun alles anders.
München - Die Formel 1 bestreitet im Jahr 2020 ihre 71. Saison. Es sollte eigentlich die letzte sein, bevor umfangreiche Regeländerungen den Fahrzeugen ein neues Designs verpassen und der bekanntesten Rennserie der Welt vor allem mehr Spannung bescheren. Doch wegen der Coronavirus-Pandemie und des dadurch verschobenen Saisonstarts von März auf Anfang Juli, werden die Reformen erst ab 2021 umgesetzt.
In diesem Jahr, in dem alles anders ist, werden die Nachfolger von Fahrer-Weltmeister Lewis Hamilton und Konstrukteurs-Champion Mercedes gesucht. Wir haben im Folgenden alle Infos zur Formel-1-Saison 2020 für Sie zusammengefasst - eine Übersicht über die Piloten, die Rennställe und die Strecken.
Formel 1 2020: Mit Vettel nur noch ein deutscher Fahrer dabei
Viel hat sich im Fahrerfeld nicht verändert - aber aus deutscher Sicht unerfreuliches. Weil Nico Hülkenberg sein Renault-Cockpit an den Franzosen Esteban Ocon abgeben musste, steht zum Saisonauftakt mit Ferrari-Pilot Sebastian Vettel erstmals nach 27 Jahren nur noch ein Pilot aus der Bundesrepublik am Start. Der viermalige Weltmeister hat jedoch bereits verkündet, die Scuderia Ferrari zum Saisonende zu verlassen. Es wird über einen Wechsel zu Mercedes spekuliert. Unter Umständen könnte aber ab 2021 kein deutscher Fahrer mehr in der Königsklasse des Motorsports dabei sein.
Die meisten Formel-1-Fahrer kommen 2020 aus Großbritannien und Frankreich: Hamilton sowie die Youngster Lando Norris und George Russell starten für das Vereinigte Königreich, Ocon, Pierre Gasly und Romain Grosjean für die „Grande Nation“.
Einziger Neuling unter den 20 Fahrern ist der Kanadier Nicholas Latifi, der bei Williams den glücklosen und wegen seiner Handblessur gehandicapten Rückkehrer Robert Kubica ersetzt. Der 24-Jährige rückt mit der Empfehlung seines zweiten Platzes in der Formel-2-Meisterschaft hinter dem Niederländer Nyck de Vries in die Königsklasse des Motorsports auf. Latifi war bereits seit 2016 bei verschiedenen F1-Teams als Testfahrer im Einsatz.
Der schon erwähnte Ocon kehrt nach einem Jahr als Mercedes-Testfahrer zurück in die erste Reihe. Besonders in seinen beiden Jahren 2017 und 2018 bei Racing-Point-Vorgänger Force India überzeugte der junge Franzose, fuhr in dieser Zeit 28 mal in die Punkteränge der Formel 1. 2020 bestreitet er seine vierte Saison in der Königsklasse des Motorsports.

Formel 1 2020: Letzter Ferrari-Weltmeister Räikkönen greift nach Rekord
Unter den 20 Startern der Saison 2020 befinden sich drei Weltmeister. Mercedes-Pilot Hamilton gewann im vergangenen Jahr seinen sechsten Titel und könnte in diesem Jahr zu Rekord-Champion Michael Schumacher aufschließen. Vettel setzte sich viermal die Krone auf. Der für Alfa Romeo ins Lenkrad greifende Finne Kimi Räikkönen ist dank seines Titels 2007 noch immer der letzte Ferrari-Weltmeister. Ihm winkt in dieser Saison der Rekord für die meisten GP-Starts: Vor dem ersten Rennen des Jahres fehlen dem „Iceman“ noch zehn Teilnahmen, um zum Brasilianer Rubens Barrichello aufzuschließen, der es zwischen 1993 und 2011 auf 323 Grands Prix brachte.
Die größten Titelchancen werden neben Hamilton und Vettel dessen Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc sowie Red-Bull-Pilot Max Verstappen zugerechnet. Der Monegasse Leclerc gewann in seiner ersten Saison für die Scuderia direkt zwei Rennen, stand siebenmal auf der Pole Position und schloss das Jahr 2019 mit WM-Rang vier vor Vettel ab.
Verstappen - wie das Ferrari-Talent zum Saisonstart erst 22 Jahre jung - erreichte sogar den dritten Platz in der Weltmeisterschaft und bringt es mittlerweile auf acht GP-Siege. Dem Duo gehört die Zukunft. Während Leclerc bis 2024 an Ferrari gebunden ist, verlängerte der Niederländer seinen Vertrag beim Red-Bull-Rennstall zu Jahresbeginn bis einschließlich der Saison 2023.
Formel 1 2020: Die 20 Fahrer im Überblick
Name | Team | Nation | Geburtsdatum | Formel-1-Debüt |
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Alexander Albon | Aston Martin Red Bull Racing | Thailand | 23. März 1996 | 2019 |
Valtteri Bottas | Mercedes-AMG Petronas Formula One Team | Finnland | 28. August 1989 | 2013 |
Pierre Gasly | Scuderia Alpha Tauri Honda | Frankreich | 7. Februar 1996 | 2017 |
Antonio Giovinazzi | Alfa Romeo Racing Orlen | Italien | 14. Dezember 1993 | 2017 |
Romain Grosjean | Haas F1 Team | Frankreich | 17. April 1986 | 2009 |
Lewis Hamilton | Mercedes-AMG Petronas Formula One Team | Großbritannien | 7. Januar 1985 | 2007 |
Daniil Kwjat | Scuderia Alpha Tauri Honda | Russland | 26. April 1994 | 2014 |
Nicholas Latifi | Williams Racing | Kanada | 29. Juni 1995 | 2020 |
Charles Leclerc | Scuderia Ferrari | Monte Carlo | 16. Oktober 1997 | 2018 |
Kevin Magnussen | Haas F1 Team | Dänemark | 5. Oktober 1992 | 2014 |
Lando Norris | McLaren F1 Team | Großbritannien | 13. November 1999 | 2019 |
Esteban Ocon | Renault F1 Team | Frankreich | 17. September 1996 | 2016 |
Sergio Perez | BWT Racing Point F1 Team | Mexiko | 26. Januar 1990 | 2011 |
Kimi Räikkönen | Alfa Romeo Racing Orlen | Finnland | 17. Oktober 1979 | 2001 |
Daniel Ricciardo | Renault F1 Team | Australien | 1. Juli 1989 | 2011 |
George Russell | Williams Racing | Großbritannien | 15. Februar 1998 | 2019 |
Carlos Sainz jr. | McLaren F1 Team | Spanien | 1. September 1994 | 2015 |
Lance Stroll | BWT Racing Point F1 Team | Kanada | 29. Oktober 1998 | 2017 |
Max Verstappen | Aston Martin Red Bull Racing | Niederlande | 30. September 1997 | 2015 |
Sebastian Vettel | Scuderia Ferrari | Deutschland | 3. Juli 1987 | 2007 |
Formel 1 2020: Toro Rosso startet in diesem Jahr unter neuem Namen
Hinsichtlich der Teams bleibt im Grunde alles beim Alten. Während für die Saison 2021 der Einstieg der Traditionsmarke Aston Martin anstelle des Teams Racing Point angekündigt wurde, besteht in diesem Jahr die größte Veränderung in der Umbenennung von Toro Rosso in Alpha Tauri. Damit übernimmt das Red-Bull-Schwesterteam den Namen der Modemarke des österreichischen Konzerns. Doch der Inhalt bleibt gleich.
Als einziges Team startet Mercedes unter deutscher Flagge. Seinen Unternehmenssitz hat der Rennstall jedoch wie die Mehrheit der Teams in Großbritannien. Das gilt auch für McLaren. Beim achtmaligen Konstrukteurs-Weltmeister hat seit dem Spanien-GP 2019 mit Andreas Seidl ein Deutscher das Sagen. Der gebürtige Passauer führte den Traditionsrennstall nach tristen Jahren zu Platz vier in der Konstrukteurs-Wertung. Insgesamt landeten die jungen Piloten Norris und Carlos Sainz jr. 24 mal in den Punkten, mit dem dritten Platz des Spaniers in Brasilien als Höhepunkt.

Formel 1 2020: Zwei Österreicher und ein Italiener als Teamchefs
Deutsch gesprochen wird auch auf anderen Chef-Sesseln in der Formel 1: Mercedes vertraut in Toto Wolff ebenso einem Österreicher als Teamchef wie Alpha Tauri mit Franz Tost, beim US-Rennstall Haas hat diesen Posten der Italiener Günther Steiner inne. Der in Rumänien geborene und in den USA aufgewachsene Otmar Szafnauer, Teamchef von Racing Point, hat deutsche Wurzeln.
Wie in der Saison 2019 gibt es jeweils drei Teams mit Mercedes- respektive Ferrari-Power. Auf die PS made in Schwaben setzen neben dem deutschen Rennstall auch Racing Point und Williams, bei Ferrari bedienen sich Alfa Romeo und Haas. Außerdem vertraut neben Renault auch McLaren auf die Motorenstärke aus Frankreich. Im Heck der Boliden von Red Bull und Alpha Tauri sitzt ein Honda-Aggregat.
Formel 1 2020: Die zehn Teams im Überblick
Teamname | Motor | Nation | Unternehmenssitz | Formel-1-Debüt |
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Alfa Romeo Racing Orlen | Ferrari | Schweiz | Hinwil | 1993 (als Sauber) |
Aston Martin Red Bull Racing | Honda | Österreich | Milton Keynes (Großbritannien) | 2005 |
Haas F1 Team | Ferrari | USA | Kannapolis | 2016 |
McLaren F1 Team | Renault | Großbritannien | Woking | 1966 |
Mercedes-AMG Petronas Formula One Team | Mercedes | Deutschland | Brackley (Großbritannien) / Stuttgart | 1954 |
Renault F1 Team | Renault | Frankreich | Enstone (Großbritannien) / Viry-Chatillon | 1977 |
Williams Racing | Mercedes | Großbritannien | Grove | 1977 |
Scuderia Alpha Tauri Honda | Honda | Italien | Faenza | 2006 |
Scuderia Ferrari | Ferrari | Italien | Maranello | 1950 |
BWT Racing Point F1 Team | Mercedes | Großbritannien | Silverstone | 2018 |
Formel 1 2020: Rennkalender wegen Corona-Pandemie komplett verändert
Ursprünglich planten die F1-Bosse die Saison mit 22 Rennen, was einen Rekord dargestellt hätte. Doch wegen der Coronavirus-Pandemie wurden im März die ersten Grand Prix auf unbestimmte Zeit verschoben. Anfang Juni wurde bekannt, dass die Saison am 5. Juli im österreichischen Spielberg starten soll. Dort ist zudem eine Woche später ein weiterer WM-Lauf geplant.
Insgesamt wurden zunächst acht Rennen bestätigt: Gefahren wird in Österreich (zweimal), in Ungarn, in Großbritannien (zweimal), in Spanien, in Belgien und in Italien. Weitere Strecken schafften noch den Sprung in den Formel-1-Kalender.
2020 hätte eigentlich auch ein Premieren-Rennen in Vietnam ausgetragen werden sollen. Ob dieses jedoch noch stattfinden wird, ist unklar. Auch eine Rückkehr in die Niederlande (Zandvoort) nach 35 Jahren Pause war geplant. Diese wird es erst 2021 geben.

Formel 1 2020: Rennen in Deutschland findet nach doch statt
Diese Nachricht enttäuschte vor dem Saisonstart zahlreiche deutsche Formel-1-Fans: Leider sollte 2020 kein Grand Prix in Deutschland ausgetragen werden. Hintergrund waren allem Anschein nach finanzielle Schwierigkeiten - auch wegen des gesunkenen Zuschauerinteresses an den Strecken. Es wäre erst das siebte Jahr gewesen, in dem die Formel 1 hierzulande kein Gastspiel feiern würde. 2019 hatte in Hockenheim nach einem verregneten und deswegen ereignisreichen Rennen Verstappen gejubelt. Beachtenswert war auch die Leistung von Vettel, der sich vom Ende des Feldes bis auf Rang zwei vorkämpfte.
Nach den Ausfällen zahlreicher Rennen wegen der Corona-Pandemie war lange über eine Rückkehr des deutschen Grand Prix spekuliert worden. Dieser ließ sich auf dem Hockenheimring nicht realisieren. Dennoch wird 2020 in der Bundesrepublik ein WM-Lauf stattfinden, allerdings auf dem Nürburgring - offiziell wird es der Große Preis der Eifel sein.
Formel 1 2020: Der Rennkalender mit allen Strecken
Nr. | Grand Prix | Austragungsort | Datum | Formel-1-Debüt |
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1 | Österreich | Spielberg | 5. Juli | 1970 |
2 | Steiermark/Österreich | Spielberg | 12. Juli | 1970 |
3 | Ungarn | Mogyoród bei Budapest | 19. Juli | 1986 |
4 | Großbritannien | Silverstone | 2. August | 1950 |
5 | 70 Jahre F1/Großbritannien | Silverstone | 9. August | 1950 |
6 | Spanien | Montmeló bei Barcelona | 16. August | 1991 |
7 | Belgien | Spa-Francorchamps | 30. August | 1950 |
8 | Italien | Monza | 6. September | 1950 |
9 | Toskana/Italien | Mugello | 13. September | - |
10 | Russland | Sotschi | 27. September | 2014 |
11 | Eifel/Deutschland | Nürburgring | 11. Oktober | |
12 | Portugal | Portimão | 25. Oktober | - |
13 | Emilia-Romagna/Italien | Imola | 1. November | 1980 |
14 | Türkei | Istanbul | 15. November | 2005 |
15 | Bahrain | Sakhir | 29. November | 2004 |
16 | Sakhir/Bahrain | Sakhir | 6. Dezember | 2004 |
17 | Vereinigte Arabische Emirate | Abu Dhabi | 13. Dezember | 2009 |
Wie in jeder anderen Saison auch, gelten die gleichen Regeln an der Strecke. Die Flaggen in der Formel 1 werden in der bekannten Form weiter verwendet.
Im vergangenen Jahr setzte sich Hamilton in der WM-Wertung deutlich vor Teamkollege Valtteri Bottas durch.
In Sachen Präsentation des 2020er Boliden war Ferrari die Nummer eins - in Reggio Emilia wurde groß aufgefahren.
mg