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Teamkollege enteilt: Rosberg in Spa unter Zugzwang

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Nico Rosberg hat in der Fahrerwertung 19 Punkte Rückstand auf Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton.
Nico Rosberg hat in der Fahrerwertung 19 Punkte Rückstand auf Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton. © AFP

Spa - Zum Start aus der Sommerpause muss Nico Rosberg endlich den Lauf seines Teamrivalen Lewis Hamilton brechen. Sebastian Vettel und Ferrari kämpfen derweil um den Anschluss an die Spitze.

Update vom 28. Oktober 2016: Der deutsche Mercedes-Pilot kann drei Rennen vor Ende der Formel-1-Saison erstmals den WM-Titel holen. Wir erklären Ihnen, wie Nico Rosberg schon am Sonntag in Mexiko Weltmeister werden kann.

Das glitzernde Meer spiegelte sich in Nico Rosbergs Sonnenbrille, das Motorboot pflügte durch die Wellen, und seine Frau Vivian drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Mit einem breiten Grinsen hielt Rosberg diesen letzten Moment seines vierwöchigen Urlaubs fest, schickte das Foto um die Welt - und stimmte sich damit auf das jähe Ende der Idylle ein.

"Ich hatte eine großartige Sommerpause", ließ der 31-Jährige seine Fans via Twitter wissen, "und jetzt geht es zurück an die Arbeit!" Denn schon am Sonntag (14.00 Uhr/RTL und Sky) geht es weiter in der Formel 1, und Rosberg steht im belgischen Spa unter großem Druck: Im 13. von 21 Saisonrennen muss er endlich die Serie seines Mercedes-Teamrivalen Lewis Hamilton brechen.

19 Punkte beträgt der Rückstand auf den führenden Briten, noch vor drei Monaten lag Rosberg mit 43 Zählern vorn. Doch seither gewann Hamilton sechs von sieben Rennen. Und Rosberg, im Frühjahr noch der strahlende Seriensieger, gilt längst wieder als ewiger Zauderer. Als ewiger Zweiter, dem in den entscheidenden Momenten eben doch die Nerven versagen.

Doch Rosberg will das abhaken. "Für mich ist es wie ein Neuanfang", sagt er, "die bisherigen Ereignisse liegen hinter mir." Und vielleicht kommt dem Deutschen die "Männer-Strecke" in den Ardennen gerade recht. Auf der Berg-und-Talbahn kann Rosberg nicht einfach nur Hamiltons Schwung bremsen, der Vizeweltmeister kann auch ein Signal aussenden: Siege auf dem Traditionskurs fallen den Piloten nie in den Schoß.

Rosberg: "Eine der aufregendsten Strecken im Jahr"

"Das ist eine der aufregendsten Strecken im Jahr", sagt Rosberg, "ohne Entschlossenheit und Selbstbewusstsein geht nichts - Spa gehört denen, die etwas wagen." Die Eau Rouge, diese legendäre Hochgeschwindigkeits-Senke, steht exemplarisch für die Herausforderungen des belgischen Grand Prix. Mehr als 70 Prozent der Runde stehen die Piloten voll auf dem Gas, mit 7,004 Kilometern ist Spa die längste Strecke im aktuellen Kalender. Auch das berüchtigte Ardennenwetter spielt stets eine Hauptrolle.

Hier will Rosberg zum Befreiungsschlag ansetzen, die Vorzeichen sin

2014 kollidierte Nico Rosberg (r.) mit Lewis Hamilton beim Belgien-Grand-Prix.
2014 kollidierte Nico Rosberg (r.) mit Lewis Hamilton beim Belgien-Grand-Prix. © dpa

d allerdings schlecht. Nie hat der Deutsche in Belgien gewonnen, zudem verbindet Rosberg eine seiner bittersten Erinnerungen als Mercedes-Pilot mit Spa: 2014 kam es in Belgien zum ersten großen Unfall mit Hamilton, danach brandmarkte die Teamleitung Rosberg öffentlich als Schuldigen. Und in der Folge gelang dem Deutschen nichts mehr, Hamilton holte am Jahresende seinen ersten Titel für Mercedes.

Scuderia Ferrari verliert an Boden

Dies wiederholte der Engländer in der Vorsaison, und auch in diesem Jahr drohen die Konkurrenten auszugehen. Denn für den vermeintlichen Herausforderer Ferrari und Sebastian Vettel geht es längst nicht mehr nur um Erfolge in dieser Saison.

Den Status als erster Verfolger hat die Scuderia schon an Red Bull Racing verloren, erstmals, seit Vettel sich Anfang 2015 den Italienern anschloss. Die Roten dürften sich nun dennoch genau überlegen, wie viele Ressourcen sie noch auf eine schier aussichtslose Aufholjagd 2016 verwenden.

Denn die kommende Saison bringt umfangreiche Änderungen an Aerodynamik und Reifen, schon jetzt dürften sich die Ferrari-Entwickler vor allem darauf konzentrieren. Am Sonntag in Spa sind von der Scuderia keine Wunderdinge zu erwarten.

SID

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