1. tz
  2. Sport
  3. Formel 1

Formel 1 in Sao Paulo: Endspiel für Schumacher und Vettel

Kommentare

Mick Schumacher kämpft beim Großen Preis von Brasilien um seine Zukunft in der Formel 1. Sebastian Vettel und Aston Martin brauchen Punkte für die Teamwertung.

Sao Paulo – There is still a race to win – es gibt noch ein Rennen zu gewinnen. Diese Botschaft verbreitet Sebastian Vettel gerade ziemlich ausdauernd, er meint: Das Rennen gegen den Klimawandel. Der Ex-Weltmeister ist sehr aktiv in seiner neuen Rolle, und dabei geht fast ein bisschen unter, dass es kurz vor dem Karriereende auch auf der Strecke noch etwas zu gewinnen gibt. Fernab der Spitze, auf ungewohntem Terrain im Mittelfeld. Da geht es um Punkte in der Team-Wertung – und die will Vettel auf seiner Abschiedstour unbedingt einheimsen.

Das Motto „there is still a race to win“ trifft aber auch auf Mick Schumacher (23) zu. Der wird ziemlich sicher nicht oben auf dem „Stockerl“ stehen nach dem Rennen in Sao Paulo am Sonntag (19 Uhr, RTL und Sky) – er hofft aber dennoch, sich mal wieder als Sieger fühlen zu können. Wenn er denn doch noch einen Vertrag bei seinem Haas-Team für 2023 bekommen würde.

Formel 1: Mick Schumacher kämpft um neuen Vertrag

Bisher lächelt Mick das Problem der zum wiederholten Mal verschobenen Entscheidung einfach weg. Noch immer weiß er nicht, wie es für ihn weitergeht. Selbstbewusst wischt er sogar die Empfehlung Bernie Ecclestones zur Seite, er solle sich lieber ein Betätigungsfeld außerhalb der Formel 1 suchen. „Es ist schwierig, die Formel 1 zu vergessen, weil ich diesen Sport liebe. Und deshalb werde ich das auch nicht tun“ sagt der Sohn von Michael Schumacher (53).

Selbstbewusst kann er auch sein, denn neben seinem Chefkritiker, Haas-Teamboss Günther Steiner, hat er viele Unterstützer im Fahrerlager. Einer davon ist AlphaTauri-Teamchef Franz Tost, der als Boss des Red Bull-Nachwuchsteams ein Auge für Talente hat. Tost zur tz: „Mick hat bis jetzt eine sehr, sehr gute Leistung gezeigt. Er hat sich stetig weiterentwickelt. Und es wäre schade, wenn er in diesem wichtigen dritten Jahr nicht mehr dabei wäre. Ich würde ihn sofort weiterverpflichten! Ich sage ja immer, dass ein Fahrer drei Jahre braucht, bis er weiß, wo es in der Formel 1 wirklich langgeht. Das heißt, 2023 wird für Mick das entscheidende Jahr.“

Formel 1: Sebastian Vettel und Mick Schumacher müssen in Brasilien liefern.
Formel 1: Sebastian Vettel und Mick Schumacher müssen in Brasilien liefern. © Andy Hone/Imago

Formel 1: Für Vettel und Aston Martin wollen auf Platz sechs in der Teamwertung

Oder eben nicht – dann will Schumi jr. 2024 im Audi-Team wieder angreifen, vermutlich wieder im Mittelfeld, das in Brasilien Vettel aufmischen will. Es geht um die bestmöglichen Plätze in der Team-Wertung, denn diese bringen Mehreinnahmen in Millionenhöhe. Für die kleineren Rennställe ist das von großer Bedeutung. Noch hat Alfa Romeo den lukrativen sechsten Rang inne, führt damit die zweite Tabellenhälfte der Formel 1 an, Vettels Aston-Martin-Team liegt als Siebter allerdings nur noch vier Zähler zurück. Warum das so wichtig ist? Nach der Saison schüttet die Königsklasse ihre Preisgelder aus, und je höher die Platzierung, desto höher die Einnahmen – zwischen Rang sechs und Rang sieben liegen rund zehn Millionen Dollar.

Dass Aston Martin nun noch einmal nach Rang sechs greifen darf, hat das Team Vettels konstanten Leistungen zu verdanken. Seit dem Sommer punktete in der unteren Tabellenhälfte niemand annähernd so stark wie der Deutsche. „Großartig“ seien einige Rennen gewesen, sagt Vettel rückblickend. Das würde Mick Schumacher auch gerne sagen… Ralf Bach

Auch interessant

Kommentare