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Formel 1: Corona-Infektion bei Sergio Perez - Steckte er sich in Mexiko an? Seine Frau löschte pikante Fotos

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Wurde positiv auf Corona getestet: Sergio Perez. Foto: Uncredited/POOL FIA/AP/dpa
Wurde positiv auf Corona getestet: Sergio Perez. © Foto: Uncredited/POOL FIA/AP/dpa

Formel 1: Nach einem positiven Corona-Test ist mit Sergio Perez der erste Pilot wegen Covid-19 außer Gefecht. Nun wird über die Umstände der Infektion spekuliert.

Update vom 1. August, 13 Uhr: Nach dem positiven Corona-Test des Racing-Point-Piloten* Sergio Perez wurde spekuliert, wo sich der Fahrer mit dem Virus angesteckt haben könnte. Einem Bericht von ESPN Mexiko zufolge soll sich der Rennfahrer für kurze Zeit in seinem Heimatland Mexiko aufgehalten haben, ehe er wieder nach Europa flog, um sich auf den Großen Preis von Großbritannien vorzubereiten.

Formel 1: Positiver Corona-Test von Perez wirft Fragen auf - Infektion bei Heimatbesuch in Mexiko?

In Mexiko, genauer gesagt in Guadalajara, soll Perez am 21. Juli mit Verwandten und Freunden gegessen haben und machte dem ESPN-Bericht zufolge nebenbei noch Fotos mit Fans. Am 24. Juli veröffentlichte seine Frau Carola Martinez auf Instagram* Fotos eines Italien-Urlaubs in Porto Cervo. Allerdings wurden die Bilder offenbar nur kurze Zeit nach dem positiven Corona-Test gelöscht.

Sergio Perez selbst beteuert in einem Twitter-Video, aus familiären Gründen nach Mexiko geflogen zu sein und sich an die Vorgaben gehalten zu haben. „Nach Ungarn nahm ich zwei Tage lang ein Privatflugzeug, um meine Mutter zu sehen, weil sie einen großen Unfall hatte. Dann kam ich mit allen Protokollen auf die gleiche Weise nach Europa zurück“, so Perez.

Er wisse nicht, wie er sich mit dem Virus infiziert habe. „Ich habe überhaupt keine Symptome. Es zeigt, wie verletzlich wir alle dafür sind“, stellte er fest. „Ich bin sehr traurig, definitiv einer der traurigsten Tage meiner Karriere. Die Menge an Vorbereitungen, die wir in dieses Wochenende gesteckt haben, um zu 100 Prozent darauf vorbereitet zu sein“, stellte er ernüchtert fest.

Formel 1: Racing-Point-Pilot Perez nach Corona-Infektion in Quarantäne

Unsere Erstmeldung: Silverstone - Wie lange kann das noch gut gehen? Bis vor Kurzem blickte die Welt mit Faszination auf die Vollgas-Blase Formel 1 – bis nach dem Rennen in Ungarn auch in der Königsklasse die ersten Corona-Fälle publik wurden. Zwei Mitarbeiter eines italienischen Rennstalls wurden nach positiven Tests in Heimaturlaub geschickt, ihre Kontaktpersonen in der Firma getestet. Die aber waren alle negativ.

Formel 1: Sergio Perez als erster Pilot der F1 mit Coronavirus infiziert

Am Donnerstag traf es mit Racing-Point-Pilot Sergio Perez (30) erstmals einen Protagonisten der F1. Der Mexikaner befand sich nach einem zunächst nicht eindeutigen Ergebnis vor dem Großen Preis von Großbritannien vorsorglich in Isolation und verpasste die obligatorische Pressekonferenz. Noch am Abend folgte Gewissheit. Die Formel 1 vermeldete auf Twitter: „Sergio Perez wird dieses Wochenende wegen eines positiven Covid-19-Tests nicht am Grand Prix teilnehmen können.“

Perez sei körperlich gesund und bei guter Stimmung, teilte Racing Point mit. „Er wird sich weiterhin nach den Richtlinien der zuständigen Gesundheitsbehörden selbst isolieren“, hieß es weiter. Die Austragung des Rennens soll nicht gefährdet sein, Racing Point, das noch aus einem weiteren Grund in der F1 im Mittelpunkt steht, muss allerdings auf einen Ersatzfahrer zurückgreifen. Dafür kommen der Belgier Stoffel Vandoorne oder Esteban Gutierrez (beide 28) aus Mexiko infrage.

F1 in Silverstone: Corona-Sonderrechte für Beschäftigte der Formel 1

Zwei Wochen macht die Formel 1 in Silverstone Halt (hier geht's zum Live-Ticker). Für viele Teams ist der nächste Doppelschlag in der durcheinandergewirbelten Saison ein Heimspiel, ihre Fabriken befinden sich in der Nähe des Kurses. Ein privilegierter Arbeitsplatz. Denn ehe die Bevölkerung von den Corona-Lockerungen in England profitieren konnte, gab es schon Sonderrechte für Formel-1-Beschäftigte. Denen wurde von der britischen Regierung schon vor dem 10. Juli mitgeteilt, was im Moment gilt: Wer aus Deutschland, Frankreich oder Italien nach England reist, muss sich nicht mehr in Quarantäne begeben.

Die Vorschrift gilt für jene Länder, die nach Auffassung der britischen Regierung die Corona-Pandemie im Griff haben. Die USA zählen nicht dazu. Spanien auch nicht mehr. „Wir haben die Entscheidung so schnell getroffen wie wir konnten“, sagte der britische Außenminister Dominic Raab. Man habe damit auf einen „großen Anstieg an Covid-19-Fällen“ auf dem spanischen Festland reagiert.

Red-Bull-Boss Marko: „Das Virus ist unberechenbar. Gäbe es wieder einen extremen Ausbruch, wären wir machtlos“
Red-Bull-Boss Marko: „Das Virus ist unberechenbar. Gäbe es wieder einen extremen Ausbruch, wären wir machtlos“. © Mark Thompson / AFP

Da die Region um Barcelona besonders betroffen ist, könnte das dortige Formel-1-Rennen, das am 16. August nach den zwei Silverstone-Läufen geplant ist, eigentlich nicht stattfinden. 80 Prozent der Belegschaft arbeiten in England. Red-Bull-Motorsportchefberater Helmut Marko zur tz: „Wir haben trotzdem grünes Licht bekommen. Die Hotels teilten uns mit, was wir beim Einchecken zu beachten haben und freuen sich auf unseren Besuch. Wir dürfen die Veranstaltung durchziehen, weil wir uns immer in unserer eigenen Blase bewegen. Heißt: Wir bleiben immer in den uns zugeteilten Hotels und fahren in Gruppen von und zur Strecke. Wir dürfen keinen Kontakt zu anderen Personen haben, nicht einmal mit Mitgliedern anderer Teams.“

Marko/Red Bull: „Haben uns alle an das Leben in der Blase gewöhnt“

Es herrscht Maskenpflicht im Fahrerlager, in den Hotels sowie bei An -und Abreise. Zwischen den Rennen dürfen die Formel-1-Leute sogar nach Hause reisen. Außerdem gibt es zahlreiche Tests. Marko: „Jeder von uns hat Sorge zu tragen, dass wir uns so gut wie möglich in unserer Blase bewegen. Wir werden einmal die Woche getestet, an der Rennstrecke noch mal. Wer ein positives Ergebnis hat, wird sogleich isoliert.“ Wie das im Ernstfall aussehen kann, musste Perez nun am eigenen Leib erfahren.

Marko: „Wir haben uns alle an das Leben in der Blase gewöhnt. Anders geht es nicht. Ich denke, die Resonanz der ersten Rennen hat gezeigt, dass die Formel 1 alles richtig gemacht hat.“ Dazu gehört auch die Absage von Rennen in Corona-Hospots wie USA, Brasilien und China. „Das wäre unverantwortlich gewesen.“

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