Formel 1: Alle Infos zu Jean Todt – er holte Michael Schumacher einst zu Ferrari

Jean Todt prägte gemeinsam mit Michael Schumacher über viele Jahre die Formel 1. Später war er außerdem Präsident des Welt-Automobilverbands.
Malaysia – Am 22. Oktober 2000 gewann Michael Schumacher den Großen Preis von Malaysia und damit das letzte Rennen der damaligen Saison. Jean Todt gelang es in diesem Jahr, mit dem deutschen Piloten für Ferrari erstmals sowohl die Fahrerwertung als auch die Konstrukteurswertung der Formel 1 zu gewinnen.
Jean Todt: Herkunft und beruflicher Lebenslauf vor seinem Einstieg in die Formel 1
Jean Todt wurde am 25. Februar 1946 im französischen Pierrefort geboren. Bevor er sich der F1 zuwandte, war er von 1966 bis 1993 im Rallye-Motorsport aktiv. Jean Todt nahm bis 1981 als Beifahrer an vielen Wettbewerben teil. Sein Lebenslauf weist außerdem verschiedene Stationen als Manager auf. Unter anderem war er Vertreter der Rallyefahrer von 1975 bis 1981 sowie der Leiter des Rallyesports beim Automobilhersteller Peugeot von 1981 bis 1990 und Leiter des Talbot-Rennstalls von 1990 bis 1993. In diesen Funktionen gründete er das Talbot Sport-Team, mit dem er unter anderem die folgenden Erfolge hatte:
- Fahrerweltmeisterschaft 1985, 1986
- vier Siege bei der Rallye Dakar 1987 bis 1990
- Gewinn des 24-Stunden-Rennens von Le Mans 1992 und 1993
Jean Todt: Die ersten Stationen seiner Karriere in der Formel 1
Jean Todt scheiterte mit seinem Vorhaben, mit Peugeot in die Formel 1 einzusteigen. Daraufhin nahm er das Angebot an, Leiter des Rennstalls beim italienischen Automobilhersteller Ferrari zu werden. Das Team befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer lang anhaltenden Krise. Jean Todt übernahm diese neue Aufgabe und leitete die Scuderia Ferrari erstmals beim Großen Preis von Frankreich, der am 4. Juli 1993 in Magny-Cours ausgetragen wurde. Jean Todt verpflichtete Michael Schumacher ab der Saison 1996.
Der Rennfahrer hatte zuvor für das Team Benetton zweimal die Fahrerwertung der Formel 1 gewonnen. Die erste Saison mit Schumacher brachte noch nicht die erhofften Erfolge, Ferrari siegte mit dem Piloten nur dreimal bei den folgenden Rennen:
Jean Todt: Seine größten Erfolge mit Michael Schumacher in der Formel 1
Jean Todt gewann im Jahre 1999 den Konstrukteurstitel in der Formel 1 für Ferrari mit mehreren Fahrern. Neben Michael Schumacher, der verletzungsbedingt an einigen Rennen nicht teilnehmen konnte, fuhren Eddie Irvine und Mika Salo für den Ferrari Rennstall. Die Jahre 2000 bis 2004 brachten Todt die bedeutendsten Erfolge seiner Karriere: In dieser Zeit wurde Ferrari fünf Mal hintereinander Konstrukteurs-Weltmeister und Michael Schumacher holte genauso viele Titel als Fahrerweltmeister.
2005 brach diese Erfolgsserie ab: Todt kam mit Ferrari hinter Renault und McLaren Mercedes auf den dritten Platz. Die Saison 2006 schloss die Scuderia Ferrari unter der Führung von Jean Todt mit dem zweiten Platz von Michael Schumacher in der Fahrerwertung und dem gleichen Rang in der Konstrukteurswertung ab. 2007 wurde Kimi Räikkönen unter ihm Weltmeister.
Jean Todt: Ausscheiden aus der Formel 1 und Tätigkeit als FIA-Präsident
2008 verließ Jean Todt die Formel 1. Ein Jahr später wurde er mit großer Mehrheit zum FIA-Präsidenten gewählt. Dieses Amt hatte er bis 2021 inne, nachdem er in den Jahren 2013 und 2017 wiedergewählt worden war. Die FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) fungiert als Dachverband für verschiedene Motorclubs und -vereine. Die Vereinigung hat das Ziel, den Motorsport zu fördern, und führt mehrere Weltmeisterschaften durch. Neben der Formel 1 gehören dazu auch die FIA Kart-Weltmeisterschaft, die FIA Rallycross-Weltmeisterschaft sowie die FIA Langstreckenmeisterschaft.