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Formel-1-Chaos! Hamilton bei Sprint disqualifiziert - Verstappen bekommt Strafe aufgebrummt

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Von: Marius Epp

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Erbitterte Rivalen: Lewis Hamilton und Max Verstappen.
Erbitterte Rivalen: Lewis Hamilton und Max Verstappen. © Tim Goode/dpa

Wer wird Formel-1-Weltmeister? Beim viertletzten Rennen in Brasilien wird es chaotisch. Sowohl Max Verstappen als auch Lewis Hamilton bekommen Strafe aufgebrummt.

Update, 18:35 Uhr: Schwerer und womöglich vorentscheidender Rückschlag für Mercedes-Star Lewis Hamilton im Formel-1-Titelkampf: Die Rennkommissare haben den im Qualifying eingesetzten Heckflügel des Rekordweltmeisters als illegal eingestuft. Hamilton wurde daraufhin vom Qualifying in São Paulo disqualifiziert, in dem er sich Startplatz eins für den Sprint am Samstag (20.30 Uhr MEZ/Sky) gesichert hatte. Diesen muss Hamilton vom Ende des Feldes angehen, während sein Rivale Max Verstappen von Rang zwei nach ganz vorne rückt.

Gegen den Niederländer hatten die Stewards ebenfalls ermittelt, beließen es aber bei einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro. Verstappen hatte nach dem Qualifying den Heckflügel an seinem Red Bull begutachtet und diesen auch berührt, dies wiederholte er anschließend an Hamiltons Mercedes. Damit verstieß Verstappen gegen die Parc-ferme-Regeln.

Heckflügel von Lewis Hamilton zu weit geöffnet

Allerdings stellten die Stewards klar, dass Verstappen auf den Heckflügel an Hamiltons Rennwagen "nur eine geringfügige Kraft ausgeübt" habe. Es sei "kein direkter Schaden" verursacht worden. Dennoch wurden Fahrer und Teams für die Zukunft angehalten, derartiges zu unterlassen. Bei weiteren Fällen könnten "abweichende Strafen" verhängt werden, teilte der Automobil-Weltverband FIA mit.

Der Vorwurf gegen Hamilton war deutlich schwerwiegender: Bei Einsatz des Drag Reduction Systems (DRS) öffnete sich der verstellbare Heckflügel weiter, als es das Reglement gestattet.

"Die Sportkommissare akzeptierten grundsätzlich die Erklärung des Wettbewerbers, dass die Ursache für den fehlgeschlagenen Test eher ein 'Missgeschick' als eine vorsätzliche Handlung war", hieß es in der Urteilsbegründung, die Hamilton allerdings nicht vor der schweren Bestrafung bewahrte.

Im Sprint werden die Top Drei im Ziel mit Punkten (3-2-1) belohnt, vor allem aber wird die Startreihenfolge für den Grand Prix am Sonntag (18.00 Uhr MEZ/Sky) ermittelt, in dem bis zu 26 Zähler zu gewinnen sind. Für das eigentliche Rennen, den viertletzten WM-Lauf der Saison, erwartet Hamilton aufgrund eines Motorenwechsels ebenfalls eine Strafversetzung, diesmal um fünf Startplätze.

Formel-1-Chaos! Hamilton droht Disqualifikation, Verstappen Strafe - weil er an Hamiltons Auto schnüffelte

Meldung vom 13. November, 12.51 Uhr: São Paulo - Es sieht so aus, als würden es die beiden endgültig auf die Spitze treiben: Max Verstappen und Lewis Hamilton kämpfen um die Formel-1-Krone - welcher der beiden Piloten sie sich am Ende aufsetzt, ist auch vier Rennen vor Saisonende noch völlig offen. Leichte Vorteile hat sich zuletzt der Niederländer verschafft.

Aber: Nach dem überlegenen Sieg Verstappens in Mexiko schlägt Hamilton beim Großen Preis von Brasilien zurück. Auf der traditionsreichen Strecke von Interlagos war der Brite deutlich schneller und schnappte sich die Pole für das Sprint-Qualifying. Er ließ allerdings einen neuen Motor einbauen, wofür er am Sonntag fünf Plätze weiter hinten starten muss, egal, wie das Sprintrennen am Samstag ausgeht.

Formel 1: Hamiltons Heckflügel beanstandet - doch auch Verstappen muss zum Rapport

Richtig chaotisch wurde es jedoch erst nach dem ersten Qualifying am Freitag. Die FIA untersuchte Hamiltons Heckflügel und stellte fest: Er öffnet sich bei aktiviertem DRS (Überholsystem) weiter, als das Reglement erlaubt. Was nun passiert, will die FIA am Samstag bekanntgeben. Verstöße gegen das technische Reglement werden normalerweise mit einer Disqualifikation bestraft.

Für Verstappen, der in der Fahrerwertung 19 Punkte vor Hamilton liegt, ist also der Weg frei - oder doch nicht? Plötzlich geriet auch Verstappen ins Visier der Stewards. Ein Twitter-Video zeigte, wie der Red-Bull-Pilot kurz nach dem Qualifying erst seinen eigenen Heckflügel und dann den seines Mercedes-Rivalen Hamilton samt Berührung genauestens inspiziert. Genau das ist aber eigentlich untersagt. Laut Sportgesetzbuch dürfen nur die zuständigen Funktionäre den Parc fermé betreten, nicht aber die Fahrer.

Formel 1: Heißer Titelkampf zwischen Verstappen und Hamilton

Verstappen muss nun am Samstagmittag zum Rapport bei den Rennkommissaren. Danach wird der Hamilton-Fall entschieden. Dass Verstappen das DRS-System mit seiner Berührung zum Nachteil Hamiltons verändert oder beschädigt hat, scheint unwahrscheinlich und wäre obendrein in hohem Maße unsportlich. Es bleibt spannend, wie die Stewards entscheiden werden - in der heißen Schlussphase der Saison sind solche Entscheidungen natürlich besonders heikel. (epp)

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