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Monaco-GP vor dem Aus? Vertrag läuft nach dem Rennen aus

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Die Formel 1 macht am Wochenende Station im Fürstentum – doch wie lange noch? Die Zukunft des Grand Prix in Monaco ist ungewiss.

Monaco – Glitzer, Stars und Glamour im Fürstentum: Der Grand Prix von Monaco gehört seit jeher zu den Highlights in der Formel 1. Zum 68. Mal rast die Königsklasse des Motorsports am kommenden Wochenende durchs kleine Fürstentum, vorbei an sündhaft teuren Jachten im Hafen an der Côte d‘Azur. Ein Spektakel, doch wie lange noch? Der Vertrag mit der Formel 1 endet noch in diesem Jahr.

Formel 1: Mick Schumacher für Verbleib von Monaco-GP

Für Mick Schumacher, dessen Vater Michael Schumacher fünfmal den Klassiker gewann, wäre es „sehr schade“, das Rennen zu verlieren. Der 23-Jährige verwies auf die „Triple Crown“ des Motorsports: Siege in Monaco, bei den 500 Meilen von Indianapolis und den 24 Stunden von Le Mans gelten als die Königs-Herausforderungen. Kaum vorstellbar, wenn der Krone ein Zacken fehlen würde.

Trotz der schlechten Überholmöglichkeiten und der seit 1929 fast unveränderten Streckenführung ist das Rennen seit der F1-Premiere 1950 unter den Fahrern sehr beliebt. „Ich glaube nicht, dass Monaco ersetzt werden kann“, sagt Max Verstappen, immerhin amtierender Weltmeister – und wohnhaft im Steuerparadies an der Cote d‘Azur.

Der traumhafte Blick auf die Formel-1-Strecke in Monte Carlo.
Der traumhafte Blick auf die Formel-1-Strecke in Monte Carlo. © Dmitry Rukhlenko/Imago

Formel 1: Monaco-Rennen vor dem Aus? Teamchefs üben Kritik am Grand Prix

Spätestens wenn der Niederländer, Lewis Hamilton und Co. im Herbst 2023 unter Flutlicht den berühmt-berüchtigten Strip in Las Vegas rauf und runter rasen, wird diskutiert werden, ob Monaco noch der Glamour-Grand-Prix der Formel 1 ist. Und es gibt schon jetzt Zweifel, ob der Monaco-GP eine Zukunft in der Formel 1 hat.

„Wir können nicht in der Vergangenheit leben“, sagt Mick Schumachers Haas-Teamchef Günther Steiner. „Wenn Monaco als neue Strecke aufgenommen werden wollte und sie sagen: Nun, wir haben die geringste Antrittsgebühr von allen Strecken und ihr geht dorthin, wo ihr nicht überholen könnt - niemals würde Monaco in den Rennkalender kommen“, betonte Red-Bull-Teamchef Christian Horner, ganz nach dem Motto: „Stillstand ist Rückschritt.“

Formel 1: Monaco zahlt geringste Gage im Rennkalender

Man müsse das Verhältnis neuer Rennen zu historischen Grands Prix „abwägen“, sagte Formel-1-Chef Stefano Domenicali vor Saisonbeginn. Die Angebote neuer Veranstalter würden die Organisatoren traditioneller Rennen dazu zwingen, „ihr Qualitätsniveau anzuheben“. Angeblich könnte man problemlos 30 Rennen durchführen, doch die Maximalgrenze beträgt 24. Längst hat die Formel 1 unter der Führung des amerikanischen Medienkonzerns Liberty Media einen Gang hochgeschaltet.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Monaco beim Antrittsgeld am Tabellenende rangiert – zu sehr war die Motorsport-Königsklasse bislang auf den Glamour des Rennens angewiesen. Einem Bericht von Racingnews365 zufolge muss Monaco nur etwa 15 Millionen Dollar an jährlichen Antrittsgebühren bezahlen, alle anderen Formel-1-Austragungsorte müssen Summen zwischen 22 und 55 Millionen Dollar auf den Tisch legen.

Formel 1 bricht mit Tradition in Monaco

Dass die Formel 1 auch in Monaco mit Traditionen bricht, zeigt dieses Wochenende. Über Jahrzehnte übten die Piloten im Fürstentum immer schon am Donnerstag. Der Grund: Der Trainingstag fiel oft auf Christi Himmelfahrt, dafür war der Freitag immer (lärm)frei. In diesem Jahr wird Freitag trainiert. Punkt.

Die Formel 1 ohne Monaco ist und bleibt unvorstellbar. Dennoch müssen sich die Organisatoren den Gegebenheiten anpassen, damit auch das Rennen selbst für mehr Unterhaltung sorgt. Und auch die finanziellen Realitäten dürften den Automobil-Club von Monaco schon bald einholen. Alle Sendetermine der Formel-1-Saison im TV und Stream finden Sie hier in der Übersicht. (ck/dpa/sid)

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