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Formel 1: Welche Reifen gibt es? Alle Regeln in der Übersicht

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Pirelli-Reifen werden durch das Fahrerlager geschoben
Pirelli-Reifen werden durch das Fahrerlager geschoben © Uli Deck / dpa

Erst mithilfe der passenden Reifen wird ein Formel-1-Wagen zu einem fahrtüchtigen Vehikel. Alle Infos über die Kosten, das Gewicht und die Felgengröße der Fortbewegungsmittel.

Paris – Um für Chancengleichheit zu sorgen, ist es wichtig, gleiche Rahmenbedingungen für alle Teams der Formel 1 zu schaffen. Dies bezieht sich unter anderem auf das genutzte Material. Ein bedeutsames Material stellen die Reifen dar. Um alle Rennställe auf die gleichen Füße, sprich, auf die gleichen Reifen zu stellen, hat die in Paris ansässige FIA (Fédération Internationale de l‘Automobile) im Jahr 2011 beschlossen, nur noch Reifen eines singulären Produzenten zuzulassen. Seitdem besitzt der italienische Hersteller Pirelli ein Monopol. Der Vertrag mit Pirelli läuft bis 2024.

Die Reifen der Formel 1: Kosten

Die Kosten der in der F1 benutzten Reifen sind im Vergleich zu anderen Einzelteilen wie dem Motor (circa 1 Million Euro) oder dem Chassis (rund 500.000 Euro) verhältnismäßig gering. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Autoreifen nehmen sich die Kosten allerdings hoch aus. Während ein gebräuchlicher Kfz-Reifen mit rund 200 Euro zu Buche schlägt, kostet ein Formel-1-Reifen 1.500 Euro. Die zugehörige Felge ist für 5.000 Euro zu haben, sodass das fertige Konstrukt insgesamt 6.500 Euro verschlingt. Da jeder Bolide vier Reifen benötigt, kostet ein kompletter Satz 26.000 Euro.

Die Reifen der Formel 1: Das Gewicht

Das Gewicht der in der Formel 1 gebräuchlichen Reifen variiert je nach Einsatzort. Ein Vorderreifen wiegt inklusive Felge 2,5 Kilo, während ein Hinterreifen 3 Kilo auf die Waage bringt. Ein kompletter Satz bringt es damit auf ein Gesamtgewicht von 11 Kilo. Das ist mehr als in den vorherigen Saisons, als die Felgen kleiner waren und somit weniger Ausmaß besaßen. In Folge der ab der Formel-1-Saison 2022 geltenden Modifizierung steigt das Gesamtvolumen. Folglich wird das Formel-1-Auto schwerer und braucht in Summe mehr PS, um seine Höchstgeschwindigkeit zu erreichen.

Die Reifen der Formel 1: Wechsel

Die Reifen der Formel-1-Autos müssen turnusmäßig gewechselt werden. Das bedeutet, dass jeder Fahrer mindestens einmal pro Rennen seinen kompletten Reifensatz gegen einen anderen austauschen muss. Der Wechsel der Reifen erfolgt in der Boxengasse, wo jedes Team eine Werkstatt besitzt. Der Wechsel der Reifen wird vor der Box vollzogen, wobei jeder der eingeteilten vier Mechaniker einen Reifen austauscht.

Da der Vorgang entscheidend für den Ausgang des Rennens sein kann, werden Reifenwechsel regelmäßig geübt. Ziel ist es, die Geschwindigkeit bis auf ein Minimum zu reduzieren. Mittlerweile vollziehen die Teams ihre Reifenwechsel in Windeseile, sodass ein üblicher Tausch zwischen 2 und 4 Sekunden in Anspruch nimmt. Der Rekord liegt bei 1,9 Sekunden. Er wurde 2016 in Silverstone vom britischen Team Williams aufgestellt. Profiteur war der französische Pilot Pierre Gasly.

Die Reifen der Formel 1: Die Felgen

Bezüglich der Felgen tritt bei den Reifen der Formel 1 eine Änderung in Kraft. Ab sofort verbreitern sich die Felgen von 13 auf 18 Zoll. Die Vergrößerung wurde zuvor in der Formel 2 erprobt und nach erfolgreicher Testphase nunmehr auf die Formel 1 übertragen. Die Erweiterung um fünf Zoll hat eine Gewichtszunahme der Reifen zum Resultat. Es wird für die Mechaniker demzufolge schwerer, sie auszutauschen. Daher wird ein Reifenwechsel in Zukunft vermutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Die Reifen der Formel 1: Regeln

Innerhalb der Formel 1 gibt es für die Reifennutzung konkrete Regeln. So steht jedem Piloten pro Wochenende ein fester Satz unterschiedlicher Reifenmischungen zur Verfügung. Demnach erhält jeder Fahrer:

Es müssen pro Rennen mindestens zwei unterschiedliche Mischungen verwendet werden. Bei Regen kommen nur Intermediates und Regenreifen zum Einsatz.

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