Formel-1-Weltmeister: Wer hat die meisten Titel? Schumacher nicht mehr alleiniger Rekord-Champion

Die besten Rennfahrer der Welt sind in der Formel 1 aktiv. Doch nur wer über eine gesamte Saison herausragende Leistungen bringt, wird zum Champion.
- Die Formel 1 ging 1950 erstmals an den Start.
- Die aktuellen Rekordweltmeister sind Michael Schumacher und Lewis Hamilton mit jeweils sieben Titeln.
- Der erfolgreichste Rennstall der Formel-1-Geschichte ist Ferrari mit 16 Konstrukteurstiteln.
München - Im Jahr 1950 wurde erstmals eine Weltmeisterschaft in der Formel 1 ausgetragen. Nach sieben offiziell gewerteten Rennen hatte der Italiener Giuseppe Farina die meisten Punkte gesammelt und wurde damit zum ersten Champion in der Geschichte der Königsklasse. Juan Manuel Fangio, der argentinische Teamkollege von Farina bei Alfa Romeo, sicherte sich 1951 den Titel. Ein Jahr später wurde Alberto Ascari der erste Weltmeister mit einem Ferrari, 1953 verteidigte er zudem als erster Champion seinen Titel.
Ab 1954 folgte schließlich die große Zeit des Juan Manuel Fangio. Der Argentinier hatte inzwischen den Rennstall gewechselt und fuhr für Mercedes. Mit dem Boliden aus deutscher Konstruktion gewann Fangio zwei Weltmeisterschaften in Serie, es folgten je ein Titel mit Ferrari und mit Maserati. Insgesamt fünf WM-Titel in sieben Jahren sorgten dafür, dass Fangio über mehrere Jahrzehnte Rekordweltmeister der Formel 1 war.
Weltmeister der Formel 1: Mehrere Fahrer mit drei Titeln
In der Saison 1958 wurde in der Formel 1 die Konstrukteurswertung eingeführt. Allerdings kam es in dieser Zeit nicht selten vor, dass ein Rennstall seine Boliden bei externen Herstellern einkaufte, statt sie selbst zu fertigen. Daher ist die Konstrukteurswertung in ihrer Anfangszeit eher als Teamwertung zu verstehen. Vanwall, der erste Konstrukteursweltmeister der Formel-1-Geschichte, stellte jedoch seine Fahrzeuge selbst her.
In den Jahren 1959, 1960 und 1966 wurde der Australier Jack Brabham drei Mal Champion, allerdings gelang es ihm nicht, den Rekordweltmeister Fangio zu gefährden. Der Brite Jackie Stewart wurde 1969, 1971 und 1973 ebenfalls drei Mal Weltmeister. Bis Anfang der 1990er waren zudem die folgenden Fahrer dreifache Weltmeister:
- Niki Lauda, Weltmeister von 1975, 1977 und 1984
- Nelson Piquet, Weltmeister von 1981, 1983 und 1987
- Ayrton Senna, Weltmeister von 1988, 1990 und 1991
Formel 1: Michael Schumacher bis 2020 alleiniger Rekordweltmeister
In den 1980er- und 1990er-Jahren gelang es Alain Prost vier Mal, Weltmeister in der Formel 1 zu werden. Der Franzose holte den Titel 1985, 1986, 1989 und 1993. Bei seinem Rücktritt nach der Saison 1993 hielt Prost mehrere Formel-1-Rekorde, unter anderem für die meisten Siege, Podestplätze und WM-Punkte. Sie hatten Bestand, bis Michael Schumacher seine Blütezeit in der Königsklasse erlebte.
Schumacher debütierte 1991 in der Formel 1 und wurde 1994 und 1995 Champion im Benetton. Zur Saison 1996 wechselte er den Rennstall und startete fortan für Ferrari. Mit den Italienern holte Schumacher von 2000 bis 2004 fünf weitere WM-Titel. Seine sieben Weltmeisterschaften machen Schumacher bis heute zum Rekordweltmeister. Zudem überbot er viele der Bestmarken von Alain Prost und trug seinen Teil dazu bei, dass Ferrari von 1999 bis 2004 sechs Mal in Serie die Konstrukteursweltmeisterschaft gewann.
Rekordweltmeister der Formel 1: Lewis Hamilton zieht mit Schumacher gleich
Bis 2010 war Michael Schumacher außerdem der einzige Deutsche, der in der Formel 1 Weltmeister wurde. Dann gelang es Sebastian Vettel, bis 2013 vier Mal hintereinander Champion zu werden. Auch sein Rennstall Red Bull holte zwischen 2010 und 2013 vier Konstrukteursweltmeisterschaften in Folge. Im Jahr 2016 krönte sich mit Nico Rosberg ein dritter deutscher Rennfahrer zum Champion. Er profitierte unter anderem von der Überlegenheit der Boliden seines Rennstalls Mercedes, die auch seinem Teamkollegen Lewis Hamilton große Erfolge bescherte. Der Brite gewann 2008 seine erste Weltmeisterschaft, bis 2020 folgten sechs weitere Titel.
Damit zog Hamilton mit Schumacher nach WM-Erfolgen gleich und schickt sich an, den Deutschen in Zukunft als Rekordweltmeister abzulösen. Die Bestmarke für die meisten Konstrukteurstitel hält übrigens Ferrari mit 16 Siegen vor Williams mit neun Weltmeisterschaften.
Von Alexander Kords