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Imola: Formel-1-Strecke in der Emilia-Romagna – Senna-Unfall unvergessen

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Michael Schumacher bei seinem Sieg beim Großen Preis von San Marino in Imola.
Rennstrecke „Enzo e Dino Ferrari“ in Imola vor der legendären Rivazza-Tribüne © picture-alliance / dpa/dpaweb / Oliver Multhaup

Die Rennstrecke in Imola ist Formel 1 Fans auf der ganzen Welt ein Begriff. Alle Infos von der Planung durch Enzo Ferrari, über den Crash von Ayrton Senna bis hin zum Neustart 2020 auf einen Blick.

Imola – Seit 1980 ist die Stadt in Oberitalien Schauplatz von Motorsportveranstaltungen der Formel 1. Bis 2006 fand hier der Große Preis von San Marino statt. Eigentlich befindet sich die Rennstrecke für den Großen Preis von Italien seit Beginn dieser Wettbewerbe 1950 in Monza. Da Imola lediglich 80 Kilometer vom Stammsitz des Autobauers und Rennstallbesitzers Ferrari in Maranello entfernt ist, verlegten die Veranstalter das Motorsport-Ereignis 1980 kurzerhand dorthin.
So kam die Scuderia Ferrari (ital. „Rennstall Ferrari“) zu einem Heimspiel im Grand Prix.

Aufgrund großer Proteste wurde diese Entscheidung jedoch schon ein Jahr später wieder zurückgezogen. Um die Ferrari-Strecke in Imola dennoch weiter nutzen zu können, riefen die Verantwortlichen den Großen Preis von San Marino ins Leben, einem italienischen Zwergstaat an der Adria.
Durch diesen geschickten Schachzug sicherte sich Italien zwei Formel 1 Rennstrecken im eigenen Land, was das Regelwerk des Grand Prix eigentlich untersagt.

Imola und der Autodromo Enzo e Dino Ferrari

Als der Motorsport Anfang der 1950er Jahre populär wurde, hatte Autobauer Enzo Ferrari die Idee, eine eigene Autorennbahn in Imola zu bauen. Inspiriert wurde er vom Nürburgring in Deutschland. 1952 war der Autodromo fertig und verfügte über folgende Besonderheiten:

Seinen Namen hat die Rennstrecke von den Ferrari-Gründern. 1968 benannte Enzo Ferrari sie nach seinem früh verstorbenen Sohn Dino. Nach seinem eigenen Tod im Jahre 1988 erhielt das Rennstadion seine endgültige Bezeichnung: Autodromo Enzo e Dino Ferrari.

Imola – schwarzer Tag auf der Rennstrecke

Traurige Berühmtheit erlangte die Rennstrecke von Imola 1994: Am 1. Mai verstarb der dreimalige Formel 1 Weltmeister Ayrton Senna da Silva nach einem Crash auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari.

In der berüchtigten Tamburello-Kurve brach sein Wagen plötzlich aus und prallte auf die Begrenzungsmauer. Bei dem Unfall löste sich das rechte Vorderrad und traf den Rennfahrer mit voller Wucht am Kopf. Senna erlitt schwerste Verletzungen, denen er wenige Stunden später im Unfallkrankenhaus von Bologna erlag.

Dieser und einige weitere schwere Unfälle auf der Rennstrecke sorgten dafür, dass die Fahrer-Vereinigung Grand Prix Drivers´ Association ihre Arbeit wieder aufnahm und künftig zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen für die Formel 1 Piloten einführte.

Nach einigen Entschärfungsmaßnahmen an der Strecke startete der Große Preis von San Marino 1995 auf dem überarbeiteten Parcours.
Imola blieb weitere elf Jahre Grand-Prix-Standort, bis der Autodromo Enzo e Dino Ferrari 2007 als veraltet galt und von der Liste der Formel 1 Austragungsorte gestrichen wurde.

Imola: Comeback mit dem Großen Preis der Emilia-Romagna

Die Rennstrecke von Imola erfuhr seit Ende 2006 umfangreiche Renovierungs- und Umbaumaßnahmen. Dazu gehören:

Im Oktober 2020 kehrt die Formel 1 zum ersten Mal nach 14-jähriger Pause auf die Rennstrecke von Imola zurück. Neu ist auch der Name der Veranstaltung, denn der ehemalige Grand Prix von San Marino heißt nun Großer Preis der Emilia-Romagna.

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