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Michael Schumacher: Formel-1-Karriere, schwerer Unfall und Familie

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Keiner Stand öfter ganz oben auf dem Podest der Formel 1 als Michael Schumacher.
Keiner Stand öfter ganz oben auf dem Podest der Formel 1 als Michael Schumacher. © picture-alliance/ dpa / Gero Breloer

Michael Schumacher gilt als einer der besten Rennfahrer in der Geschichte der Formel 1. Nach seinen grandiosen Erfolgen kam es zu einem schrecklichen Unfall.

Kerpen - Michael Schumacher ist einer der erfolgreichsten Rennfahrer, die je in der Formel 1 aktiv waren. Im Laufe seiner Karriere stand er bei den Rennställen Jordan, Benetton, Ferrari und Mercedes unter Vertrag und feierte bei ihnen große Erfolge und Rekorde, darunter sieben Titel.

Seine Laufbahn begann er – wie viele andere Rennfahrer – auf der Kartbahn. In Kerpen, dem Wohnort seiner Familie, drehte Schumacher als Vierjähriger die ersten Runden in einem Kettcar mit eingebautem Motor. Sein Vater Rolf und dessen Frau Elisabeth unterstützten die Leidenschaft ihrer Kinder aktiv. Denn auch Schumachers Bruder Ralf zog es in den Rennsport. Nach der Teilnahme an mehreren Rennserien wie der Formel 3 und der DTM gab Michael Schumacher 1991 sein Debüt in der Formel 1.

In seinem Jordan startete er beim Großen Preis von Belgien von der siebten Position ins Rennen. Ein Kupplungsschaden sorgte jedoch dafür, dass das Abenteuer schon nach rund 500 Metern zu Ende war. Beim nachfolgenden Rennen in Monza saß Schumacher bereits am Steuer eines Benetton Ford und kam ohne Unfall und sonstige Vorkommnisse als Fünfter ins Ziel. Damit fuhr er schon in seinem zweiten Rennen in die Punkteränge.

Michael Schumacher: Weltmeister mit Benetton

Michael Schumacher hatte sich 1991 für den Wechsel von Jordan zu Benetton entschieden, weil er sich davon Vorteile für den weiteren Verlauf seiner Karriere in der Formel 1 versprach. Und die Rechnung ging auf: In der Saison 1992 feierte Schumacher erste Erfolge, indem er die Rennen in Spanien, Kanada und Italien gewann.

Damit legte er zudem den Grundstein für einen seiner zahlreichen Rekorde: Bis heute ist Schumacher der einzige Rennfahrer, der in 15 Formel-1-Saisons in Folge mindestens ein Rennen gewann. Seine exzellente Ausbildung auf der Kartbahn machte sich dabei ebenso bezahlt wie sein enormes Talent und sein Ehrgeiz. In der Saison 1994 fuhr Schumacher erstmals um den Titel mit und distanzierte dabei unter anderem die Piloten von Ferrari und Sauber Mercedes.

Vor dem letzten Rennen der Saison in Australien hatte Schumacher einen WM-Punkt Vorsprung vor Damon Hill im Williams Renault. Ein Unfall der beiden Kontrahenten sorgte dafür, dass Schumacher erstmals die Weltmeisterschaft gewann. Auch privat fand er früh sein Glück: Im Jahr 1991 traf er seine spätere Frau Corinna Betsch. 1995 heirateten die beiden in Kerpen, dem Wohnort seiner Familie. Bald darauf sollte das Paar auch Kinder bekommen. Schumachers Bruder Ralf war seinerseits auf dem besten Weg in die Formel 1.

Michael Schumacher: ein weiterer Titel

Der Sprung von Jordan zu Benetton hatte sich für Michael Schumacher also ausgezahlt. Als erster Deutscher überhaupt gewann er den Titel in der Formel 1. Doch es wurde noch besser: Auch in der Saison 1995 wurde Schumacher Weltmeister, diesmal mit komfortablen 33 Punkten Vorsprung vor Damon Hill. Zudem stellte Schumacher einen der vielen Rekorde seiner Karriere auf: Neun Siege in einer Saison schaffte vor ihm nur Nigel Mansell im Jahr 1992. Dabei musste Schumacher vier Rennen wegen eines Unfalls vorzeitig beenden.

Schumachers Fahrstil war weiterhin geprägt von seiner Ausbildung auf der Kartbahn und dadurch recht risikofreudig. Dies brachte ihm nicht nur Erfolge, sondern auch Kritiken ein. Die Konkurrenten von Ferrari, McLaren Mercedes und anderen Rennställen hatten dennoch höchsten Respekt vor dem Deutschen. Nach der Saison 1995 wechselte Schumacher zu Ferrari.

Sein Bruder Ralf war in dieser Zeit in der Deutschen Formel 3 aktiv. Schumachers Frau Corinna brachte 1997 und 1999 die Kinder Gina Maria und Mick zur Welt. Als Wohnort wählte die Familie Vufflens-le-Château im Schweizer Kanton Waadt.

Michael Schumacher: seine Anfangsjahre bei Ferrari

Mit seinem Wechsel von Benetton zu Ferrari ging Michael Schumacher ein gewisses Risiko ein. Die großen Erfolge der Italiener lagen bereits einige Jahre zurück. So war der Titel von Jody Scheckter aus der Saison 1979 der letzte, den Ferrari vor Schumachers Vertragsunterzeichnung gewinnen konnte. Bei seinem neuen Rennstall stagnierte die Karriere von Schumacher zunächst auch. In seinen ersten Jahren erreichte er die folgenden Platzierungen in der WM-Wertung:

Vor der Saison 1997 hatte Schumachers Bruder Ralf einen Vertrag bei Jordan unterschrieben und sein Debüt in der Formel 1 gegeben. Auch Ralf hatte den Grundstein seiner Karriere auf der Kartbahn in Kerpen, dem Wohnort von Familie Schumacher, gelegt. Einer der Rekorde von Michael Schumacher involviert auch seinen Bruder Ralf: Im Juni 2001 standen die Schumachers als bislang einziges Brüderpaar in der Formel 1 gemeinsam auf dem Treppchen. Mit seiner Frau Corinna und den gemeinsamen Kindern wohnte Michael Schumacher weiterhin in der Schweiz.

Ferrari findet mit Michael Schumacher in die Erfolgsspur zurück

In den Jahren 2000 bis 2004 gewann Michael Schumacher mit Ferrari fünf Mal in Folge den Titel in der Formel 1. Zusammen mit den zwei Weltmeisterschaften, die er auf Benetton errungen hatte, kommt Schumacher somit auf sieben WM-Titel – eine bis heute unerreichte Bestmarke. Er stellte jedoch noch viele weitere Rekorde auf. So schaffte kein Rennfahrer so viele Erfolge bei Formel-1-Rennen wie Schumacher mit den 91 Siegen seiner Karriere.

In der Saison 2006 verhinderten ein Unfall in Ungarn und ein Motorschaden in Japan einen weiteren Titel. Schumachers Bruder Ralf hatte Ende 1998 Jordan verlassen und sich Williams angeschlossen. Im Oktober 2001 heiratete Ralf seine Frau Cora, von der er sich 2009 trennte und 2015 scheiden ließ. Zwei der Kinder der Schumacher-Brüder, nämlich Michaels Sohn Mick und Ralfs Sohn David, sollten später ebenfalls in den Rennsport einsteigen – zunächst auf der Kartbahn und dann in internationalen Serien.

Zum Ende der Saison 2006 erklärte Michael Schumacher seinen Rücktritt als aktiver Fahrer. Im Jahr 2008 zog er mit seiner Familie innerhalb des Schweizer Kantons Waadt in den neuen Wohnort Gland um. Überraschend gab Schumacher 2010 bei Mercedes sein Comeback in der Formel 1.

Michael Schumacher: ein Unfall beim Skifahren verändert sein Leben

Nachdem Michael Schumacher in seiner Karriere in der Formel 1 für Jordan, Benetton und Ferrari unterwegs war, saß er von 2010 bis 2012 in 58 Rennen am Steuer eines Mercedes. Die Zeit beim deutschen Rennstall war jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Nur ein dritter Platz und eine schnellste Rennrunde standen letztlich zu Buche. Nichtsdestotrotz sind die sieben Titel und die zahllosen Erfolge und Rekorde von Schumacher unvergessen.

Ende der Saison 2012 erklärte der Kerpener seinen endgültigen Rücktritt vom Rennsport. Mit Frau und Kindern zog er sich auf das Anwesen der Familie in ihrem Schweizer Wohnort Gland zurück. Zuweilen bestritt Schumacher noch Motorradrennen. Sein Bruder Ralf hatte schon 2007 seine Formel-1-Laufbahn beendet und ist ebenfalls seit 2012 kein aktiver Rennfahrer mehr. Seit 2016 betätigt er sich als Teamchef in der Formel 4 und betreibt eine Kartbahn in Bispingen.

Ende 2013 erlitt Michael Schumacher beim Skifahren in den französischen Alpen einen Unfall, bei dem er mit dem Kopf gegen einen Felsen prallte. Aufgrund des erlittenen Schädel-Hirn-Traumas musste er ins künstliche Koma versetzt werden. Über seinen gesundheitlichen Zustand bewahrt die Familie weitgehend Stillschweigen.

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