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Formel 1: Schumi-Jubel nach Portugal-Rennen - „Es war zum Verrücktwerden“

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Mick Schumacher feierte in seinem dritten Rennen in der Formel 1 sein erstes Überholmanöver. Wir haben die Stimmen zum Großen Preis von Portugal zusammengefasst.

Portimao - Das dritte Saisonrennen der Formel 1 versprach große Spannung. Die Königsklasse des Motorsports war zum zweiten Mal im portugiesischen Portimao an der Algarve zu Gast. Die Premiere auf der hügeligen und abwechslungsreichen Rennstrecke vor einem Jahr hat Lust auf mehr gemacht.

Serien-Weltmeister Lewis Hamilton hat wie im Vorjahr gewonnen. Max Verstappen und Valtteri Bottas komplettierten des Podium. Unruhe gab es direkt zu Beginn, als das Safety-Car nach einem Auffahrunfall von Kimi Räikkönen auf die Strecke musste.

Formel 1 in Portimao: Mick Schumacher historisch, Vettel enttäuscht

Und wie haben sich die beiden deutschen Rennfahrer geschlagen? Sebastian Vettel* hatte weiterhin mit dem neuen Aston Martin zu kämpfen, schaffte es aber immerhin seit langer Zeit mal wieder in Q3 und ging von Rang zehn ins Rennen. Damit hat der Heppenheimer auch seinen Stallrivalen Lance Stroll (Rang 17) hinter sich gelassen. Zuletzt wurde über eine Bevorzugung des Sohns von Teambesitzer Lawrence Stroll spekuliert.* Im Rennen blieb Vettel immerhin knapp vor seinem Teamkollegen, kam aber nur auf P13 ins Ziel.

Für Jubelstürme sorgte die zweite Hoffnung aus deutscher Sicht Mick Schumacher*. Der Formel-1-Neuling ließ erneut Teamkollege Nikita Mazepin deutlich hinter sich. Im unterlegenen Haas reichte es am Ende für sein erstes Überholmanöver in der Formel 1. Schumacher schnappte sich kurz vor Schluss Williams-Fahrer Nicholas Latifi und landete auf dem 17. Platz. Wir haben die Stimmen zum Rennen in Portimao zusammengefasst:

Mick Schumacher (Haas) nach dem Rennen über...

...sein Überholmanöver: „Es war nicht einfach. Wir hatten ein gutes Stück mehr Pace als Nicholas Latifi, aber auf dieser Strecke kommt man irgendwie nicht vorbei. Es war zum Verrücktwerden. Im Großen und Ganzen können wir happy sein. Wir hatten ein gutes Rennen und wenige Fehler und haben die Zielflagge wieder gesehen.“

...das Gefühl beim Überholen: „Ich hatte es schon paar mal fast geschafft gehabt, aber auf der Geraden hat es gefehlt. Wir können happy sein mit dem was wir erreicht haben.“

...die größte Herausforderung: „Das Vorbeifahren. Das Hinterherfahren geht ja einigermaßen, aber nach einiger Zeit verbrennt man auch da seine Reifen. Ich hatte so viel mehr Pace in mir und bin mir auch recht sicher, dass wir George Russell vorne noch geschnappt hätten, wenn das Überholen einfacher gewesen wäre. Aber hätte, hätte, Fahrradkette. Wir haben es gut gemacht.“

Sebastian Vettel (Aston Martin) nach dem Rennen über...

...das Rennen: „Ich bin nicht ganz zufrieden. Wir hatten uns erhofft, dass wir vielleicht ein paar Punkte mitnehmen können. Es war extrem schwer und letzten Endes hatten wir nicht genug Speed, um dann mit der Gruppe vorne um Platz zehn mitzugehen.“

...das Rennwochenende: „Es wurde besser, aber es ist für uns beide extrem schwer, das Auto ins richtige Fenster zu bringen und konstant schnell zu sein. Das hat uns gefehlt und deshalb mussten wir ein paar Plätze aufgeben.“

...das Gefühl, erstmals vor dem Teamkollegen zu landen: „Gestern war es bisschen besser, aber uns fehlt die Pace und der Speed.“

...den kommenden Grand Prix in Barcelona nächste Woche: „Ich denke, in Barcelona wird ein Schritt nach vorne kommen. Die Frage ist, wie groß er im Vergleich zu den anderen ist.“

Lewis Hamilton (Mercedes) nach dem Rennen über...

...das Rennen: „Das war ein hartes Rennen. Körperlich, aber auch mental. Es ist sehr windig da draußen und es ist einfach, einen Fehler zu machen. Mein Start war nicht so gut wie der von Valtteri Bottas und auch mein Re-Start war wirklich nicht gut. Dann habe ich versucht, meine Position so gut wie möglich zu halten, mich in Position zu bringen und dann ist vor mir ein Fehler passiert. Den konnte ich gut ausnutzen und rankommen. Bei Valtteri musste ich meinen Move früh machen, bevor die Reifen vollkommen fertig waren.“

Max Verstappen (Red Bull) nach dem Rennen über...

...das Rennen: „Es war okay. Ich hatte einen guten Re-Start nach dem Safety Car und habe versucht, Druck auf Bottas auszuüben. Aber am Ende hat uns insgesamt ein wenig Pace gefehlt. Und nach dem Boxenstopp ist es einfach sehr schwer, Temperatur in die Reifen zu bekommen. Im zweiten Stint hat man einfach gesehen, dass uns insgesamt etwas Geschwindigkeit gegenüber Mercedes gefehlt hat.“

Helmut Marko (Motorsportchef Red Bull) nach dem Rennen über...

...das Rennen: „Portugal ist eine Mercedes-Strecke und wir sind dran. Es hat diesmal nicht gereicht für einen Sieg, aber die Entwicklung stimmt. Aber es ist lästig mit diesen Track-Limits: Wir haben den Sieg verloren, die schnellste Runde und die Pole Position. Aller guten Dinge sind drei und ich hoffe, jetzt ist auch mal Schluss.“

...die Track-Limits: „Da muss sich was ändern. Entweder macht man eine Begrenzung mit Kerbs oder man macht Gravel oder so. Wenn man rausfährt, dann gibt es automatisch eine Bestrafung. Norris hat Perez überholt und ist mit allen vier Rädern drüber gewesen, da hat es nichts gegeben. Es ist keine Konstante. Das ist kein Racing, wenn so mit den Regeln herumjongliert wird.“

Toto Wolff (Motorsportchef Mercedes) nach dem Rennen über...

...das Rennwochenende: „Das Fazit ist insgesamt gut. Da gibt es nichts zu sagen. Das Auto ist stark gewesen, das ist eine erfreuliche Entwicklung. Das Rennen lässt sich schwer einschätzen, aber ich denke, Red Bull und wir sind ganz auf Augenhöhe.“

...technische Probleme bei Bottas: „Beim Re-Start hat Valtteri Bottas sehr lange gewartet, bis er losgefahren ist. Damit hat er eine Lücke aufgerissen. Ich denke, mit unserem Speed auf der Geraden hätte er es vielleicht noch geschafft, an Verstappen vorbei zu gehen. Das Problem war, dass wir in der Motorensoftware einen kleinen Gremlin hatten, den wir ausmerzen wollten. Das hat aber genau das Gegenteil bewirkt und ist etwas, das wir in unserer Software in Ordnung bringen müssen.“

...den Zweikampf mit Red Bull: „Super. Das ist genau das, was wir wollen. Wie unser ehemaliger CEO Dieter Zetsche gesagt hat: Es soll spannend bleiben, aber wir sollen im letzten Rennen in der letzten Runde mit einem Punkt Vorsprung gewinnen.“

(ck) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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