Formel 1: Montréal/Circuit Gilles-Villeneuve - Stadtkurs in Kanada

Der Rennkurs Circuit Gilles-Villeneuve ist Austragungsort für den Großen Preis von Kanada, der jedes Jahr im Juni auf der Strecke stattfindet.
Montréal - Der Circuit Gilles-Villeneuve befindet sich in der kanadischen Stadt Montréal. Es handelt sich hierbei um eine temporäre Rennstrecke der Formel 1, die auf der Flussinsel namens Île-Notre-Dame verläuft. Der Stadtkurs wurde im Jahr 1978 gebaut und eröffnet. Verantwortlich für die Planung und die Ausführung war der Architekt Roger Peart (Alter unbekannt), der in der Motorsportbranche international bekannt ist. 1978 wurde auf der Rennstrecke erstmalig der Grand Prix von Kanada veranstaltet. Dieses Rennen fand zwischen seiner Premiere und dem Jahr 2008 ohne Unterbrechung alljährlich auf der Strecke statt.
2009 setzte der Große Preis von Kanada vorübergehend aus, um ab dem Jahr 2010 erneut stattzufinden. Ursprünglich trug der Kurs den Namen Circuit Île-Notre-Dame, der sich an den Standort der Strecke anlehnte. Am 12. Juni 1982 jedoch wurde er in Circuit Gilles-Villeneuve umbenannt, um den wenige Wochen zuvor tödlich verunglückten F1-Fahrer Gilles Villeneuve (32, † 1982) zu ehren. Wenn der Rennkurs nicht für den Motorsport genutzt wird, ist er für den öffentlichen Verkehr auf der künstlich angelegten Flussinsel freigegeben.
Der Circuit Gilles-Villeneuve in Montréal: Daten und Fakten zur Rennstrecke
Der Stadtkurs Circuit Gilles-Villeneuve im kanadischen Montréal umfasst eine Gesamtlänge von 4,361 Kilometern und insgesamt 15 Kurven aus. Er wird im Uhrzeigersinn befahren und gilt als schneller Rennkurs mit mehreren langen Geraden, die aufgrund der Form der langgezogenenen Insel entstanden sind. Seit ihrer Einführung im Jahr 1978 hat die Rennstrecke nur wenige Änderungen erfahren. Eine entscheidende Änderung stellte aber die Verlegung der Boxengasse sowie der Start-Ziel-Linie dar, die sich zuvor hinter der Haarnadelkurve „Épingle des Stands“ befunden hatten. Der Umbau fand im Jahr 1987 statt.
Eine weitere Veränderung erfolgte im Jahr 2008, wobei die Boxenausfahrt in die erste Haarnadelkurve mit Namen „Virage de Senna“ umgesiedelt wurde. Im Jahr 2020 sowie 2021 wurde der Grand Prix von Kanada aufgrund der Covid-19-Pandemie abgesagt, obwohl ein strenges Hygienekonzept von den Verantwortlichen entwickelt worden war. Nicht nur für die Königsklasse des Motorsports, die Formel 1, wird der Circuit Gilles-Villeneuve genutzt: Auch die US-amerikanische NASCAR Nationwide Series war bereits auf der Strecke zu Gast, ebenso wie die ebenfalls amerikanische Champ-Car-Serie.
Circuit Gilles-Villeneuve: Sieger und Unfälle auf der Strecke in Montréal
Auf dem Circuit Gilles-Villeneuve im kanadischen Montréal sind seit seiner Eröffnung bereits zahlreiche international bekannte Formel-1-Stars gefahren. Der erste Sieger auf dem temporären Stadtkurs war 1978 Gilles Villeneuve, nach dem die Rennstrecke später benannt wurde. Zu den weiteren Gewinnern beim Grand Prix von Kanada gehörten unter anderem die folgenden Fahrer:
- Nelson Piquet, Brabham
- Ayrton Senna (34, † 1994), McLaren
- Michael Schumacher, Ferrari
- Lewis Hamilton, McLaren
- Sebastian Vettel, Ferrari
Lewis Hamilton und Michael Schumacher sind die Formel-1-Fahrer mit den meisten Siegen auf der kanadischen Rennstrecke. Die exakte Streckenlänge variierte bei den Rennen abhängig von der absolvierten Rundenzahl, die zwischen 63 und 70 Runden betrug. Während der Große Preis von Kanada in den ersten Jahren im Herbst ausgetragen wurde, findet das prestigeträchtige Rennen seit 1982 im Juni statt.
Die Strecke Circuit Gilles-Villeneuve auf der Flussinsel ist international berüchtigt wegen der sogenannten Wall of Champions: An dieser Schikane zwischen dem Start- und Zielpunkt kollidierten bereits zahlreiche Fahrer. Besonders bekannt ist die Kollision der drei Weltmeister Michael Schumacher, Jacques Villeneuve und Damon Hill im Jahr 1999.