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Pool-Boy Vettel verzückt sogar die künftige Fürstin

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Die künftige Fürstin Charlene (l.) scheint regelrecht verzaubert von Sebastian Vettel © dpa

Monte Carlo - Auf der Strecke ist Sebastian Vettel derzeit unbesiegbar, und abseits der Piste fliegen ihm die Herzen nur so zu. Die künftige Fürstin Charlene scheint regelrecht verzaubert.

Nach dem fünften Tauchgang im mittlerweile kiloschweren Rennanzug zerrte Sebastian Vettel seinen Vater Norbert in die erste Reihe und überreichte ihm symbolisch den Siegerpokal. Der Jubel des Formel-1-Weltmeisters kannte nach dem bisher größten Sieg seiner Karriere keine Grenzen. Etwa ein Dutzend Mal sprang er übermütig in den Pool auf dem Dach der luxuriösen Red-Bull-Energystation im Hafen Monte Carlos.

Feuchtfröhliche Fotos: Vettels irre Pool-Party!

Mal zerrte Vettel Teamchef Christian Horner und Technik-Guru Adrian Newey ins kühle Nass, dann die TV-Experten Eddie Jordan und David Coulthard. Und wenn gerade niemand in Reichweite war, setzte er unter tosendem Beifall der etwa 200 Ehrengäste einfach alleine zum Kopfsprung an.

„Das ist auf jeden Fall einer meiner schönsten Siege“, erzählte Vettel klitschnass und tropfend dem SID, der "Bild" wollte er „nur drei Worte sagen: Af-Fen-Geil.“ Aus den Boxen wummerte der Bass des Chartbreakers „Barbra Streisand“, im Refrain umgedichtet auf „Sebastian Vettel“. Der Champagner floss in Strömen, Promis wie Ex-Spice-Girl Gerri Halliwell hatten sichtlich ihren Spaß.

„Sebastian ist unglaublich gefahren. Vor allem finde ich ihn aber auch als Typ sensationell“, sagte der frühere Schwimmstar Franziska van Almsick. Vettels einziges Problem an einem ansonsten perfekten Sonntag: Er hatte keinen Anzug eingepackt für das Galadinner, zu dem Fürst Albert und die künftige Fürstin Charlene Wittstock am Abend geladen hatten.

Teamchef Christian Horner konnte derweil nur den Kopf schütteln über die coole Abgebrühtheit seines Spitzenfahrers. Dieser hatte etwa zur Mitte des Rennens sogar den Aufruf des Teams, zum Reifenwechsel in die Box zu kommen, frech ignoriert - der wahrscheinlich entscheidende Schachzug auf dem Weg zu Vettels erstem Sieg beim legendären Straßenrennen von Monaco. „Das war, als hätten wir drüben im Casino alles auf Rot gesetzt und gewonnen“, sagte Horner dem SID.

Vettel schwebt nach dem fünften Sieg im sechsten Rennen meilenweit über der Konkurrenz. Dabei wurden ihm die meisten seiner 143 Punkte nicht geschenkt. „Die schweren Bedingungen, unter denen er die Siege eingefahren hat, werten sie nochmal ungemein auf“, sagte RTL-Experte Christian Danner. In Barcelona biss sich Lewis Hamilton die Zähne an dem Deutschen aus, in Monaco fanden Fernando Alonso und Jenson Button keinen Weg an ihm vorbei. Und das, obwohl Vettel auf abgefahrenen Reifen eigentlich deutlich langsamer war. Erst bei der Unterbrechung nach dem Unfall von Witali Petrow sechs Runden vor Schluss bekam der Champion nochmal frische Gummis. „Aber auch mit den alten Reifen hätte es knapp gereicht“, versicherte er.

Arroganz sei dies nicht, meinte Mercedes-Sportchef Norbert Haug: „Ich habe nicht das Gefühl, dass er abhebt.“ Die eigenmächtige Taktikänderung spreche einfach für „positives Selbstbewusstsein“. Vettel sei mit seinen 23 Jahren eine „sehr beeindruckende“ Person, vor allem sei er aber auch „ein guter Kerl und ein guter Botschafter für die Formel 1 weltweit und für junge Leute, die nach einem Vorbild Ausschau halten“.

Auf der Strecke scheint Vettel derzeit unbesiegbar, und auch abseits der Piste fliegen ihm die Herzen nur so zu. Die künftige Fürstin Charlene schien regelrecht verzaubert von dem jungen Deutschen, der sie bei der Siegerehrung vorsichtig mit einem Küsschen begrüßte.

Die internationalen Medien bringen ihm viel Respekt entgegen. „Sebastian gewinnt immer, auch mit einem einzigen Boxenstopp“, schrieb Tuttosport. La Repubblica meinte: „Napoleon bevorzugte Generäle, die Glück hatten. Vettel hätte ihm gefallen.“

Dessen Verfolger Lewis Hamilton dagegen weniger. Der Brite, der Vettel als Einziger in diesem Jahr einmal geschlagen hat (in Shanghai), fuhr ein regelrechtes Rambo-Rennen und fiel danach noch mit einem schlechten Rassismus-Witz böse aus der Rolle. „Vielleicht ist es, weil ich schwarz bin“, hatte er auf die Frage geantwortet, warum er so oft bestraft worden sei. Erst spät am Abend entschuldigte er sich bei den Rennkommissaren für diesen Ausfall.

Warum Vettel so oft gewinnt, ist dagegen einfacher zu beantworten: Weil er so gut ist. 

sid 

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