Die tz erfuhr: Es gab mittlerweile ein Gespräch zwischen den beiden – bei dem Vettel eher motivierende Worte fand statt kritische. Auch Alpine-Pilot Esteban Ocon (25) verteidigte Mick. Dazu muss man wissen: Ist Vettel Schumachers Mentor, so ist der Franzose Schumachers bester Freund in der Formel 1. Die beiden verbringen viel Zeit zusammen. Ocon fuhr direkt hinter den beiden Deutschen, als sie kollidierten. „Wir haben darüber gesprochen, aber Mick weiß, was er zu tun hat. Er ist ein Formel-1-Fahrer, hat viel Talent und braucht daher meinen Rat nicht.“
Viel kaufen kann sich Schumacher für die moralische Unterstützung nicht. Denn das Teamduell mit Kollege Kevin Magnussen liest sich rein von der Statistik her negativ. Magnussen führt 15:0 nach Punkten, 3:2 nach gewonnenen Qualifyings, 4:2 nach Sprint- und Rennergebnissen. Und Mick Schumacher ist neben Nicholas Latifi (Williams) der einzige Stammfahrer, der noch nicht gepunktet hat. Hier finden Sie die Highlights der Formel 1 in Miami zum Nachlesen.
Mick Schumacher |
Geboren: 22. März 1999 (Alter 23 Jahre), Genolier, Schweiz |
Team: Haas F1 |
Rennen in der Formel 1: 26 |
WM-Punkte: 0 |
Schlimmer aber noch ist: Haas-Teamchef Günther Steiner war extrem sauer auf seinen Piloten. „Das haben wir nur uns selbst zuzuschreiben.“ Man habe die Chance gehabt, mit beiden Autos zu punkten. Stattdessen stehe man mit leeren Händen da – und mit einer Menge Schrott. Der Südtiroler: „So können wir keine Punkte gewinnen“, sagt er in Richtung Schumacher. „Du musst dein Potenzial auch ausschöpfen.“ Es bringe nichts, ein schnelles Auto zu haben, am Ende aber keine Punkte mitzunehmen. Steiner: „Wir können nicht immer sagen, dass es am nächsten Wochenende auch noch ein Rennen gibt“, so Steiner, „denn irgendwann ist die Saison dann vorbei.“
Micks Onkel Ralf Schumacher relativiert indes die Aussagen des für seine oft harschen Worte bekannten Steiners. Der Sky-Experte zur tz: „Mick und Steiner passen vom Charakter her nicht zusammen. Ein nach außen harter Typ wie Kevin Magnussen liegt Steiner mehr.“ Was der sechsmalige GP-Sieger meint: Ferrari hat einen Kooperationsvertrag mit seinem „B-Team“ von Haas, der ihnen die Möglichkeit gibt, einen Fahrer bei dem US-Team aus ihrem Juniorkader zu besetzen. Schumacher sei in Steiners Augen deshalb ein Pflichtfahrer, aber kein Wunschpilot.
Die 22 Rennen der Formel-1-Saison 2022 werden live im TV und im Live-Stream übertragen - ein paar sogar im Free-TV. Hier lesen Sie alle Sendetermine und den Rennkalender.