Klima-Kleber stürmen Rennstrecke: Ralf Schumacher wütet über „unglaublich gefährliche“ Aktion
Klima-Aktivisten wollten sich beim Formel-E-Rennen in Berlin auf die Strecke kleben. Das sorgte für großen Ärger – vor allem bei Rennlegende Ralf Schumacher.
Hallwang bei Salzburg – Zuletzt sorgten Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ immer wieder für Aufsehen, indem sie sich in größeren Städten auf Straßen klebten und so den Verkehr behinderten. Am Sonntag verzögerte die Organisation jetzt auch den Start eines Rennens der Formel E. Ralf Schumacher reagierte darauf wutenbrannt.
Klima-Aktion verzögert Start von Formel-E-Rennen
Am Sonntag fand der zweite Formel-E-Lauf beim Rennwochenende in Berlin auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof statt. Allerdings verzögerte sich der Beginn des Rennens um insgesamt etwa sechs Minuten.
Verantwortlich für die Verspätung war eine Aktion der Klimaschutz-Gruppe „Letzte Generation“. Einige Aktivisten der Organisation kletterten kurz vor dem Start des Rennens über den Zaun auf die Rennstrecke, mit der Absicht, sich an dieser festzukleben und so ein Zeichen gegen Energieverschwendung zu setzen. Das Vorhaben der „Klima-Kleber“ scheiterte allerdings.
In Bezug auf die gänzlich elektrisch betriebenen Fahrzeuge der Rennserie, die seit 2013 ausgetragen wird, teilte die Aktivistin Maja Winkelmann später mit: „Da können wir uns noch so sehr freuen, dass es jetzt E-Autos sind, die über die Strecke brettern, die Rechnung geht nicht auf.“

Klima-Aktion bei Formel E für Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher „unglaublich gefährlich“
Ralf Schumacher, einst Fahrer in der Formel 1, reagierte am Sonntag prompt via Instagram auf die Aktion. Dabei ließ er kein gutes Haar an der „Letzten Generation“ und kritisierte sie für ihre Aktion beim Formel-E-Prix scharf.
„Das ist doch so unglaublich gefährlich“, schrieb der 47-Jährige und meinte damit vor allem den Zeitpunkt der Aktion, die wenige Minuten vor Rennbeginn durchgeführt wurde beziehungsweise werden sollte, als die Fahrer bereits ihre Startaufstellung eingenommen hatten. Hätten sich die Klimaschützer wirklich am Boden der Strecke festgeklebt, hätten sie sich selbst und auch die startenden Formel-E-Fahrer in große Gefahr gebracht.
Name: | Ralf Schumacher |
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Geboren: | 30. Juni 1975 (Alter: 47 Jahre), Hürth, Deutschland |
Formel-1-Debüt: | Großer Preis von Australien 1997 |
Größte Erfolge als aktiver Fahrer: | Sechs Grand-Prix-Siege (u. a. beim GP von Europa 2002) |
Karriereende: | 2007 (Formel 1) beziehungsweise 2012 (DTM) |
Ex-Formel-1-Fahrer Ralf Schumacher: Verhalten der Aktivisten ist „unverantwortlich“
Der Ex-Rennfahrer, dessen Neffe Mick Schumacher zuletzt einmal mehr von Haas-Teamchef Günther Steiner angegangen wurde, forderte in dem Instagram-Posting auch strenge Sanktionen gegen die „Letzte Generation“: „Ich hoffe, dass die Konsequenzen für die Verantwortlichen so groß sind, dass sich sowas nicht wiederholt.“
Dem Bruder von Formel-1-Legende Michael Schumacher fällt es grundsätzlich schwer, die Taten der „Klima-Kleber“ nachzuvollziehen. „Ich kann nicht verstehen, dass immer wieder Menschen in Gefahr gebracht werden von dieser Bewegung“, schrieb er am Sonntag weiter auf Instagram und nannte das Verhalten der überwiegend jungen Klimaschützer „unverantwortlich“.
Klima-Aktion für Formel-E-Fahrer Jean-Éric Vergne „unverständlich bei einem Elektro-Rennen“
Der französische Formel-E-Fahrer Jean-Éric Vergne teilte im Anschluss an das Rennen die kritische Sicht Schumachers: „Passiert das ein paar Sekunden später, wird es lebensgefährlich.“ Und mit Blick auf die Beweggründe der Aktivisten, ein Formel-E-Rennen zu sabotieren, sagte er: „Das ist unverständlich, weil wir hier bei einem Elektro-Rennen sind.“
Zu konkreten strafrechtlichen Konsequenzen für die „Klima-Kleber“ vom Sonntag ist bislang nichts bekannt. Bevor sie sich am Rundkurs festkleben konnten, entfernte sie das Sicherheitspersonal von der Rennstrecke in Berlin. Abgesehen von der kurzen Verzögerung des Rennbeginns hatte die Aktion keinen Einfluss auf den E-Prix, den der Neuseeländer Nick Cassidy für sich entscheiden konnte. (wuc)