1. tz
  2. Sport
  3. Formel 1

Ralf Schumacher schätzt Zukunft von Neffe Mick ein und legt sich beim Formel-1-Weltmeister bereits fest

Erstellt:

Kommentare

Ralf Schumachers Meinung ist in der Formel 1 gefragt. Im tz-Interview spricht der Ex-Rennfahrer über Lewis Hamilton, seinen Neffen Mick und Red Bull.

München – Ralf Schumacher war selbst jahrelang Teil der Formel 1 – in der tz ordnet er die aktuellen Verhältnisse ein.

Herr Schumacher, Sie waren neulich beim Testen eines LMP3-Boliden – und ihr Sohn David war in Hockenheim dabei…

Ralf Schumacher: Ja, das hat mich auch sehr gefreut. Er wollte halt mal wissen, was der alte Mann noch so kann. Er ist dann auch noch ein paar Runden mit dem Auto gefahren und hatte den gleichen Spaß wie ich. Ich jedenfalls kann jetzt noch viel besser nachvollziehen, warum Fernando Alonso mit seinen 41 Jahren immer noch fährt.

Ihr Bruder Michael war 43, als er 2012 in Monaco noch auf Pole fuhr…

Schumacher: Ja, das zeigt doch nur, dass es an gar nichts fehlt. Das war bei Michael so, bei Fernando jetzt, aber auch bei Sebastian Vettel im vergangenen Jahr. Er konnte auch mit einem schlechten Auto den Unterschied machen. Das Problem: Je älter du bist, je mehr Aufwand musst du betreiben, um die Fitness zu erreichen. Das ist dann eine Motivationsfrage.

Ralf Schumacher ist als Sky-Experte bei jedem Formel-1-Rennen dabei.
Ralf Schumacher ist als Sky-Experte bei jedem Formel-1-Rennen dabei. © IMAGO/Eibner/Memmler

Ralf Schumacher spricht über Neffen Mick: „Er muss abwarten“

Kommen wir zu Mercedes, das nicht mit den Klassenbesten Red Bull oder Aston Martin mithalten kann – und praktisch ein neues Auto bauen muss. Ist das die Chance für Ihren Neffen Mick, sich als Test- und Ersatzfahrer zu profilieren?

Schumacher: Grundsätzlich muss er sehr viel lernen. Alles aufsaugen, was es bei Mercedes gibt. Er hat aber leider nicht die Möglichkeit, das Auto direkt auf der Strecke zu fühlen. Was er aber wohl machen kann: Im Simulator zu zeigen, dass seine Arbeit Früchte trägt, seine getesteten Änderungen für die Stammfahrer Lewis Hamilton und George Russell Sinn macht und das Auto besser wird. Ansonsten muss er abwarten, dass er eine Chance auf einen Einsatz bekommt und dann zuschlagen.

Ein Hamilton auf Augenhöhe mit Verstappen wäre wichtig für die Spannung – aber es sieht nicht so aus.

Schumacher: Lewis wirkte zuletzt richtig frustriert. Man kann aber auch sehen, wie motiviert er trotzdem ist, unbedingt seinen achten Weltmeistertitel zu erreichen. Ich weiß, wie es sich anfühlt, ein Auto zu haben, mit dem man nicht gewinnen kann. Wird er deshalb aber Mercedes verlassen? Um sich zu verbessern, müsste er schon zu Red Bull wechseln. Das ist aber eher nicht realistisch.

Ist Max in dieser Saison überhaupt zu schlagen?

Schumacher: Ich glaube nicht. Er kann sich nur selbst schlagen. Red Bull spielt mit den anderen.

INTERVIEW: RALF BACH

Zur bisherigen Formel-1-Karriere seines Neffen Mick äußerte sich Ralf Schumacher schon zuletzt. Er zeichnete ein Szenario mit seinem Bruder Michael.

Auch interessant

Kommentare