Schumi zu Mercedes - Gerücht hält sich

München - Nach offiziellen Angaben bereitet sich Michael Schumacher auf Weihnachten mit der Familie vor, unbestätigt dagegen bleibt ein angebliches 7-Millionen-Angebotsgeschenk von Mercedes.
Für diese Summe will der einzige in der Formel 1 verbliebene deutsche Hersteller den siebenmaligen Champion laut “Bild“-Zeitung (Freitag) in sein Team locken. “Es wird immer spekuliert, solange ein Sitz in unserem Team nicht besetzt ist. Und manche Spekulationen sind eben auch Träume, die nicht in Erfüllung gehen“, sagte ein Motorsport- Sprecher von Mercedes-Benz am Freitag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Weder die Schwaben noch Schumacher selbst haben den hartnäckigen Gerüchten um ein Sensations-Comeback jedoch bisher eine klare Absage erteilt.
Der siebenmalige Champion, der am 3. Januar seinen 41. Geburtstag feiert, hat sich in seine Schweizer Wahlheimat zurückgezogen. Nach einem Kartrennen in Brasilien und anschließendem Urlaub in den USA mit Gattin Corinna genießt er die Adventszeit. Im fernen England grübelt derweil auch die renommierte “Times“ über das weitere sportliche Schumacher-Schicksal. Eine nicht weiter genannte Quelle soll der Zeitung verraten haben, dass ein Comeback “realistischer“ erscheine als vor einem Monat.
Die Formel-1-Weltmeister der vergangenen 40 Jahre
Fragen über Fragen, aber keine konkreten Antworten. Auch Mercedes Grand Prix, dessen Namensänderung nach der Übernahme von BrawnGP auch offiziell besiegelt wurde, drückte sich bislang um ein kategorisches Dementi. Eine Entscheidung über den zweiten Stammfahrer neben Nico Rosberg soll bis Anfang Januar fallen. Eine eher ungewöhnliche Frist. Normalerweise stehen die Besetzungen deutlich früher fest.
Selbst der Frage, ob man überhaupt mit Schumacher spricht, weichen die Verantwortlichen des Mercedes-Werksteams aus. “Wir sprechen mit einer Reihe verschiedener Fahrer“, erklärte jüngst Geschäftsführer Nick Fry. Um drei oder vier soll es sich handeln. Fry sagte allerdings auch am Rande des Motor Sport Business Forums in Monaco: “Ich denke, ob Michael oder ein anderer früherer Weltmeister, es wäre ein weiteres interessantes Element.“ Auch einem möglichen Generationen-Kampf (“Kann jemand der 40 oder 41 ist mit einem mithalten, der 24 ist?“) kann Fry einiges abgewinnen: “Ich denke, dass das ein weiterer faszinierender Aspekt wäre.“
Für Top-Verdiener Schumacher dürfte der finanzielle Aspekt ohnehin keine Rolle spielen. “Nachfragen muss Mercedes, auch wenn es nur eine kleine Chance gibt, ihn zu bekommen“, meinte der ehemalige Weltmeister Niki Lauda in der “Bild“. “Ich fänd's klasse“, erklärte der Wiesbadener Rosberg und sprach von “einer sehr interessanten Herausforderung“, sollte Schumacher tatsächlich kommen. Wie groß diese Möglichkeit wirklich ist, weiß wohl nur der Kerpener selbst. Ob er aus gesundheitlicher Sicht diesmal ein Comeback nach seinem Rücktritt Ende 2006 und dem Motorradunfall im Februar dieses Jahres überhaupt geben könnte ebenfalls. Und auch, ob er nach fast anderthalb Jahrzehnten Ferrari verlassen will.
dpa