Horror-Crash in Monaco: Qualifying abgebrochen

Monte Carlo - Sergio Pérez hat Glück im Unglück: Der Formel-1-Pilot übersteht einen Horror-Crash in Monte Carlo ohne schwere Verletzungen. Trotzdem herrscht gedämpfte Stimmung.
Ein Horrorunfall von Sergio Pérez hat Sebastian Vettels erste Pole Position in Monte Carlo zum Randthema gemacht. Der mexikanische Formel-1-Pilot krachte etwa zweieinhalb Minuten vor Ende der Qualifikation in eine Streckenbarriere. Nach etwa zehn Minuten bargen ihn Rettungskräfte aus dem demolierten Rennwagen. “Er ist bei Bewusstsein und spricht“, gab Sauber-Teamsprecher Hanspeter Brack wenig später Entwarnung.
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Die Ärzte im Krankenhaus Princesse Grace stellten bei einer ersten Diagnose eine Gehirnerschütterung, aber keine Knochenbrüche fest. Der 21 Jahre alte Mittelamerikaner, der seine erste Grand-Prix-Saison bestreitet, sollte zur Beobachtung die Nacht in der Klinik verbringen. Er wird beim Rennen am Sonntag nicht starten. Dies teilte das Sauber-Team am Samstagabend mit.
“Am wichtigsten ist, dass Sergio okay ist. Wir wünschen ihm das Beste. Das wirft natürlich einen Schatten auf das Ergebnis, wenn man sieht, dass ein Kollege so einen Unfall hat. Ich hoffe, dass Sergio das Rennen fahren kann“, sagte Vettel, der sich nur zurückhaltend über seine souveräne Bestzeit auf dem 3,340 Kilometer langen Stadtkurs freute. “Wir müssen aus der ganzen Situation lernen.“
Auch der zweitschnellste Jenson Button kommentierte erleichtert, dass “Sergio okay ist und spricht“. Der britische McLaren-Pilot erinnerte daran, dass er auch an dieser Stelle 2003 in einem BAR-Honda schwer verunglückt war. Monaco-Vorjahressieger Mark Webber wies als Drittplatzierter der Qualifikation ebenfalls darauf hin, dass Pérez' Zustand am wichtigsten sei.
Pérez war direkt nach der Tunnelausfahrt mit etwa 290 Stundenkilometern zunächst in die Leitplanke gekracht. Danach konnte er seinen bereits beschädigten Boliden nicht mehr kontrollieren und prallte mit der Seite in eine Barriere. Um sich zu schützen, griff er schon vorher mit beiden Händen an den Helm. Der dreimalige Champion Niki Lauda urteilte: “Die Seitenaufprall-Geschwindigkeit war enorm hoch. Wenn das glimpflich ausgegangen ist, hat man hier perfekte Arbeit geleistet.“
Rekordweltmeister Michael Schumacher sagte: “In erster Linie habe ich gedacht, dass die FIA sich angestrengt hat, die ganzen Crashtests einzuführen. Die haben sich heute bezahlt gemacht. Früher wären andere Konsequenzen daraus entstanden.“ Er sei froh, dass es Pérez den Umständen entsprechend gut gehe. “Es war ein Fahrfehler“, meinte der Mercedes-Pilot aus Kerpen, der am Sonntag (Start: 14.00 Uhr/RTL und Sky) von Startplatz fünf losfährt. McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh sagte zum Crash: “Das war schon ein dicker Hammer.“
dpa