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Sebastian Vettel packt aus: Formel 1 kann „bald ein ernsthaftes Problem bekommen“

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Von: Alexander Kaindl

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Sebastian Vettel zieht im Ferrari-Overall die Mundwinkel nach unten und kratzt sich der linken Hand am Hinterkopf
Sebastian Vettel spricht über Schwierigkeiten für die Formel 1. © Tom Boland/dpa

Ende März startet die Formel 1 in ihre neue Saison. Sebastian Vettel macht sich vorab Gedanken - und legt den Finger jetzt in die Wunde.

Thurgau - Motoren an, Ampeln aus und los! In weniger als drei Wochen startet endlich die neue Formel-1-Saison*. Und aus deutscher Sicht wird sie eine ganz besondere. Sebastian Vettel hat das Kapitel Ferrari geschlossen und wagt einen Neuanfang bei Aston Martin. Mick Schumacher startet in seiner Premieren-Saison für Haas. Und Nico Hülkenberg ist auch noch in der Königsklasse verwickelt* - allerdings nicht mehr an vorderster Front.

Wird Lewis Hamilton alleiniger Rekord-Weltmeister? Wie schlagen sich Vettel* und Schumacher*? Und welche Teams sorgen für Überraschungen? Die Motorsport-Fans freuen sich schon auf eine spannende Saison und Antworten auf diese Fragen. Ein anderes Thema bleibt währenddessen omnipräsent - und wird wohl nicht bis Ende dieses Jahres geklärt sein: die Formel 1 und der Klimaschutz.

Formel 1: Sebastian Vettel spricht über Umweltschutz - Formel 1 vor Problemen?

Sebastian Vettel packt nun aus. Der viermalige Weltmeister nimmt dabei kein Blatt vor den Mund und die Verantwortlichen der Rennsport-Elite in die Pflicht. Formel 1 und Klimaschutz - wie passt das zusammen? Wie kann das jemals funktionieren? „Ich finde es absolut gerechtfertigt, dass sich jedes Unternehmen dieser Verantwortung stellen muss. Wenn die Formel 1 nicht aufpasst, wird sie sehr bald ein ernsthaftes Problem bekommen“, meint der Aston-Martin-Pilot im Interview mit dem Playboy.

Vettel selbst ist ein Fan von Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg. „Ich finde es ganz, ganz toll und extrem mutig, dass und wie die jungen Leute auf die Straße gehen. Wenn die Einschränkungen durch die Pandemie vorbei sind, bin ich ganz sicher, dass das weitergehen wird - und muss. Denn die Dringlichkeit des Themas Klimawandel ist noch immer bei viel zu wenig Leuten richtig angekommen“, betont er.

Vettel weiß: „Profitables Wirtschaften“ ist ein „gängiges Ziel in unserer Gesellschaft“. Aber ist dieser Gedanke zielführend und vor allem nachhaltig? „Besser wäre es vielleicht, die Rahmenbedingungen so anzupassen, dass es allen Leuten etwas bringt“, meint Vettel - und holt dann erneut aus: „Ich glaube, von diesem Gedanken sind wir in der Formel 1 noch sehr weit weg und haben dringend Nachholbedarf.

Formel 1 und Klimaschutz: Sebastian Vettel leistet privat seinen Beitrag

Deutliche Worte vom gebürtigen Hessen, der mittlerweile in der Schweiz lebt. Auch darüber spricht Vettel im Playboy-Interview: „Wenn ich am Wochenende im Wald spazieren gehe, hebe ich den Müll auf, den ich dort sehe, und schmeiße ihn weg. In der Corona-Zeit zwischen den Rennjahren war ich viel zu Hause, und seit Neuestem habe ich eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. So versuche ich im Kleinen, meinen Beitrag zu leisten.“

Vettel engagiert sich, wie viele andere Formel-1-Fahrer auch, sehr für gesellschaftspolitische Themen. Zuletzt setzte die Formel 1 mit der „Black lives matter“-Bewegung immer wieder Zeichen. Lewis Hamilton und Vettel gingen dabei stets voran - nun sendet der Deutsche in Sachen Klimaschutz das nächste Signal. (akl) *tz.de ist ein Angebot in IPPEN.MEDIA

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