Sebastian Vettel: Wechsel zu Mercedes? Teamchef heizt Gerüchte mit neuen Aussagen weiter an
Sebastian Vettel verlässt Ferrari zum Saisonende und wird nun mit Mercedes in Verbindung gebracht. Der Teamchef der Silberpfeile befeuert die Wechsel-Gerüchte.
- Sebastian Vettel verlässt Ferrari nach sechs Jahren.
- Der viermalige Weltmeister wird mit Mercedes in Verbindung gebracht.
- Wie realistisch ist ein Wechsel zum Formel-1-Dominator der letzten Jahre?
München - Mit dieser Nachricht sorgte Sebastian Vettel für einen wahren Paukenschlag: Der viermalige Formel-1-Weltmeister verlängert seinen Vertrag bei der Scuderia Ferrari nicht und verlässt den italienischen Traditionsrennstall am Jahresende. „Das Team und ich haben gemerkt, dass es nicht mehr den gemeinsamen Wunsch gab, über das Ende dieser Saison zusammenzubleiben“, so der gebürtige Heppenheimer.
Über die genauen Gründe sprach Vettel nicht, stellte jedoch klar: „Das Finanzielle hat keine Rolle gespielt.“ Medienberichten zufolge bot Ferrari ihm jedoch nur einen Vertrag zu deutlich geringeren Bezügen. Große Uneinigkeit soll bei der Laufzeit des neuen Kontrakts geherrscht haben. Ferrari soll Vettel nur eine Verlängerung für ein bis zwei Jahre angeboten haben. Zuletzt hatte Vettel aber bereits vielsagend darauf hingewiesen, bislang stets „Drei-Jahres-Verträge unterzeichnet“ zu haben.
Doch auch die Tatsache, dass die Italiener ohnehin eher auf seinen zehn Jahre jüngeren Teamkollegen Charles Leclerc (22) zählen, könnte zu dem Entschluss, Ferrari nach sechs Jahren zu verlassen, beigetragen haben.
Sebastian Vettel: Wechsel zu McLaren nicht mehr möglich
Formel-1-Fans fragen sich nun: Wie geht es ab 2021 für Sebastian Vettel weiter? Gibt es eine Zukunft für den Deutschen in der Königsklasse des Motorsports? „Ich selbst werde mir die Zeit nehmen, die ich brauche um darüber nachzudenken, was wirklich in meiner Zukunft zählt“, erklärte Vettel in einer Pressemitteilung.
Allzu viel Zeit darf sich der 32-Jährige aber nicht lassen, die Optionen werden immer weniger. Nachdem verkündet wurde, dass Carlos Sainz jr. Vettel bei Ferrari ersetzen wird, gab dessen Noch-Arbeitgeber McLaren die Verpflichtung von Daniel Ricciardo bekannt.
Wer wiederum den Platz des Australiers bei Renault einnehmen wird, ist noch offen. Es ist aber kaum vorstellbar, dass sich Vettel zu einem Engagement bei dem französischen Rennstall hinreißen lässt, schließlich konnte Renault seit 2008 keinen Grand-Prix-Sieg mehr feiern. Sollte er also seine Karriere in der Formel 1 fortsetzen, dann wohl nur bei einem Team, das sofort um Siege und Titel mitfahren kann.
Sebastian Vettel: Red Bull schließt Rückholaktion aus - Mercedes interessiert?
Das schränkt die Auswahl deutlich ein. Bleiben eigentlich nur noch Mercedes und Red Bull als mögliche Destinationen. Letztere denken aber nicht an eine Rückholaktion des Deutschen, der all seine vier WM-Titel (2010, 2011, 2012, 2013) mit den Roten Bullen gewonnen hat. „Wir können uns einfach keine zwei Topstars leisten“, sagte Motorsportberater Helmut Marko mit Blick auf eine Fahrerpaarung Sebastian Vettel/Max Verstappen.

Vettel zu Mercedes? „Sebastian für jedes Formel-1-Team eine Bereicherung“
Und Mercedes? „Sebastian ist ein großartiger Fahrer, eine große Persönlichkeit und für jedes Formel-1-Team eine Bereicherung“, äußerte sich Teamchef Toto Wolff vielsagend gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Ein deutscher Fahrer beim deutschen Werksteam - sicherlich sehr reizvoll für den Autobauer. Der bis dato letzte deutsche Pilot bei Mercedes war Nico Rosberg, der nach seinem ersten und einzigen WM-Titel Ende 2016 zurückgetreten war.
Darüber hinaus laufen die Verträge von Titelverteidiger Lewis Hamilton und Valtteri Bottas zum Jahresende aus. Die Silberpfeile wissen aber, was sie am sechsmaligen F1-Champion aus England und seinem konfliktfreien Helfer auf Finnland haben.
Sebastian Vettel zu Mercedes? „Wer weiß, was es da für Gespräche gibt“
Für die Formel 1 wäre aber eine Fahrerpaarung Vettel/Hamilton ein Mega-Coup. „Das wäre eine spannende Konstellation“, sagte Moderator Peter Hardenacke bei Sky und fügte hinzu: „Toto Wolff und Sebastian Vettel verstehen sich bestens, haben ihre Wohnsitze in der Schweiz direkt nebeneinander liegen. Wer weiß, was es da für Gespräche gibt.“
Ex-Formel-1-Pilot Marc Surer geht noch einen Schritt weiter und empfiehlt Mercedes eindringlich, sich um eine Verpflichtung von Sebastian Vettel zu bemühen. „Für Mercedes wäre das ein Glücksgriff. Ein vierfacher deutscher Weltmeister, der verfügbar ist, in ihr Auto zu setzen, das ist toll. Wenn Vettel in ihrem Auto noch einmal Weltmeister werden würde, wäre das aus Marketing-Sicht das Beste, was passieren kann", so der Schweizer Surer gegenüber web.de.
„Sebastian-Vettel-Variante“ bei Mercedes: Teamchef Toto Wolff heizt Gerüchte an
Die Gerüchteküche brodelt, zumal Mercedes-Teamchef Wolff mit seinen jüngsten Aussagen beim österreichischen TV-Sender ORF für neuen Zündstoff sorgte. Natürlich sei „ein deutscher Fahrer in einem deutschen Fahrzeug eine gute Marketing-Story“, so der 48-Jährige. Beim amtierenden Konstrukteurs-Champion gebe es zwar eine „Sebastian-Vettel-Variante“, wie Wolff selbst formulierte, „aber das ist nicht die allererste Agenda, weil wir uns auf unseren eigene Fahrerkader konzentrieren müssen.“
Bereits in der Vergangenheit hatte Wolff seinen Piloten mehrfach Loyalität garantiert, sagte der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung aber auch: „Kein gutes Team wird es einfach ignorieren, wenn ein vierfacher Weltmeister plötzlich auf dem Fahrermarkt auftaucht.“
Sebastian Vettel setzt alles auf eine Karte: Mercedes oder nichts! Bis die Silberpfeile ihre Paarung für die Saison 2021 nicht verkündet haben, lebt der Traum vieler deutscher Formel-1-Anhänger weiter.
sk