Vom 22. Mai bis zum 5. Juni 2022 werden in Paris die French Open ausgetragen. Das in Frankreich auch unter dem Namen „Tournoi de Roland Garros“ bekannte Turnier gehört neben den Australian Open, den US Open und den Wimbledon Championships zu den vier großen Grand-Slam-Turnieren. Sie gelten als die wichtigsten Wettbewerbe im Tennissport und alle Teilnehmer:innen können neben einem hohen Preisgeld auch entscheidende Weltranglistenpunkte gewinnen.
Der Sieg bei allen vier Turnieren innerhalb eines Kalenderjahres ist der größte Erfolg, der im Tennis möglich ist. In der Sportgeschichte gelang dies bisher nur fünf Spieler:innen. Über einem „Grand Slam“ steht nur der „Golden Slam“, für den es neben dem Turniersieg in Paris, London, Melbourne und New York auch den Gewinn einer Goldmedaille bei den Olympischen Spielen braucht. Diese Mammutaufgabe bewältigte bislang nur die deutsche Tennislegende Steffi Graf im Jahr 1988.
In der Grand-Slam-Reihe nehmen die French Open eine Sonderrolle ein. Unter den vier großen Turnieren sind die French Open das einzige Turnier, welches auf Sand ausgetragen wird. Dadurch verändert sich die übliche Spieldynamik und die Ballwechsel werden langsamer. Die Matches auf Roter Asche dauern deshalb im Schnitt länger als auf anderen Belägen.
French Open: So entstand das Tennisturnier
Erstmals wurden die French Open im Jahr 1891 ausgetragen, damals noch unter dem Namen „Championnat de France international de Tennis“. Die Teilnehmerzahl war zu Beginn noch stark begrenzt. Nur wenige Herrenamateure traten im Racing Club de France und dem Stade Francaise auf kurzem Rasen in Paris gegeneinander an. Der Wettbewerb war 1897 erstmals auch für Frauen zugänglich.
Der Tennissport fand mit den Jahren immer mehr Anklang und so wuchs auch die Popularität des Turniers. Bis 1925 blieb die Teilnahme am „Championnat de France“ allerdings ausschließlich französischen Sportler:innen vorbehalten. Damit blieb der Titel die ersten 43 Jahre in französischer Hand, bis man sich entschied, auch ausländischen Athletinnen und Athleten die Teilnahme zu erlauben.
1928 wurde der französische Wettbewerb ins neuerbaute Stade Roland Garros im 16. Pariser Stadtbezirk verlegt. Der Tennis-Komplex ist nach dem französischen Luftfahrtpionier Roland Garros benannt, welcher im Ersten Weltkrieg in Frankreich zum Kriegshelden geworden war. Dem Stadionnamen nachempfunden änderte man den Wettbewerbsnamen von „Championnat de France international de Tennis“ zu „Tournoi de Roland Garros“. Das Tennis-Stadion ist bis heute für seine rostroten Spielfelder aus zermahlenem Ziegelsteinsand bekannt, welcher den dort ausgetragenen Matches eine eigene Spieldynamik verleiht.
Wie es im Tennissport zur damaligen Zeit üblich war, diente das Pariser Turnier ausschließlich dem Amateursport. Wie bei den Olympischen Spielen durften zunächst keine professionellen Sportlerinnen und Sportler am Turnier teilnehmen. Mit dem Beginn der „Open Era“ ändert sich diese Auflage. Seit dem Frühjahr 1968 dürfen auch Profiathletinnen und Athleten an den Wettkämpfen teilnehmen.
Stade Roland Garros : Das Stadion der French Open
Seit dem Jahr 1928 ist das Stade Roland Garros in Paris Austragungsort der French Open. Der Tennis-Komplex besteht aus drei großen Stadien sowie 17 weiteren Tennisplätzen. Auf dem rund 8,5 Hektar großen Gelände befinden sich neben den Spielfeldern auch ein Tennismuseum, mehrere Restaurants sowie ein Presse- und VIP-Bereich.
Im Zentrum des Stade Roland Garros steht der Court Philippe Chatrier, welcher rund 15.200 Sitzplätze umfasst. Teil des Komplexes sind außerdem der Court Suzanne Lenglen (10.000 Sitzplätze) und der Court Simonne Mathieu (5000 Sitzplätze). Alle drei Stadien wurden nach ehemaligen französischen Tennisspielerinnen und Spielern benannt.
Das Stade Roland Garros wurde über die Jahre hinweg immer wieder erneuert und umgebaut. Nach den French Open im Jahr 2018 beschloss man, den Center Court Philippe Chartier abzureisen und neu aufzubauen. Die Kosten des Bauunterfangens beliefen sich auf rund 150 Millionen Euro. Trotz der bereits unternommenen Umbauten wird immer wieder überlegt, die French Open in ein anderes Stadion umzuziehen. Grund dafür ist die, im Vergleich zu den anderen Grand-Slam-Turnieren, geringe Gesamtkapazität des Stade Roland Garros. Ein Ausbau des Pariser Komplexes wurde in der Vergangenheit durch Proteste von Anwohnenden und Umweltschützenden verhindert.
French Open 2022: Wie hoch ist das Preisgeld?
Das Preisgeld der French Open hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. 2019 erreichte die Prämie für den Gewinn des Herreneinzel-Wettbewerbs seinen Höhepunkt. Der Turniersieger wurde mit rund 2,3 Millionen Euro ausgezahlt. Insgesamt waren die French Open 2019 mehr als 42 Millionen Euro wert. Nach der Corona-Pandemie sank der Preisgeldpool erstmals um rund zehn Prozent. 2021 lag die Siegerprämie der Herren bei noch 1,4 Millionen Euro. Der Zweitplatzierte erhielt 750.000 Euro. Ein Einzug ins Halbfinale war im letzten Jahr 375.000 Euro wert. Die Preisgeldsumme für die French Open 2022 ist noch nicht bekannt.
French Open 2022: Der Spielplan
Die French Open 2022 beginnen am 22. Mai 2022 um 11 Uhr in Paris. Die vier Vorrunden werden bis zum 30. Mai 2022 ausgetragen. Im Anschluss geht es mit dem Viertelfinale weiter. Am 5. Juni 2022 werden die French Open 2022 mit dem Finale im Herreneinzel beendet. Titelverteidiger ist Novak Djoković.
Session |
Datum |
Uhrzeit |
Match |
1 |
Sonntag, 22.05.2022 |
11.00 Uhr |
1.Runde Einzel, Männer und Frauen |
2 |
Montag, 23.05.2022 |
11.00 Uhr |
1.Runde Einzel, Männer und Frauen |
3 |
Montag, 23.05.2022 |
21.00 Uhr |
1.Runde Einzel, Männer und Frauen |
4 |
Dienstag, 24.05.2022 |
11.00 Uhr |
2.Runde Einzel, Männer und Frauen |
5 |
Dienstag, 24.05.2022 |
21.00 Uhr |
2.Runde Einzel, Männer und Frauen |
6 |
Mittwoch, 25.05.2022 |
11.00 Uhr |
3.Runde Einzel, Männer und Frauen |
7 |
Mittwoch, 25.05.2022 |
21.00 Uhr |
3.Runde Einzel, Männer und Frauen |
8 |
Donnerstag, 26.05.2022 |
11.00 Uhr |
4.Runde Einzel, Männer und Frauen |
9 |
Donnerstag, 26.05.2022 |
21.00 Uhr |
4.Runde Einzel, Männer und Frauen |
10 |
Freitag, 27.05.2022 |
12.00 Uhr |
3. Runde |
11 |
Freitag, 27.05.2022 |
17.30 Uhr |
3. Runde |
12 |
Samstag, 28.05.2022 |
12.00 Uhr |
3. Runde |
13 |
Samstag, 28.05.2022 |
21.30 Uhr |
3. Runde |
14 |
Sonntag, 29.05.2022 |
11.00 Uhr |
4. Runde |
15 |
Sonntag, 29.05.2022 |
21.00 Uhr |
4. Runde |
16 |
Montag, 30.05.2022 |
11.00 Uhr |
4. Runde |
17 |
Montag, 30.05.2022 |
21.00 Uhr |
4. Runde |
18 |
Dienstag, 31.05.2022 |
12.00 Uhr |
Viertelfinalspiele |
19 |
Dienstag, 31.05.2022 |
17.00 Uhr |
Viertelfinalspiele |
20 |
Mittwoch, 01.06.2022 |
12.00 Uhr |
Viertelfinalspiele |
21 |
Mittwoch, 01.06.2022 |
17.00 Uhr |
Viertelfinalspiele |
22 |
Donnerstag, 02.06.2022 |
12.00 Uhr |
Halbfinalspiele |
23 |
Freitag, 03.06.2022 |
15.00 Uhr |
Halbfinale Einzel, Männer |
24 |
Freitag, 03.06.2022 |
19.00 Uhr |
Halbfinale Einzel, Männer |
25 |
Samstag, 04.06.2022 |
15.00 Uhr |
Finale Einzel, Frauen und Finale Doppel, Männer |
26 |
Sonntag, 05.06.2022 |
15.00 Uhr |
Finale Einzel, Männer |
French Open: Die Liste aller Siegerinnen und Sieger im Einzel
Jahr |
Sieger, Herreneinzel |
Siegerin, Dameneinzel |
1968 |
Ken Rosewall |
Nancy Richey |
1969 |
Rod Laver |
Margaret Court |
1970 |
Jan Kodeš |
Margaret Court |
1971 |
Jan Kodeš |
Evonne Goolagong |
1972 |
Andrés Gimeno |
Billie Jean Kingy |
1973 |
Ilie Năstase |
Margaret Court |
1974 |
André Vacherot |
Chris Evert |
1975 |
Björn Borg |
Chris Evert |
1976 |
Adriano Panatta |
Sue Barker |
1977 |
Guillermo Vilas |
Mima Jaušovec |
1978 |
Björn Borg |
Virginia Ruzici |
1979 |
Björn Borg |
Chris Evert-Lloyed |
1980 |
Björn Borg |
Chris Evert-Lloyed |
1981 |
Björn Borg |
Hana Mandlícová |
1982 |
Mats Wilander |
Martina Navrátilova |
1983 |
Yannick Noah |
Chris Evert-Lloyed |
1984 |
Ivan Lendl |
Martina Navrátilova |
1985 |
Mats Wilander |
Chris Evert-Lloyed |
1986 |
Ivan Lendl |
Chris Evert-Lloyed |
1987 |
Ivan Lendl |
Steffi Graf |
1988 |
Mats Wilander |
Steffi Graf |
1989 |
Michael Chang |
Arantxa Sanchéz Vicario |
1990 |
Andrés Gómez |
Monica Sales |
1991 |
Jim Courier |
Monica Sales |
1992 |
Jim Courier |
Monica Sales |
1993 |
Sergi Bruguera |
Steffi Graf |
1994 |
Sergi Bruguera |
Arantxa Sanchéz Vicario |
1995 |
Thomas Muster |
Steffi Graf |
1996 |
Jewgen Kafelnikow |
Steffi Graf |
1997 |
Gustavo Kuerten |
Iva Majoli |
1998 |
Carlos Moyá |
Arantxa Sanchéz Vicario |
1999 |
Andre Agassi |
Steffi Graf |
2000 |
Gustavo Kuerten |
Mary Pierce |
2001 |
Gustavo Kuerten |
Jennifer Capriati |
2002 |
Albert Costa |
Serena Williams |
2003 |
Juan Carlos Ferrero |
Justine Henin-Hardenne |
2004 |
Gastón Gaudio |
Anastassija Myskina |
2005 |
Rafael Nadal |
Justine Henin-Hardenne |
2006 |
Rafael Nadal |
Justine Henin-Hardenne |
2007 |
Rafael Nadal |
Justine Henin-Hardenne |
2008 |
Rafael Nadal |
Ana Ivanovic |
2009 |
Roger Federer |
Swetlana Kusnezowa |
2010 |
Rafael Nadal |
Francesca Schiavone |
2011 |
Rafael Nadal |
Li Na |
2012 |
Rafael Nadal |
Marjia Scharapowa |
2013 |
Rafael Nadal |
Serena Williams |
2014 |
Rafael Nadal |
Marjia Scharapowa |
2015 |
Stan Wawrinka |
Serena Williams |
2016 |
Novak Đoković |
Gabine Muguruza |
2017 |
Rafael Nadal |
Jelena Ostapenko |
2018 |
Rafael Nadal |
Simona Halep |
2019 |
Rafael Nadal |
Ashleigh Barty |
2020 |
Rafael Nadal |
Iga Świątek |
2021 |
Novak Đoković |
Barbora Krejčíková |