„ABBA-System“: Uefa prüft Revolution im Elfmeterschießen

Nyon - Die Uefa prüft aktuell bei den U17-Europameisterschaften der Damen und Herren eine Neuerung des Elfmeterschießens. Ein neues System namens „ABBA“ soll getestet werden.
Der allseits bekannte Modus des Elfmeterschießens könnte sich schon bald verändern. Die Uefa testet gerade bei der U17-Europameisterschaft der Frauen eine Neuerung, die das Elfmeterschießen gerechter machen soll. Das gab der europäische Fußballverband auf seiner Internetseite bekannt.
Anstelle von sich abwechselnden Schützen plant die Uefa ein neues System, das ähnlich ablaufen soll wie der Tie-Break im Tennis. Genannt wird der Modus „ABBA“, wie üblich wird dabei ausgelost, welches Team als erstes antritt. Nach dem ersten Schützen von Mannschaft A tritt dann die Neuerung in Kraft, denn Mannschaft B ist mit zwei Schützen hintereinander dran. Dann folgt wieder Mannschaft A, wiederum mit zwei Versuchen. So geht es dann weiter, bis jedes Team fünfmal an der Reihe war. Sollten beide Vereine gleich oft getroffen haben, so sind erneut je Team zwei Spieler am Zug.
Studie ergab unfairen Vorteil
Die Ifab, ein internationales Gremium, das Änderungen der Regeln im Fußball beschließt, genehmigte den Versuch bei der gerade laufenden U17-EM in Tschechien, aufgrund einer aktuelle Studie, die besagt, dass im momentanen Modus die Mannschaft, die den ersten Elfmeter schießt, einen unfairen Vorteil hat und dadurch rund 60 Prozent der Spiele gewinnt. „Die Hypothese ist, dass der Spieler, der den zweiten Elfmeter schießt, unter größerem mentalen Druck steht“, so die Uefa auf ihrer Homepage. Wie bisher auch, soll vor dem Elfmeterschießen per Münzwurf festgelegt werden, auf welches Tor geschossen wird und welche Mannschaft beginnt.
Das Problem des ungerechten Vorteils will der europäische Verband nun angehen, Der neue Modus soll auch bei der am Mittwoch startenden U17-Europameisterschaft der Männer zum Einsatz kommen. Ob dieser dann auch bald bei den Senioren angewandt wird, ist noch nicht bekannt.