„Keine Resonanz erfahren“: Rettigs vergebliche Kontaktaufnahme zu Rummenigge und Hoeneß
Andreas Rettig, neuer Geschäftsführer Sport des DFB, kontaktierte vor der Verkündung Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß. Eine Antwort blieb aus.
Frankfurt – Andres Rettig gilt als einer der Hoffnungsträger in der Krise der deutschen Nationalmannschaft. Der 60-Jährige folgt als Geschäftsführer Sport beim DFB auf Oliver Bierhoff, der sich nach der enttäuschenden WM 2022 aus dem Amt verabschiedete.
Andreas Rettig | |
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Geboren: | 25. April 1963 (Alter 60 Jahre) in Leverkusen |
Position: | DFB-Geschäftsführer Sport |
Amtsantritt: | 15. September 2023 |
Vorherige Tätigkeiten (Auswahl): | DFL-Geschäftsführer, Manager SC Freiburg, 1. FC Köln und FC Augsburg, kaufmännischer Geschäftsleiter FC St. Pauli |
DFB: Verhältnis von Geschäftsführer Sport Andreas Rettig und FC Bayern belastet
Nicht alle waren mit der Berufung des ehemaligen DFL-Geschäftsführers einverstanden. Oliver Mintzlaff und Karl-Heinz Rummenigge traten kurz nach der Verkündung der Personalie aus der Task Force aus, Zweiterer bezog sich in seiner Begründung explizit auf die Installierung Rettigs.
Das Verhältnis zwischen dem FC Bayern München und dem gebürtigen Leverkusener, der sich immer wieder offen gegen eine Kommerzialisierung des Fußballs und für das Festhalten an der 50+1-Regel aussprach, gilt nicht als sonderlich gutes. Dessen ist er sich auch bewusst, trotzdem wolle er dafür sorgen, dass die deutschen Vereine an einem Strang ziehen.

DFB-Geschäftsführer Sport Andreas Rettig unternahm Kontaktversuch von Rummenigge und Hoeneß
„Ich habe zur Kenntnis genommen, dass ich nicht unbedingt der Wunschkandidat des FC Bayern war. Ich kenne das belastete Verhältnis“, so Rettig bei seiner Vorstellungs-Pressekonferenz am Montag (18. September), betonte aber auch: „Wir werden den FC Bayern brauchen, es ist der bedeutendste Klub. Es nutzt nichts, wenn wir hier auseinanderdividieren.“
So versuchte er laut eigener Aussage auch, vor der Verkündung am Freitagmorgen Kontakt mit den ehemaligen Bayern-Bossen Uli Hoeneß und Rummenigge aufzunehmen. Über den Versuch ging es aber wohl auch nicht hinaus. „Ich habe beide nicht erreicht. Ich habe Herrn Hoeneß auf die Mailbox gesprochen und Karl-Heinz Rummenigge eine SMS geschrieben und habe keine Resonanz erfahren“, erklärte Rettig.
Rettig zur Bundestrainer-Suche beim DFB: Völler hat den „Hut auf“
Auch zur Suche nach einem neuen Bundestrainer, der den vor etwas mehr als einer Woche freigestellten Hansi Flick beerben soll, nahm der langjährige kaufmännische Geschäftsleiter des Zweitligisten St. Pauli Stellung. Diese betreue Sportdirektor Rudi Völler federführend, DFB-Präsident Bernd Neuendorf merkte an, dass der ehemalige Weltklasse-Stürmer den „Hut auf“ habe.
„Da geht es um die inhaltliche Bewertung der Fachkompetenz, da ist er mir überlegen, er war Weltmeister. Modernes Management definiert sich nicht über Hierarchiestrukturen. Es ist immer der Wettstreit um die besten Ideen, um die beste Lösung zu erreichen“, erklärte Rettig zudem seine Sicht auf die Dinge. Spätestens in wenigen Wochen soll die Suche abgeschlossen sein. Völler kündigte zuletzt an, dass der neue Coach bis zur USA-Reise Mitte Oktober feststehen solle. (masc)