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Babbel bei 1899 vor dem Aus - wieder kein Sieg für FCA

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Bayer Leverkusen bejubelt den Auswärtssieg in Hoffenheim. © dpa

Hoffenheim - Trainer Markus Babbel steht bei 1899 Hoffenheim nach der Heimpleite gegen Leverkusen kurz vor dem Aus, auch der FC Augsburg kann zu Hause gegen Gladbach nicht gewinnen. Die Zusammenfassung der Sonntagsspiele.

Die Profis von 1899 Hoffenheim haben ihren Trainer Markus Babbel mit einer blutleeren Vorstellung in der ersten Hälfte an den Rand des Rauswurfs gebracht. Nach dem 1: 2 (0:2) der Kraichgauer gegen Angstgegner Bayer Leverkusen zum Abschluss des 13. Spieltags der Fußball-Bundesliga und dem Absturz auf den Relegationsplatz wird die Luft für Babbel immer dünner. Nur die anstehende „englische Woche“ könnte den Coach vorerst retten.

Nationalspieler Lars Bender (15.) und Daniel Carvajal (38.) besiegelten die Pleite der Hoffenheimer, die nur eine der zurückliegenden acht Partien gewinnen konnten. Zudem hatten die Kraichgauer, für die Fabian Johnson traf (59.), nach 13 Spielen noch nie so wenige Punkte wie derzeit (12) auf dem Konto und stellen die schlechteste Defensive der Liga. Sonderlich überraschend kam die Niederlage gegen Leverkusen auch aus einem anderen Grund nicht: Die Hoffenheimer holten in neun Ligaspielen ersten einen Punkt gegen die Werkself, die auf dem fünften Platz bleibt - aber nur einen Zähler hinter dem Zweiten Borussia Dortmund liegt.

Hoffenheim-Abwehr im Tiefschlaf

Den 22.100 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena wurde zunächst wenig geboten. Das Geschehen spielte sich zumeist im Mittelfeld ab, für Gefahr vor den Toren konnte keine der beiden Mannschaften sorgen. Die Gastgeber mussten kurzfristig auf Kapitän Tim Wiese verzichten. Der frühere Nationaltorwart erlitt im Abschlusstraining eine Knieverletzung und fällt drei Wochen aus. Für den Neuzugang stand der Belgier Koen Casteels, der Wiese wegen einer anderen Verletzung in der laufenden Saison schon viermal vertreten hatte, zwischen den Pfosten der Kraichgauer.

Bei der Führung der Leverkusener durch Bender war Casteels machtlos. Den kollektiven Tiefschlaf seiner Vorderleute nach einem Freistoß konnte der Keeper nicht mehr ausbügeln. Das Team Babbels, der vor Saisonbeginn zur Verwunderung vieler Beobachter den Einzug in den Europapokal als Ziel ausgegeben hatte, offenbarte auch im Anschluss die gewohnten Schwächen in der Defensive.

Die Leverkusener, die am Donnerstag mit einer B-Elf den Gruppensieg in der Europa League durch ein 0:2 bei Metalist Charkow verpasst hatten, konnten zunächst aber kein weiteres Kapital daraus schlagen. Die Gäste, die ohne Michal Kadlec, Daniel Schwaab und Sidney Sam auskommen mussten, gaben dennoch weiter den Ton an.

Erst nach einer knappen halben Stunde hatten die Hoffenheimer durch Roberto Firmino eine kleine Chance (29.), nur eine Minute später traf der Brasilianer aus der Distanz die Latte. In der 34. Minute vergab der französische Abwehrchef Matthieu Delpierre per Kopf die Möglichkeit zum Ausgleich. Nach einem starken Doppelpass mit Andre Schürrle erhöhte Carvajal aus spitzem Winkel auf 2:0 für Bayer, es war das erste Bundesligator des Spaniers.

Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte Babbel im früheren Leverkusener Eren Derdiyok, der sein 100. Bundesligaspiel absolvierte, und Sven Schipplock zwei neue Stürmer. Die Hoffenheimer konnten so zwar den Druck erhöhen, große Chancen konnten sie sich aber zunächst nicht erarbeiten.

Erst nach einer knappen Stunde wurden die Bemühungen der Gastgeber durch das dritte Saisontor Johnsons, dessen Schuss abgefälscht wurde, belohnt. In der 64. Minute vergab Schipplock die Chance zum Ausgleich. Auf der Gegenseite traf Schürrle zwei Minuten später per Freistoß die Latte. Schipplock vergab kurz darauf erneut (72.). Hoffenheim erhöhte noch einmal den Druck, doch Derdiyok (89. ) vergab kurz vor Schluss eine weitere Chance.

FC Augsburg bleibt Letzter

Unterdessen hat der FC Augsburg seine Talfahrt nicht stoppen können. Die Schwaben kamen nach zuletzt vier Niederlagen im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach zwar zu einem 1:1 (1:0), bleiben aber weiter Bundesliga-Schlusslicht. Der Druck auf den in die Kritik geratenen Trainer Markus Weinzierl bleibt unverändert groß.

Der FCA, nun schon seit sechs Spielen sieglos, hat weiter sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Gladbach, dass sich am Donnerstag noch über den Einzug in die K.o.-Runde der Europa League gefreut hatte, tritt ebenfalls auf der Stelle und muss sich weiter an den unteren Tabellenregionen orientieren. Bereits am Mittwoch hat das Team von Lucien Favre daheim gegen Wolfsburg die Chance, wieder etwas nach oben zu rücken. Augsburg muss in Stuttgart ran.

Der FCA erwischte vor 30.045 Zuschauern einen Start nach Maß. Mit dem ersten Angriff in der 5. Minute gelang sofort die Führung. Nach einer Flanke von Kevin Vogt senkte sich der Kopfball von Mölders hinter Marc-Andre ter Stegen ins Tor. Der Nationalkeeper, der etwas zu weit vor seinem Tor postiert war, gab bei der Bogenlampe keine allzu glückliche Figur ab. Für den verdienten Ausgleich sorgte schließlich Patrick Herrmann (85.).

Den Führungstreffer bejubelten die Augsburger Spieler demonstrativ mit ihrem Coach Weinzierl (37). In der vergangenen Woche hatten sogar Gerüchte um Felix Magath in Augsburg die Runde gemacht und für zusätzliche Unruhe gesorgt. Die dürfte sich jedoch nach späten Ausgleich gegen in der zweiten Halbzeit starke Gladbacher kaum legen.

Nach der frühen Augsburger Führung entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel mit vielen technischen Unzulänglichkeiten und Fehlpässen. Der FCA überließ Gladbach dabei oft die Initiative. Die Gäste konnten mit dem Raum aber wenig anfangen und kamen kaum in Strafraumnähe.

Harmlose Vorstöße

Auch Igor de Camargo, vor drei Tagen mit zwei Treffern beim 2:0 gegen Limassol noch gefeiert, konnte sich zunächst nicht in Szene setzen. Am gefährlichsten wurde es noch in der 35. Minute, als FCA-Verteidiger Ragnar Klavan nach einem Pass von Juan Arango vor Patrick Hermmann retten konnte.

Auf der anderen Seite blieben auch die Vorstöße des FCA relativ harmlos. Zwei Weitschüsse des bulligen Torsten Oehrl, bei denen ter Stegen keine Probleme hatte, waren bis Sekunden vor dem Pausenpfiff die einzigen kleineren Aufreger, ehe Mölders mit einem Pfostenschuss viel Pech hatte.

Nach der Pause blieben die Aktionen auf beiden Seiten sehr verkrampft, auch wenn Gladbach nun wesentlich mehr Druck aufbauen konnte. In Peniel Mlapa brachte Favre in der 56. Minute sogar einen weiteren Stürmer. Augsburg verteidigte jedoch mit viel Engagement. Die besten Möglichkeit hatten Arango, der freistehend verzog (62.), und Mlapa (69.). Zudem rettete Amsif in höchster Not außerhalb des Strafraums vor dem anstürmenden de Camargo. Der FCA konnte sich in der Schlussphase nur noch selten befreien.

sid

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