Béla Réthy privat: Pläne nach ZDF-Abschied stehen schon

ZDF-Reporter Béla Réthy geht nach der WM 2022 in den Ruhestand. Die Kommentatoren-Legende hat aber schon Pläne für die freie Zeit.
Mainz - Es sind die letzten Tage einer unvergleichlichen Karriere: Béla Réthy wird am Mittwoch sein letztes Spiel für das ZDF kommentieren. Danach geht eine der bekanntesten Stimmen des deutschen Fußballs in den Ruhestand.
Béla-Andreas Réthy |
Geboren: 14. Dezember 1956 (Alter: 65 Jahre), Wien, Österreich |
Sportjournalist |
Kinder: Laura Réthy, Paul Réthy |
Béla Réthy und sein letztes Spiel: ZDF-Reporter kommentiert zum Abschied Frankreich gegen Marokko
Dass der inzwischen 65-Jährige nach der WM 2022 Schluss macht, stand schon vor dem Turnier fest. Réthy hatte von 1996 bis 2018 alle vom ZDF übertragenen Endspiele der Welt- und Europameisterschaften kommentiert. Der gebürtige Wiener war seit 1986 bei zehn Weltmeisterschaft als Reporter dabei. Und trotzdem erlebte er auch in dieser Winter-WM noch Dinge, die er noch nie gesehen hatte - beispielsweise, dass die Zuschauer beim Eröffnungsspiel in Massen aus dem Stadion strömten.
Réthy wird von vielen Fans kritisiert, von Experten und Kollegen dagegen gefeiert. Seinem Stil ist er letztlich immer treu geblieben. Zum Abschluss seiner großen Karriere wird er das WM-Halbfinale zwischen Frankreich und Marokko kommentieren. Nach dem Spiel am Mittwochabend (20 Uhr/ZDF) legt er das Mikrofon dann beiseite. Folgt dann die große Langeweile? Wohl kaum. Réthy hat nämlich schon private Pläne, wie es dann weitergeht.
Im Video: „So etwas habe ich noch nie gesehen - und das ist meine zehnte Weltmeisterschaft“
Béla Réthy privat: Pläne nach ZDF-Abschied stehen schon
Dem Spiegel sagte er kürzlich, dass er wohl viel Zeit im Ausland verbringen werde. Denn: „Deutschland geht mir im Moment ein bisschen auf den Keks.“ Der Sportjournalist spricht offen aus, was ihn stört: Zu viel Moral, zu viel Empörung, fehlende Gelassenheit, fehlende Toleranz. „Ich habe das Gefühl, es ist die gleiche Hysterie, egal, ob der Briefträger zwei Tage nicht kommt oder ein Atomkraftwerk hochgeht“, meint er weiter.
Vor wenigen Tagen erklärte Réthy im Podcast „Die Wochentester“ (Kölner Stadt-Anzeiger/RedaktionsNetzwerk Deutschland) außerdem, dass er bei der Heim-EM 2024 nicht an ein Sommermärchen glaubt, wie es Deutschland bei der WM 2006 erlebt hatte. „Wir sind sehr gespalten, sehr negativ. 2006 war Deutschland ein anderes Land, entspannter, toleranter. Nicht so dogmatisch. Nicht so demagogisch.“
Béla Réthy: Häuschen in Portugal mieten, mit einem VW Bulli Europa erkunden
Réthy und Deutschland gehen also erstmal auf Abstand. Die ZDF-Legende will sich nach seiner Karriere ein Häuschen in Portugal mieten, mit einem VW Bulli durch Europa touren. „Erst mal nichts machen und gucken, wann ich beginne, mich zu langweilen“, so Réthy gegenüber dem Spiegel.
Einen festen Termin hat er am 10. Juni 2023, wenn das Champions-League-Finale in Istanbul gespielt wird. Das ZDF wird die Partie übertragen, Réthy will den alten Kollegen dann vorort einen Besuch abstatten.
Béla Réthy auf Europa-Tour: ZDF-Legende geht in den Ruhestand
Ob er es mit seinem VW Bulli bis an den Bosporus schafft? Zeit hätte Réthy. Und dank seiner umfassenden Sprachkenntnisse (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Ungarisch) dürfte er bei seiner Europa-Tour auch das tun, was er in den vergangenen Jahrzehnten liebend gerne getan hat: Vielen verschiedenen Menschen Geschichten und Anekdoten aus dem Sport erzählen.
Ehe es dazu kommt, steht aber noch ein letzter Tanz an - zusammen mit Sandro Wagner. (akl)