„Fühle mich wie zu Hause“: Ronaldo mit Juve in alter Heimat gefordert

Für Cristiano Ronaldo häzt der 3. Spieltag der Champions League eine Reise in die Vergangenheit bereit. Der Superstar von Juventus Turin ist bei Ex-Klub Manchester United gefordert.
Manchester - Im Trikot von Manchester United reifte Cristiano Ronaldo einst zum Weltfußballer, bei seiner Rückkehr nach Old Trafford will er nun nicht nur Ex-Coach José Mourinho seine anhaltende internationale Klasse beweisen. Nachdem der 33-jährige Portugiese in seinem ersten Champions-League-Spiel für Juventus Turin gegen Valencia nach einer Tätlichkeit die Rote Karte gesehen hatte, wird sein Einsatz am Dienstag (21 Uhr) sehnlichst erwartet. „CR7 ist bereit für seine Rückkehr“, schrieb Tuttosport. Am Samstag erzielte der Ausnahmekönner mit seinem 1:1 gegen CFC Genua als erster Spieler überhaupt 400 Tore in den fünf großen europäischen Ligen.
Ronaldo ist nach schwerem Start bei Juve und den Vergewaltigungsvorwürfen sportlich wieder in Topform. „Konzentriert auf das nächste Spiel“ sei er, hinterließ Ronaldo bei Instagram, bevor sich die Mannschaft auf den Weg nach England machte. Am Montag wurde gegen Mittag noch bei Sonnenschein in Italien trainiert.
Nach seiner Ankunft in der ehemaligen sportlichen Heimat sendete „CR7“ ebenfalls ein Foto über seinen Instagram-Account. Dieses zeigt ihn vor einem Gang, an dessen Ende das Logo von Manchester United prangt. Darunter schrieb der Superstar: „Danke für den warmen Empfang. Hier fühle ich mich immer wie zu Hause.“ Der Post sammelte binnen 20 Stunden mehr als 7,5 Millionen Likes - solche immensen Zahlen schafft wohl nur Ronaldo.
Ronaldo spielte sechs Jahre bei Manchester United
292 Mal spielte Europameister Ronaldo zwischen 2003 und 2009 für Manchester United und erzielte dabei 118 Tore. Vom unerfahrenen 18-Jährigen sei er zum „besten Fußballer des Planeten“ gereift, schreibt Englands Rekordmeister selbst auf seiner Homepage und widmet Ronaldo schon jetzt einen Platz in der virtuellen Ruhmeshalle. Seinen Aufstieg habe vor allem Uniteds Ex-Coach Sir Alex Ferguson zu verantworten. „Er war wie mein Vater im Sport. Ich muss ihm für alles danken.“
2009 ging Ronaldo für die damalige Rekordsumme von 94 Millionen Euro zu Real Madrid. Die Champions League hatte er da bereits gewonnen, ebenso unter anderem dreimal die englische Meisterschaft. In Manchester wissen die Fans, was er für den Club geleistet hat. „Es war unglaublich“, sagte Ronaldo, als er 2013 mit Real das erste und bislang einzige Mal nach Manchester zurückkehrte. „Ich habe keine Worte dafür, wie sich das anfühlt. Die Fans haben dafür gesorgt, dass ich schüchtern werde.“ Damals verlor der Offensivstar mit Real 1:2, mit Juve soll der nächste Schritt in Richtung Achtelfinale gelingen.
Juventus liegt zwei Punkte vor Manchester United
Vor dem dritten Spieltag liegt Italiens Champion, zu dem CR7 erst im Sommer für 112 Millionen Euro gewechselt war, in Gruppe H mit sechs Punkten ungeschlagen auf Platz eins. Manchester ist mit zwei Zählern weniger Zweiter. Nur eine knappe halbe Stunde stand Ronaldo zum Auftakt der Königsklasse auf dem Rasen, ehe er des Feldes verwiesen wurde. In den vergangenen sechs Spielen in der Serie A kam er allerdings auf fünf Treffer und drei Tor-Vorlagen - ehe es nun gegen seinen Landsmann und United-Coach José Mourinho geht.
Drei Jahre waren beide gemeinsam bei Real Madrid angestellt und sind „im Schlechten auseinander gegangen“, wie die Gazzetta dello Sport urteilte: „Auf der Bühne des Theaters der Träume müssen sich die beiden illustren Persönlichkeiten des modernen Portugals die Hand reichen.“ Die beiden Alphatiere sollen nicht mehr als nötig miteinander gesprochen und immer wieder unterschiedliche Ansichten vertreten haben. Mourinho lobte seinen ehemaligen Schützling am Montag trotzdem: „Er ist einer der besten Spieler aller Zeiten, niemand kann etwas anderes sagen. Das ist ganz einfach.“
„Spezielles Wiedersehen“ für CR7
Ein „spezielles Wiedersehen für die Nummer sieben“ sei es, schrieb Corriere della Sera. Aber das Blatt stellte auch fest: „Cristiano Ronaldo kehrt nach Hause zurück.“
Seit 2003 haben Manchester und Turin nicht mehr gegeneinander gespielt, die letzten drei Vergleiche gewann allesamt United. Und auch für einen Profi bei den Engländern wird das Duell ein besonderes: Der französische Weltmeister Paul Pogba spielte bis 2016 vier Jahre lang für Italiens Rekordchampion.
Update vom 07. November 2018: Nach dem Sieg im Hinspiel, empfängt Turin Manchester daheim. So können Sie das Spiel live im TV und im Live-Stream sehen.
dpa