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Corona-Sorgen beim DFB: Vier Spieler vom Ukraine-Spiel positiv getestet - Spiel gegen Schweiz abgesagt

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Joachim Löw gibt Leon Goretzka im Spiel gegen die Ukraine Anweisungen.
Joachim Löw gibt Leon Goretzka im Spiel gegen die Ukraine Anweisungen. © Ronny HARTMANN / AFP

Nach dem Sieg gegen die Ukraine wird Bayern-Star Leroy Sané beim Thema Corona nachdenklich. Joachim Löw sieht Anlass zur Kritik, Leon Goretzka erklärt seinen Highlight-Move. Die Stimmen zum Länderspiel.

Update vom 17. November, 18.39 Uhr: Das Chaos um die Ukraine und die positiven Corona-Tests vor den Spielen in der Nations League geht weiter. Nachdem die Partie gegen die Schweiz am Dienstag abgesagt wurde, entschied die UEFA nun, dass das Match nicht nachgeholt werde.

Weder am Dienstag noch am Mittwoch sei es der Ukraine demnach möglich, eine spielfähige Mannschaft aufzustellen. Die UEFA-Disziplinarkommission wird über die Wertung des Duells entscheiden.

Deutschland gegen Ukraine: Vier Stars vom Samstag positiv getestet - Spiel gegen Schweiz abgesagt

Update vom 17. November, 16.30 Uhr: Das Länderspiel zwischen der Schweiz und der Ukraine fällt aus. Wegen weiterer Corona-Fälle bei der ukrainischen Nationalmannschaft nach der Partie gegen Deutschland ist die Nations-League-Begegnung in der Schweiz abgesagt worden. Drei Fußball-Profis und ein Betreuer wurden am Dienstag kurz vor der Partie in Luzern positiv getestet. Bei der 1:3-Niederlage in Leipzig gegen Deutschland am Samstag standen Ruslan Malinowskij und Junior Morares genauso auf dem Platz wie die am Vortag ebenfalls positiv getesteten Jewgeni Makarenko und Eduard Sobol.

Der Luzerner Kantonsarzt schickte die gesamte Mannschaft der Ukrainer um Trainer Andrej Schewtschenko in Quarantäne. Nun stellt sich die Frage, ob das Spiel an einem anderen Tag ausgetragen oder am Grünen Tisch zugunsten der Eidgenossen entschieden wird. Auch ein Losentscheid ist möglich. Die Entscheidung liegt bei der Europäischen Fußball-Union. Die UEFA bezog sich bei ihrer Absage ausdrücklich auf die lokalen Gesundheitsbehörden.

Am Montag hatte sich Bundestrainer Joachim Löw über die positiven Testergebnisse der Ukrainer „überrascht“ gezeigt. Schließlich seien die Testungen der Ukrainer vor dem Spiel alle negativ gewesen, meinte Löw. „Unser Arzt hat noch einmal versichert, dass wir keine Angst haben brauchen“, sagte der Bundestrainer. Das deutsche Team wurde unterdessen am Dienstagnachmittag negativ getestet, somit steht dem Spiel gegen Spanien nichts im Wege.

Corona-Chaos bei der Ukraine nach Deutschland-Spiel

Update vom 16. November: Das Corona-Chaos um die Partie des DFB-Teams gegen die Ukraine geht weiter - obwohl die Partie schon seit zwei Tage her ist. Nun wurden nämlich drei weitere Akteure der Gäste positiv auf das Virus getestet, zwei waren am Samstag in Leipzig sogar im Einsatz.

Eduard Sobol, Yevhen Makarenko und Dmytro Riznyk wurden nach „weiteren Nachforschungen“ vom Sonntag nun doch als positiv eingestuft, wie der ukrainische Fußballverband vermeldet. Sobol spielte am Samstagabend 90 Minuten durch, Makarenko wurde in der 69. Minute eingewechselt.

Bei der DFB-PK am Montag erklärte ein überraschter Bundestrainer: „Ich weiß nicht, was da in der Zwischenzeit bei der Ukraine passiert ist“, so Joachim Löw: „Wir sind gestern und heute nochmal getestet worden. Wir waren bislang sehr diszipliniert.“ Die Partie in der Nations League zwischen der Ukraine und der Schweiz am Dienstag in Luzern steht nun auf der Kippe.

Deutschland gegen Ukraine: Bayern-Star reagiert ernst auf Frage nach Corona-Fällen beim Gegner

München/Leipzig - Das Ergebnis stimmt: Deutschland gewinnt 3:1 (2:1) gegen die Ukraine.

Doch Bundestrainer Joachim Löw ist nicht mit allem zufrieden. Als Leroy Sané auf die Corona-Fälle beim Gegner angesprochen wird, wird der Neuzugang des FC Bayern München* ernst. Von Timo Werner gibt es Lob für einen Profi des deutschen Bundesliga-Rekordmeisters*. Wir haben die Stimmen aus dem ZDF zusammengefasst.

Leroy Sané (Deutschland und FC Bayern): „Man denkt an die Familie“

... über das Spiel: „Es war ganz gut heute. Die Ukraine geht in Führung, was wir hätten vermeiden können. Wir sind aber zurückgekommen, haben nicht aufgehört, sondern weitergemacht. Es waren einfache Fehler drin, aber die gehören dazu. Wichtig war, dass wir hier positiv rauskommen.“

... über die EM 2021: „Wir haben noch eine lange Saison vor uns. Wir müssen uns jetzt erstmal auf Spanien konzentrieren. Und dann hoffe ich, dass alle gesund bleiben und wir uns gut auf die EM vorbereiten können.“

... über die Corona-Fälle bei Gegner Ukraine: „Wenn man so was hört, denkt man natürlich an sich und die Familie. Es ist wichtig, dass alle gesund bleiben. Die Uefa und das Gesundheitsamt wissen aber sicher, was sie machen.“

Bundestrainer Joachim Löw (Deutschland): „Leroy Sané wird noch brauchen“

... über das Spiel: „Es war nicht ganz einfach. Die Ukraine hat Spieler, die schnell und dynamisch im Konterspiel sind. In der ersten Halbzeit hatten wir viel Tempo im Spiel nach vorne. In der zweiten Halbzeit hatten wir Ballverluste, die uns nach hinten getrieben haben. Und wir hatten nicht so viel Zielstrebigkeit nach vorne.“

... über seinen Kader für die EM 2021: „Natürlich fehlen einige Spieler. Toni Kroos hat nicht gespielt, Jo Kimmich ist verletzt, Robin Gosens musste abreisen. Aber wir konnten uns heute einspielen.“

... über die Offensive mit Serge Gnabry, Timo Werner und Leroy Sané: „Vorne hatten wir mit den Drei viel Tempo und Gefahr. Sie haben den Gegner ständig beschäftigt. Timo Werner und Leroy Sané sind weite Wege gegangen und haben viel gearbeitet. Leroy Sané hat lange nicht gespielt und wird noch brauchen, bis er die 100-prozentige Wettkampfpraxis hat.“

... über die Taktik gegen die Ukraine: „Ich habe erwartet, dass sie nicht hoch angreifen, sondern dass sie sich fallen lassen und bei Ballgewinn im Konter angreifen. Die Idee der Ukraine ist, im Zentrum auf den Stürmer klatschen zu lassen. Deswegen wollte ich die Passwege unterbinden und habe Robin Koch nach vorne gezogen.“

... über die knifflige Corona-Lage: „Die Menschen bewegen im Moment andere Dinge. Es ist keine einfache Situation. Wir haben bisher alles getan, passen auf und sind diszipliniert. Wir können von uns aus kein Spiel absagen. Ich als Trainer bin froh, dass Spiele stattfinden. Wir haben unsere Regeln und an die halten sich bei uns alle konsequent.“

Leon Goretzka (Deutschland und FC Bayern): „Ich kann endlich wieder mit Leroy zusammenspielen“

... über das Spiel: „Es war ein ganz schwieriges Spiel, tiefer Boden, spielerisch eine sehr gute Mannschaft. In unserer aktuellen Situation helfen nur Siege. Deswegen war es ein gelungener Abend.“

... über seine Torvorlage für Leroy Sané: „Ich kann endlich wieder mit Leroy zusammenspielen, kenn ihn schon sehr gut. Beim ersten Mal (einer Torchance, d. Red.) haben wir es total vermasselt, umso schöner, dass es beim zweiten Mal geklappt hat.“

... über seinen Scherenschlag beim Assist für Timo Werner: „Es ist bekannt, dass man so auch mal aufs Tor schießt. Jetzt war es eine Vorlage. Anders komm ich nicht ran.“

... über die drohende Absage des Länderspiels wegen Corona: „Ja. Es stand auf der Kippe. Wenn man drüber nachdenkt. Manu (Neuer) hat gesagt, dass die Wahrscheinlichkeit 60:40 war, dass es stattfindet.“

Timo Werner (Deutschland und FC Chelsea): „Durch den straffen Zeitplan ist es schwer“

... über seinen ersten Treffer und die Vorlage durch Leon Goretzka: „Das Tor von mir war sehr einfach. Wie er den Ball runterholt, verarbeitet und in die Mitte bringt, war schon sehr, sehr gut.“

... über die Nationalmannschaft: „Wir haben alle Spiele immer mal mit einer anderen Aufstellung gespielt. Durch den straffen Zeitplan ist es schwer, weil immer mal wieder jemand wegbricht. Vorne sieht es sehr gut aus. Auch hinten werden wir immer sicherer, auch wenn uns heute das eine oder andere Mal der Pfosten gerettet hat.“ (pm) *tz.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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