Update vom 5. April, 10.55 Uhr: Ein Corona-Impfstoff von Dietmar Hopp?
Der Mäzen von 1899 Hoffenheim ist nicht nur Mehrheitseigner des Bundesliga-Klubs aus dem Kraichgau, sondern auch, des Pharma-Unternehmens CureVac aus dem schwäbischen Tübingen, das zu einem Impfstoff gegen das Coronavirus forscht.
„Wenn alles glatt läuft, kann der Impfstoff im Herbst verfügbar sein. Aber die Entwicklung ist oft von Unwägbarkeiten betroffen, das macht sie so kompliziert und auch so kostspielig. Natürlich sind auch technische Probleme bei diesem hochkomplexen Verfahren nie auszuschließen“ erklärte der Milliardär am späten Samstagabend im Aktuellen Sportstudio des ZDF - und meinte wohl in Richtung Politik: „Und letztlich sind es lange Zulassungsprüfungen, die einer schnellen Verfügbarkeit im Weg stehen könnten. Wenn aber alles glatt läuft, was ich hoffe, steht sicher eine signifikante Zahl von Impfstoffdosen im Herbst zur Verfügung.“
Hopp war offensichtlich um Transparenz bemüht, erzählte, dass die Stufe vier der bestehenden Produktionsanlage von CureVac fertiggestellt werden müsse und Ursula von der Leyen, die Chefin der EU-Kommission, „dieses Projekt beschleunigen will“ und 80 Millionen Euro für den schnellstmöglichen Ausbau in Aussicht gestellt habe.
Hopp relativierte: „Das kann dennoch rund zwei Jahre dauern. Eine gute Nachricht ist, dass mit den vorhandenen Produktionsmitteln einige hundert Millionen Dosen pro Jahr hergestellt werden können.“
Update vom 5. April, 8.45 Uhr: Dietmar Hopp, Mäzen von 1899 Hoffenheim und Hoffnungsträger in der Corona-Krise, hat sich am späten Samstagabend zu den Anfeindungen der Ultras in Fußball-Deutschland geäußert.
„Für die meisten Menschen war ich auch vor der Krise kein Buhmann. Im Übrigen ist mein soziales Engagement völlig unabhängig von meinem Engagement im Fußball. Und meine Investitionen in Medizin, Bildung, Forschung und in den Nachwuchssport sind um ein Vielfaches höher als die in den Profifußball der TSG“, meinte der badische Milliardär in einem Beitrag beim Aktuellen Sportstudio im ZDF: „Mich würde es natürlich freuen, wenn diejenigen, die mich grundlos seit 13 Jahren beschimpfen, irgendwann einmal damit aufhören. Ich werde denen gerne mal meine Geschichte mit der TSG Hoffenheim erzählen, die nun schon 66 Jahre andauert. Vom Fußballspieler 1954 elf Jahre lang bis zum berufsbedingten Ende, danach nur noch Mäzen.“
Hopp wandte sich weiter an die Ultras der Klubs, die ihn noch vor Wochen mit Schmähplakaten wüst beleidigt und diffamiert hatten - und reichte diesen die Hand.
„Mich zum Gesicht für den Kommerz zu machen, ist wirklich nicht nachvollziehbar. Leider war die Hetze so perfekt inszeniert, dass Ultras vieler Vereine mitgemacht haben“, sagte er weiter: „Ich will das aber alles gerne vergessen, wenn es von nun an Geschichte ist.“
Update vom 4. April: Mäzen Dietmar Hopp vom Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim ist nach den teils heftigen Anfeindungen durch Ultras einen Schritt auf die Anhänger zugegangen. "Ich will das alles gerne vergessen, wenn es von nun an Geschichte ist", sagte der 79-Jährige im Interview mit dem ZDF, das am Samstag im Aktuellen Sportstudio ausgestrahlt wird.
Verständnis für die Proteste habe er jedoch weiterhin nicht. "Mich zum Gesicht für den Kommerz zu machen, ist wirklich nicht nachvollziehbar. Leider war die Hetze so perfekt inszeniert, dass Ultras vieler Vereine mitgemacht haben", sagte Hopp.
Vor der Coronapause waren die Proteste gegen Hopp in zahlreichen Fankurven Deutschlands neu entflammt. Neben kreativen Sprüchen war Hopp dabei auch immer wieder im Fadenkreuz dargestellt worden.
News vom 31. März: München/Tübingen - Alle Blicke nach Tübingen: In der schwäbischen Universitätsstadt forscht das Pharmaunternehmen CureVac an einem Impfstoff gegen das heimtückische Coronavirus (Sars-CoV-2) - finanziert durch Dietmar Hopp*.
Der Mäzen von 1899 Hoffenheim ist Mehrheitseigner der Forschungsfirma - und macht gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Hoffnungen auf einen absehbaren Durchbruch in der Suche nach einem wirkungsvollen Impfstoff.
„Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit müssen gezeigt und garantiert werden – das ist alles keine Rocket Science, aber dauert Zeit“, erklärte Dr. Friedrich von Bohlen Focus Online: „Stand heute können wir im Frühsommer mit dem Test des Impfstoffs an Menschen beginnen. Der Impfstoff kann, wenn alles glatt geht, Ende dieses Jahres verfügbar sein.“ Bohlen ist neben Hopp Teilhaber bei CureVac.
„Wenn alles glattläuft, könnte im Herbst ein Impfstoff zur Verfügung stehen“, hatte zuvor Hopp der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gesagt: „Wir bewegen uns im Bereich der Spekulationen. Aber es ist auch allen klar: Januar 2021 wäre noch erträglich, Dezember 2021 sicherlich nicht.“
Die Tendenz ist eindeutig: Noch in diesem Jahr soll ein Impfstoff her, um die Corona-Krise zumindest gesundheitspolitisch einzudämmen.
Dass ausgerechnet Milliardär Hopp zum Hoffnungsträger auch für die Bundesliga wird, die die Saison 2019/20 unbedingt durchbringen will, hat einen Beigeschmack: Schließlich hatten Ultras aus der organisierten Fanszene den Fußball-Mäzen mit wüsten Beleidigungen angefeindet.
Kann sein Unternehmen CureVac den dringend benötigten Impfstoff gegen das Coronavirus herstellen? Verfolgen Sie alle Entwicklungen hier im News-Ticker.
pm
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