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Eichin auf schwieriger Trainermission

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Thomas Eichin. © dpa

Bremen - Werder Bremens Geschäftsführer Eichin äußert sich kaum zur schwierigen Suche nach einem Schaaf-Nachfolger. Das befeuert die Gerüchte. Kaum ein Coach, der nicht gehandelt wird.

So einfach wie bei den Kölner Haien wird die Trainersuche für Thomas Eichin diesmal nicht. Ein ähnliches Gespür für einen Volltreffer wie vor zweieinhalb Jahren mit Uwe Krupp beim Eishockey-Traditionsclub wird von Werder Bremens Geschäftsführer gleichwohl auch diesmal erwartet. Nach der Trennung des Bundesligisten von Werder-Urgestein Thomas Schaaf am Mittwoch nach 14 Jahren als Chefcoach und insgesamt 41 Jahren im Club geht an der Weser die Angst vor ähnlich chaotischen Zeiten um wie nach der ähnlich langen Regentschaft von Otto Rehhagel Mitte der 90er Jahre.

„Das ist jetzt eine große Herausforderung für Werder Bremen nach einer so prägenden Ära mit Thomas Schaaf auf einem anderen Weg wieder zurück zum Erfolg zu finden“, sagte Aufsichtsratschef Willi Lemke, der in der Post-Rehhagel-Ära als Werder-Manager mit Aad de Mos, Dixie Dörner, Wolfgang Sidka und Felix Magath zunächst wenig Fortune hatte, ehe Schaaf kam. Und mit ihm und später mit Eichins Vorgänger Klaus Allofs der Erfolg mit einem Meistertitel und drei Pokalsiegen.

Erste Bewährungsprobe für Eichin

Nun hat der einstige Champions-League-Dauergast Werder den Klassenverbleib erst am vorletzten Spieltag der Saison geschafft. Allofs und jetzt auch Schaaf sind in Bremen Geschichte und Eichin soll Werder zurück zum Erfolg führen und einen neuen Coach finden.

Schaafs bisheriger Co-Trainer und privater Freund Matthias Hönerbach sitzt am Samstag in Nürnberg zusammen mit Wolfgang Rolff als Interimslösung für das letzte Saisonspiel auf der Bremer Bank und hat so seine Bedenken. „Das glaube ich nicht. Oder sagen wir es so: Ich hoffe es nicht“, sagte Hönerbach dem „Weser-Kurier“ (Donnerstag) auf die Frage, ob Werder nun ähnliche Turbulenzen drohen wie nach Rehhagel.

Für Eichin, der im Februar vom Eishockey-Meisterkandidaten Köln zum strauchelnden Bundesligisten Bremen kam und seitdem noch keinen einzigen Sieg sah, ist die knifflige Suche die erste richtige Bewährungsprobe. „Wir wollen den neuen Trainer so schnell wie möglich präsentieren“, verkündete der eloquente wie abgebrühte Eichin.

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Der 46 Jahre alte Ex-Profi gibt bisher keine Auskunft über einen genaueren Zeitrahmen oder gehandelte Kandidaten wie seinen früheren Mitspieler Stefan Effenberg, Steffen Freund, Mike Büskens oder den am meisten genannten früheren Baseler Coach Heiko Vogel. „Ich werde die Namen weder bestätigen noch dementieren. Da wäre ich ja blöd“, meinte Eichin, der sich öffentlich auch auf kein Profil festlegen will: „Ich kann nur sagen: Es geht darum, unseren Top-Kandidaten so schnell wie möglich zu bekommen. Es geht auch nicht darum, ob jemand jung oder erfahren ist. Es geht darum, den Richtigen zu finden.“

Immerhin: Einen Wunschkandidaten hat er bereits. Das einstige Erfolgsmuster aus Köln wird sich aber nicht wiederholen. „Das kann ich auf jeden Fall sagen: Jogi Löw wird es sicherlich nicht“, bestätigte Eichin schmunzelnd. Als die Haie 2011 in einer ähnlichen Lage waren wie Werder nun, holte Eichin als Haie-Geschäftsführer einfach den damaligen Bundestrainer - Krupp. Im Eishockey war einiges eben einfacher.

dpa

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