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Skandal nach dem EM-Finale: Englische Fans gehen auf eigene Spieler los - Premier Johnson entsetzt

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Von: Marius Epp

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Einige englische Fans gingen nach dem verlorenen EM-Finale auf die eigenen Spieler los. Die Fehlschützen mussten unter anderem rassistische Beleidigungen ertragen.

London - Der Feiertag, den Großbritanniens Premierminister Boris Johnson seinen Landleuten gewähren wollte, fällt ins Wasser. Dazu gibt es nach der schmerzhaften Niederlage im „Finale dahoam“ von Wembley keinen Anlass. Dass viele Briten nach dem verlorenen Endspiel der EM* traurig und enttäuscht sind, ist völlig verständlich. Die allgemeine Enttäuschung artete aber bei einigen Fans in blanken Hass aus, für den es keine Entschuldigung gibt.

Vor allem Englands junge Elfmeter-Fehlschützen Jadon Sancho, Marcus Rashford und Bukayo Saka sahen sich zahllosen, teilweise erschreckenden Beleidigungen im Netz ausgesetzt. Auf dem Instagram-Kanal des 19-jährigen Saka fanden sich beispielweise dutzende Hass-Botschaften, unter anderem mit rassistischem Inhalt.

EM: Englische Fans gehen auf eigene Spieler los - Polizei ermittelt

Auch Ex-BVB-Star Jadon Sancho und sein künftiger Teamkollege bei Manchester United, Marcus Rashford, sahen sich mit Beleidigungen und üblen Verwünschungen konfrontiert. Die Londoner Polizei nahm umgehend Ermittlungen auf und will die „Fans“ zur Rechenschaft ziehen.

Auch der englische Fußballverband FA zeigte sich „angewidert“ von den Vorkommnissen und forderte die Regierung auf, endlich die nötigen Gesetze gegen Hass im Netz zu verabschieden. „Wir könnten nicht deutlicher machen, dass jeder, der hinter solch widerlichem Verhalten steckt, als Anhänger unseres Teams nicht willkommen ist.“

EM: Englands Premierminister meldet sich - „Verantwortliche sollten sich schämen“

Premierminister Johnson mahnte zu mehr Respekt: „Dieses England-Team verdient es, als Helden verehrt und nicht rassistisch beschimpft zu werden. Die Verantwortlichen für diese entsetzlichen Beschimpfungen sollten sich schämen“, twitterte er am Montagmorgen.

Sancho, Rashford und Saka erhielten von der großen Mehrzahl der Fans aber breite Unterstützung. Eine Welle aufbauender Nachrichten zeigte, dass es sich bei den kleingeistigen Idioten um eine deutliche Minderheit handelt. Solche Minderheiten hatten schon im Halbfinale gegen Dänemark für Ärger gesorgt, als sie die gegnerische Hymne ausbuhten und Dänemarks Keeper Kasper Schmeichel mit einem Laserpointer belästigten. (epp) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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