Nach deutlicher BVB-Kritik: DFB und Stegemann räumen Fehler ein
Auch wenn es die Gemüter bei Borussia Dortmund nur wenig beruhigt: DFB und Schiedsrichter Sascha Stegemann haben nach dem 1:1-Remis in Bochum einen Fehler zugegeben.
Frankfurt/Bochum – Nachdem Borussia Dortmund gegen Kellerkind VfL Bochum nicht über ein 1:1-Remis hinausgekommen war, machten die BVB-Verantwortlichen ihrem Ärger Luft. Anlass hierfür sind nicht nur die verlorenen Punkte im Meisterschaftskampf, sondern vor allem die Wut auf das Schiedsrichtergespann um Sascha Stegemann. Diese hatten unter anderem ein hartes Einsteigen des gelb-belasteten VfL-Akteurs Danilo Soares gegen Karim Adeyemi nicht gewertet und den Dortmundern einen etwaigen Strafstoß verweigert. Stegemann und der DFB geben sich nachträglich selbstkritisch.
Sascha Stegemann |
Geboren am 6. Dezember 1984 in Niederkassel |
Bundesliga-Schiedsrichters seit 2014 (114 Spiele) |
Stegemann gibt Fehler zu
Nur einen Tag nach dem bitteren Unentschieden aus Dortmunder Sicht äußert sich Stegemann beim Pay-TV-Sender Sky und gesteht mit Blick auf die Soares-Szene: „Wenn ich jetzt am Ende des Tages die TV-Bilder sehe, dann muss ich feststellen, dass wir in diesem Moment die falsche Entscheidung getroffen haben. Das ist das Risiko, was der Bochumer Verteidiger in diesem Moment nimmt, nämlich sehr unkontrolliert in den Zweikampf zu gehen.“ Ferner betont der Schiedsrichter selbstkritisch: „Deswegen hätte es an dieser Stelle nach Sicht der Fernsehbilder den Strafstoß für Dortmund geben müssen.“
Auch aus dem „Kölner Keller“ erhielt Stegemann am Freitagabend keine Hinweise, die zu einem Strafstoß der „Schwarz-Gelben“ hätten führen können, wie er erläutert: „Der Videoassistent hat den Vorgang natürlich gecheckt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich nicht um eine klare und offensichtliche Fehlentscheidung handelt, weshalb er den Check beendet hat. Daraufhin habe ich das Spiel fortgeführt.“
Auch DFB Schiri GmbH meldet sich zu Wort
Doch nicht nur Sascha Stegemann – der für seine reflektierte und offene Art, mit einem Fehler umzugehen, im Netz durchaus auch anerkennende Worte einheimst – bezog nach dem Duell in Bochum Stellung. Auch die Sportliche Leitung der DFB Schiri GmbH veröffentlichte eine Meldung, um die Situation einzuordnen.
Von Verbandsseite heißt es dabei: „Der Abwehrspieler springt seitlich von hinten mit beiden Beinen in einen Zweikampf um den Ball. Er spielt den Ball nicht, trifft stattdessen ausschließlich den Gegner und bringt ihn zu Fall. Das ist ein Foul und somit ein Strafstoß, wie es auch die TV-Bilder belegen.“ Eindringlich wird ergänzt: „Die Erwartungshaltung muss bleiben, dass solche Vorgänge vom Schiedsrichter auf dem Platz richtig entschieden werden, ohne dass eine Unterstützung durch den Video-Assistenten notwendig wird.“ Nach dem 1:1-Patzer mussten die BVB-Stars derweil auch noch Spott und Häme im Netz aushalten.